約 3,884,172 件
https://w.atwiki.jp/oper/pages/3369.html
このテンプレはポリウト方式で作成されています。 こちらの役名一覧に和訳を記載して管理人までお知らせください。 Sinfonia (Der Ort der Vorstellung ist eine anmutige Gegend an einem Garten und kleinen Wald. Der laue Christ in einem Blumengesträuche schlafend) Rezitativ ▼GERECHTIGKEIT▲ Die löblich' und gerechte Bitte, die du dem Heil der Sterblichen zu gut mitleidend mir hast vorgebracht, ist mir zwar angenehm, doch bin ich nicht bedacht, den faulen Knechten zu verschonen du weisst, mein ist, die Frommen zu belohnen und jene abzustrafen, wenn sie durch Büssen und Bereuen sich nicht der Schuld befreien; und dies geschieht durch unverdiente Gnade, die nur des Höchsten Güte allein gewähren kann, so wie es ihr gefällt. ▼CHRISTGEIST▲ Wohlan! so sei mein wiederholtes Flehen auf gleiche Weis' an dich gestellt, o göttliches Erbarmen! ▼BARMHERZIGKEIT▲ Was je erwartest du? ▼CHRISTGEIST▲ Ach! Alles von deiner Huld und deinen Helferarmen. ▼BARMHERZIGKEIT▲ Und was bekümmert dich so sehr? ▼CHRISTGEIST▲ Ach, der bedauernswerte Stand, die Blindheit, die Gefahr der lauen Menschensöhne, die kleine Zahl, die sich bemüht, zu gehn den schmalen Weg zum wahren Vaterland; die Menge, die zum öffnen Hollenschlund mit dem betörten Haufen auf breiter Blurnenstrasse laufen. Der schlaue Geist der Welt, der unter Blendewerk verhüllt die Sünden und Gefahren, entführet ganze Scharen. Nr. 1 - Arie ▼CHRISTGEIST▲ Mit Jammer muss ich schauen unzählig teure Seelen in meines Feindes Klauen den Untergang erwählen, wenn deine Wunderkraft nicht Heil, nicht Rettung schafft. Ihr zügelfreier Sinn, gleich ausgebrochnen Flüssen, die schäumend sich ergiessen, reisst nach den tausend hin. Mit Jammer muss ich schauen (usw.) Rezitativ ▼BARMHERZIGKEIT▲ So vieler Seelen Fall ist zwar mit allem Fug beweinungswürdig anzusehn, doch ist es selbst ihr Will', dass sie zu Grunde gehn. Das erste, grösste, ja das wichtigste Gebot aus ganzer Seel', aus Herz und Kräften zu lieben ihren Herrn und Gott, scheint ihrem trägen Sinn gleich einer Last zu sein, ▼GERECHTIGKEIT▲ Flösst ihnen der Verstand, ja endlich die Natur nicht diese Pflicht als Kindern ein, weil er als Vater sie aus Nichts gebildet hat, weil er sie schützet, liebet, nähret und ewiglich belohriet? ▼BARMHERZIGKEIT▲ Ist er denn nicht das einzig wahre Gut, mithin auch höchster Liebe wert? ▼GERECHTIGKEIT▲ Pracht, Wollust, Eigennutz und eitler Ehre Schein sind die gemeinen Götzen, die sie dem Schöpfer gleich, ja höher schätzen. ▼BARMHERZIGKEIT▲ Derselben Ausspruch gilt viel mehr als Gottes Wort. ▼GERECHTIGKEIT▲ Sie wenden nur nach deren falschen Schimmer die blöden Augenlichter, und schauen doch sich selber nicht, noch Himmel, Hölle, Tod und Richter. ▼BARMHERZIGKEIT▲ Sie lieben die Unwissenheit der Lehre ihres Heils und ihrer Schuldigkeit. ▼GERECHTIGKEIT▲ Wenn sie auf solche Weise noch Beispiel der Belohnten, noch der Bestraften wollen sehen, ▼BARMHERZIGKEIT▲ wenn sie mein Rufen, mein Ermahnen nicht wollen hören, noch verstehen, ▼GERECHTIGKEIT▲ so kann Gerechtigkeit sie nicht der Schuld entbinden, ▼BARMHERZIGKEIT▲ so kann Barmherzigkeit für sie kein Mitleid finden. Nr. 2 - Arie ▼BARMHERZIGKEIT▲ Ein ergrimmter Löwe brüllet, der den Wald mit Forcht erfüllet, rings herum nach Raube sieht. Doch der Jäger will noch schlafen, leget hin die Wehr, die Waffen, achtet Schutz und Helfer nicht. Ein ergrimmter Löwe brüllet, (usw.) Rezitativ ▼BARMHERZIGKEIT▲ Was glaubst du, wird man wohl mit vielem Trauern desselben schnöden Tod bedauern? ▼GERECHTIGKEIT▲ Anstatt ihn zu beklagen, wird man von ihm ja billig sagen, sein Eigensinn sei Schuld daran? ▼CHRISTGEIST▲ Dass sie zu sorgenlos und wie betäubet sind, ist leider allzu wahr. Doch ist denn keine Art von Mitteln zu ergründen? Es würde des Verstandes Licht vielleicht sich bald in seiner Helle finden, und der verkehrte Will' sich bald ergeben, wenn ihnen sichtbar sollte vor ihren Augen schweben das Pein- und Schreckenbild des offnen Höllengrund, wenn aus so vieler Tausend Mund das grässliche Geheul erschallte, wenn ein Verdammter sich aus seinem Grab erhebte, sie durch sein' unbeglückten Fall des grossen Hauptgebot gemessne Schuldigkeit, den Eifer, die Beflissenheit, die Wissenschaft des Heils zu lehren. ▼BARMHERZIGKEIT▲ Sie können dich, dein Beispiel und deine Wort' durch ihrer Lehrer Stimme genug beschauen, kennen, hören. ▼CHRISTGEIST▲ Ach, wenigest, lass ein förchtliches Ermahnen in ihre lauen Herzen gehen. ▼BARMHERZIGKEIT▲ Wohlan, es soll nach deinem Wunsch geschehen. ▼GERECHTIGKEIT▲ Gerechtigkeit will dich hierin gewähren, doch muss der Menschen Will' mit mir beflissen sein, der Auserwählten Zahl zu mehren. Denn dass ich ihren Willen zwinge, das kannst du nicht von mir begehren es bleibet ihnen freigestellt, zu folgen meinem Ruf, zu fliehen jenen Weg, der führt zum weiten Höllenrachen. Sieh', hier will ich dir Probe machen an diesem Sterblichen, den falsche Sicherheit in tiefen Schlaf versenket hat. ▼CHRISTGEIST▲ O, dass doch jeden trägen Geist dein heilsames Erschrecken aus seinem Schlummer möcht' erwecken! Nr. 3 - Arie ▼GERECHTIGKEIT▲ Erwache, fauler Knecht, der du den edlen Preis so vieler Zeit verloren, und doch zu Müh' und Fleiss, zur Arbeit bist geboren. Erwache, fauler Knecht, erwarte strenges Recht. Es rufet Höll und Tod Du wirst von deinem Leben genaue Rechnung geben dem Richter, deinem Gott! Erwache, fauler Knecht, (usw.) Rezitativ ▼CHRISTGEIST▲ Er reget sich. ▼BARMHERZIGKEIT▲ Er scheinet zu erwachen. ▼GERECHTIGKEIT▲ Nun kannst du hier verborgen sehn, ob meine Wort' erwünschte Würkung machen. (Barrnherzigkeit und Gerechtigkeit begeben sich auf den Wolken von hinnen.) ▼CHRISTGEIST▲ Ich will das Beste hoffen. (Er verbirgt sich.) Rezitativ ▼CHRIST▲ Wie, wer erwecket mich? Ich sehe niemand hier. War dieses Blendewerk? die Wahrheit oder Scherz? Tod, Hölle, Rechenschaft, ihr Sinne, saget mir ... ▼WELTGEIST▲ Was Rechenschaft? was Tod? was Hölle? was sollen diese Grillen sein? ▼CHRIST▲ Freund! wie erwünschlich triffst du ein! ▼CHRISTGEIST▲ Nun hört er meinen Feind, o Ungelücke! ▼CHRIST▲ Ach Trost, ach Rat in meiner Seelennot! ▼WELTGEIST▲ Was ist geschehn? ▼CHRIST▲ Ein ungewohnter Ruf, der meinen Schlaf gestört und Höllenstrafe droht, hat mich so gar erschreckt, dass ich vor banger Forcht ... ▼WELTGEIST▲ Ich hab'genug verstanden Ist dies nicht ein Betrug von unsrer beiden Feind, so war es nur ein eitler Traum, ein Irrwisch, der erlöscht, kaum da er uns erscheint ein buntes Nichts, ein Schattenwerk. Darum beruhe dich, leg' alle Sorge hin. ▼CHRIST▲ Es klingen aber noch in meinem Sinn die Wort' Erwache, fauler Knecht! du wirst von deinem Leben genaue Rechnung geben. ▼WELTGEIST▲ Ich weiss nicht, was ich nun von dir gedenken soll. Verlässt dich deine Witz? Bist du denn ausser dir? Gewiss, du bist Verwirrung voll. Ein Traum, ein' elende Geburt des wallenden Geblüte erschröcket dich, betöret dein Gemüte. Ein Glückes Sohn wie du, der sonst so wohl belebt, bisher von klugen Geist, von Umgang edel war, von jedermann geehrt, verlieret sich sogar, dass er, ich weiss nicht was, auf Träumebilder hält. Hätt' ich so manchen Träumen geringsten Glauben zugestellt, so hätt' ich mir vor Angst und Sorgen schon längst das Leben müssen rauben; du wirst nun besser mir als Träumen glauben. Nr. 4 - Arie ▼WELTGEIST▲ Hat der Schöpfer dieses Leben samt der Erde uns gegeben, o so jauchze, so lache, so scherze, lasse Träume Träume sein. Dein Ergötzen, deine Freude, gehe durch Büsche, Feld und Heide, und dein so beklemmtes Herze räume sich der Wollust ein. Hat der Schöpfer dieses Leben (usw.) Rezitativ ▼CHRIST▲ Dass Träume Träume sind, gesteh' ich willig ein, doch war es eine Stimme, die mich hat mit Gewalt aus meiner Ruh gebracht, und die ein blosser Traum unmöglich könnte sein. Ich weiss noch deutlich alle Worte, denn, sie noch hörend, wacht' ich auf! Ich fühle noch des matten Herzen Schläge, das kalte Blut hemmt annoch seinen Lauf und macht die zagen Glieder beben, ich spüre fast nur halbes Leben. Nr. 5 - Arie ▼CHRIST▲ Jener Donnerworte Kraft, die mir in die Seele dringen, fordern meine Rechenschaft. Ja mit ihrem Widerhall hört mein banges Ohr erklingen annoch den Posaunenschall. Jener Donnerworte Kraft, (usw.) Rezitativ ▼WELTGEIST▲ ist dieses, o so zweifle nimmermehr, dass diesen Streich hat jener Feind getan, der dich und mich zu quälen zu keiner Zeit vergessen kann. ▼CHRIST▲ Wer ist wohl, der mich hasst, und zwar ohn' meiner Schuld, da ich noch ihn, noch seinen Namen kenne? ▼WELTGEIST▲ Er hasst dich meinetwegen; jedoch verlange nicht, dass ich ihn nenne; dir sei genug, dass ich dir seine Lebensgrösse mit wenig Worten zeige. ▼CHRISTGEIST▲ (beiseite) Ist's möglich, dass ich länger schweige? ▼WELTGEIST▲ Er ist ein Mückenfänger, der andern, wie ihm selbst, fast keine Freude gönnt, der allen Unterhalt und das Gespräche flieht der weltbelebten Leute, der jede Grille des Gewissen misst nach der Länge, Tiefe, Breite, der seine Sittenlehre sucht allen aufzudringen, die voll der dummen Einfalt ist, dabei sehr unbequem und hart; sein Reden, Denken, Tun, ist eitel Pfaffenwerk mit einem Wort, er ist von ganz besondrer Art. ▼CHRISTGEIST▲ O unverschämtes Lügen! (beiseite) Wie wahr hingegen spricht der göttlich' Mund, der niemal kann betrügen Ihr seid nicht von der Welt, deswegen hasst sie euch! Was soll ich tun? Will ich mein Ziel erhalten, so muss ich mich verstalten. (geht ab) Nr. 6 - Arie ▼WELTGEIST▲ Schildre einen Philosophen mit betrübten Augenlichtern, von Gebärden herb und schüchtern, in dem Angesicht erbleicht. Dann hast du ein Bild getroffen, das nur ihm alleine gleicht. Rezitativ ▼WELTGEIST▲ Wen hör' ich nun hier in der Nähe? Es ist gewiss nur eben der, so dir den Possen spielte, und, da er dich durch seine Stimm' erschreckte, hier im Gebüsche sich verhüllte. (Der Christgeist lässt sich im nächsten Wald als ein Arzt sehen.) Doch nein es ist jemand, der, wie es scheinet, hier bewährte Kräuter sucht. ▼CHRIST▲ Ist er ein Arzt, so sprech' ich ihn um Mittel an, wodurch ich mein so liebes Leben noch viele Jahr gesund erhalten kann. ▼WELTGEIST▲ Sieh da, er geht bedachtsam hier vorbei. ▼CHRIST▲ Erlaube, unbekannter Freund, ein' nicht unnütze Frage Ist deine Wissenschaft vielleicht die Arzenei? ▼CHRISTGEIST▲ Ja! diese ist mein Tun, die Kranken heile ich, Gesunde weiss ich zu erhalten. ▼CHRIST▲ Mein Wünschen ist, erst nach sehr späten Jahren vergnügt, gesund, gemächlich zu eralten. Ach, dass der Tod nicht gar vermeidlich ist! Doch ist ein Mittel dir bekannt, entfernte Fälle zu verhüten? ▼CHRISTGEIST▲ Ich bin dem allergrössten Arzt, den je die Welt gesehn, sehr nahe anverwandt. Dies mein besonders Glücke gab mir Gelegenheit, in seinem besten Buch das erste und das grösste aus den Genesungsmitteln zu finden, zu entdecken. Das Mittel, ausser dem der andern Geist und Kraft zur Heilung nicht erklecken. ▼CHRIST▲ Ach, könntest du mir doch für Kummer, Angst und Forcht, die mich viel mehr als jede Krankheit quälen, erwünschte Hilfe schaffen. Wie gerne wollt' ich dich belohnen! ▼CHRISTGEIST▲ Es soll an mir nicht fehlen, jedoch sehr Vieles liegt bei dir. ▼WELTGEIST▲ Mein Freund! Dein Arzeneigespräch will mir nunmehr zu lange sein, denn mir fällt nichts von Tod und Krankheit ein, wohl aber die gewohnte Stunde, die allgemach zum Frühstück ruft. Du wirst darauf ja nicht vergessen? ▼CHRIST▲ Geh' hin, dasselbe zu bereiten. ▼WELTGEIST▲ Dies soll mit aller Eil' und besten Fleiss geschehn. Ich hab' alsdann die Ehre, dazu dich zu begleiten. (abseits im Hinweggehen) Ich weiss für ihn viel bessre Arzeneien, ein holder Blick von seiner Schönen, gut Essen, Trinken, Spielen, Jagen, wird alles Kummers ihn befreien. ▼CHRISTGEIST▲ (beiseite) Dem Himmel sei gedankt, mein Feind entfernet sich, nun kann ich freier mich erklären. (laut) Ich gebe dir mein teures Wort, dich meiner Hilfe zu gewähren Du sollst Gesundheit und Vergnügen (beiseite) der Seele Heil und Ruh', (laut) forthin geniessen. Allein wirst du dich wohl entschliessen, zu folgen meinem treuen Rat? zu flieh'n die kalte Luft, (beiseite) den lauen Geist der Weit, (laut) so dir das Aug' verdirbt, die Brust erkältet hat? ▼CHRIST▲ Wie, meine Brust, mein Aug' erkältet und verderbt? Du irrest dich, an beiden fehlt mir nicht. Du siehest mir vielleicht in meinem Angesicht den ungemein erlittnen Schrecken an, der kürzlich mir das Herze machte beben. ▼CHRISTGEIST▲ Glaub' mir, je mehr sich die Gefahr dem Kranken hält verborgen, je mehr hat er zu sorgen. Nr. 7 - Arie ▼CHRISTGEIST▲ Manches Übel will zuweilen, eh' es kann der Balsam heilen, erstlich Messer, Scher' und Glut. Jener Ruf, der dich erweckte, jene Stimme, die dich schreckte, war dir nötig, war dir gut. Manches Übel will zuweilen, (usw.) Rezitativ ▼CHRIST▲ (beiseile) Er hält mich einem Kranken gleich, er weiss, was mir begegnet ist, was soll ich wohl von ihm gedenken? (zum Christgeist) Wer du nun immer bist, erhalte mich gesund, wenn ich es bin gewesen, und bin ich krank, so mache mich genesen. ▼CHRISTGEIST▲ Nimm dies verschlossne Blatt als eine Schenkung hin, ich weiss gewiss, du wirst darin für dich ein solches Mittel finden, dem keines aus all' andern gleicht. ▼CHRIST▲ Ist es vielleicht sehrt hart zu nehmen? ▼CHRISTGEIST▲ Wer sich dazu mit Ernst entschliesst, dem ist es lieblich, süss und leicht. ▼CHRIST▲ Und was ist dessen Eigenschaft? ▼CHRISTGEIST▲ Es wärmet,muntert auf (beiseite) den lauen trägen Geist, (laut) erheitert den Verstand durch seine Wunderkraft, (beiseite) die Christenpflicht zu fassen, (laut) es schärft das Aug' (beiseite) den schlauen Feind zu sehn, (laut) verschafft ein gut Gehör, (beiseite) zu hören Gottes Wort, (laut) es bringet Mut und Stärke, (beiseite) der Höllenmacht zu widerstehn, (laut) für Schwindel in dem Haupt. ▼WELTGEIST▲ Freund! Alles ist bereit, und eine ganze Reihe der fröhlichen Gemüter von beiderlei Geschlechte erwarten dich. ▼CHRIST▲ (zum Christgeist) Verzeihe, der Wohlstand heisst mich eilend gehen. Hält dieses Mittel seine Probe, so lohn' ich dich bei unserrn, Wiedersehen. (geht ab) ▼WELTGEIST▲ (im Hinweggehen) So end' ich ihr Gespräche, denn dieser Arzt will mir so wie verdächtig sein. ▼CHRISTGEIST▲ (allein) Ach! Also stellt die eitle Lust der Welt des Geistes besten Fortgang ein. Man eilt, man lauft, wohin? Ach! An die Orte, wo nur der Sinnen Freiheit ruft Man höret meine Worte von wahrer Tugendlehre nicht und folget lieber meinem Feind, der alles Gute unterbricht. Rezitativ ▼BARMHERZIGKEIT▲ Hast du nunmehr erfahren, was unser beiden Hilf' an diesem Menschen nützt? Wenn er verloren geht, wer ist wohl endlich schuld? ▼CHRISTGEIST▲ Ach! Er allein, doch habt mit ihm Geduld. Wie könnt' ein laues Herze, das von dem Geist der Welt mit Schnee bedecket ist, sogleich von Gottes Liebe brennen? Der Anfang gibt mir doch bei ihm den Schein der Hoffnung zu erkennen. ▼GERECHTIGKEIT▲ Der Mensch bereite sich zu Strafe oder Lohn, bleibt doch dem Höchsten Lob und Preis. Denn hört er dich, o Güte, nicht, so dient er wenigst mir zur Ehre. ▼CHRISTGEIST▲ Ich will mich dann dahin bestreben, damit er sich bekehre, und diene so zu beider Ruhm, dass ihn Gerechtigkeit belehrte, Barmherzigkeit verschone. Nr. 8 - Terzett ▼CHRISTGEIST▲ Lasst mir eurer Gnade Schein niemal fehlen, so erhol' ich neuen Mut. ▼BARMHERZIGKEIT, GERECHTIGKEIT▲ Es soll an der Gnade Schein niemal fehlen, wenn der Mensch das Seine tut. ▼CHRISTGEIST▲ Allzeit will ich trachten, sinnen, teure Seelen meinem Schöpfer zu gewinnen, dies soll mein Geschäfte sein. Lasst mir eurer Gnade Schein (usw.) ▼BARMHERZIGKEIT, GERECHTIGKEIT▲ Es soll an der Gnade Schein, (usw.) Sinfonia Der Ort der Vorstellung ist eine anmutige Gegend an einem Garten und kleinen Wald. Der laue Christ in einem Blumengesträuche schlafend Rezitativ GERECHTIGKEIT Die löblich' und gerechte Bitte, die du dem Heil der Sterblichen zu gut mitleidend mir hast vorgebracht, ist mir zwar angenehm, doch bin ich nicht bedacht, den faulen Knechten zu verschonen du weisst, mein ist, die Frommen zu belohnen und jene abzustrafen, wenn sie durch Büssen und Bereuen sich nicht der Schuld befreien; und dies geschieht durch unverdiente Gnade, die nur des Höchsten Güte allein gewähren kann, so wie es ihr gefällt. CHRISTGEIST Wohlan! so sei mein wiederholtes Flehen auf gleiche Weis' an dich gestellt, o göttliches Erbarmen! BARMHERZIGKEIT Was je erwartest du? CHRISTGEIST Ach! Alles von deiner Huld und deinen Helferarmen. BARMHERZIGKEIT Und was bekümmert dich so sehr? CHRISTGEIST Ach, der bedauernswerte Stand, die Blindheit, die Gefahr der lauen Menschensöhne, die kleine Zahl, die sich bemüht, zu gehn den schmalen Weg zum wahren Vaterland; die Menge, die zum öffnen Hollenschlund mit dem betörten Haufen auf breiter Blurnenstrasse laufen. Der schlaue Geist der Welt, der unter Blendewerk verhüllt die Sünden und Gefahren, entführet ganze Scharen. Nr. 1 - Arie CHRISTGEIST Mit Jammer muss ich schauen unzählig teure Seelen in meines Feindes Klauen den Untergang erwählen, wenn deine Wunderkraft nicht Heil, nicht Rettung schafft. Ihr zügelfreier Sinn, gleich ausgebrochnen Flüssen, die schäumend sich ergiessen, reisst nach den tausend hin. Mit Jammer muss ich schauen usw. Rezitativ BARMHERZIGKEIT So vieler Seelen Fall ist zwar mit allem Fug beweinungswürdig anzusehn, doch ist es selbst ihr Will', dass sie zu Grunde gehn. Das erste, grösste, ja das wichtigste Gebot aus ganzer Seel', aus Herz und Kräften zu lieben ihren Herrn und Gott, scheint ihrem trägen Sinn gleich einer Last zu sein, GERECHTIGKEIT Flösst ihnen der Verstand, ja endlich die Natur nicht diese Pflicht als Kindern ein, weil er als Vater sie aus Nichts gebildet hat, weil er sie schützet, liebet, nähret und ewiglich belohriet? BARMHERZIGKEIT Ist er denn nicht das einzig wahre Gut, mithin auch höchster Liebe wert? GERECHTIGKEIT Pracht, Wollust, Eigennutz und eitler Ehre Schein sind die gemeinen Götzen, die sie dem Schöpfer gleich, ja höher schätzen. BARMHERZIGKEIT Derselben Ausspruch gilt viel mehr als Gottes Wort. GERECHTIGKEIT Sie wenden nur nach deren falschen Schimmer die blöden Augenlichter, und schauen doch sich selber nicht, noch Himmel, Hölle, Tod und Richter. BARMHERZIGKEIT Sie lieben die Unwissenheit der Lehre ihres Heils und ihrer Schuldigkeit. GERECHTIGKEIT Wenn sie auf solche Weise noch Beispiel der Belohnten, noch der Bestraften wollen sehen, BARMHERZIGKEIT wenn sie mein Rufen, mein Ermahnen nicht wollen hören, noch verstehen, GERECHTIGKEIT so kann Gerechtigkeit sie nicht der Schuld entbinden, BARMHERZIGKEIT so kann Barmherzigkeit für sie kein Mitleid finden. Nr. 2 - Arie BARMHERZIGKEIT Ein ergrimmter Löwe brüllet, der den Wald mit Forcht erfüllet, rings herum nach Raube sieht. Doch der Jäger will noch schlafen, leget hin die Wehr, die Waffen, achtet Schutz und Helfer nicht. Ein ergrimmter Löwe brüllet, usw. Rezitativ BARMHERZIGKEIT Was glaubst du, wird man wohl mit vielem Trauern desselben schnöden Tod bedauern? GERECHTIGKEIT Anstatt ihn zu beklagen, wird man von ihm ja billig sagen, sein Eigensinn sei Schuld daran? CHRISTGEIST Dass sie zu sorgenlos und wie betäubet sind, ist leider allzu wahr. Doch ist denn keine Art von Mitteln zu ergründen? Es würde des Verstandes Licht vielleicht sich bald in seiner Helle finden, und der verkehrte Will' sich bald ergeben, wenn ihnen sichtbar sollte vor ihren Augen schweben das Pein- und Schreckenbild des offnen Höllengrund, wenn aus so vieler Tausend Mund das grässliche Geheul erschallte, wenn ein Verdammter sich aus seinem Grab erhebte, sie durch sein' unbeglückten Fall des grossen Hauptgebot gemessne Schuldigkeit, den Eifer, die Beflissenheit, die Wissenschaft des Heils zu lehren. BARMHERZIGKEIT Sie können dich, dein Beispiel und deine Wort' durch ihrer Lehrer Stimme genug beschauen, kennen, hören. CHRISTGEIST Ach, wenigest, lass ein förchtliches Ermahnen in ihre lauen Herzen gehen. BARMHERZIGKEIT Wohlan, es soll nach deinem Wunsch geschehen. GERECHTIGKEIT Gerechtigkeit will dich hierin gewähren, doch muss der Menschen Will' mit mir beflissen sein, der Auserwählten Zahl zu mehren. Denn dass ich ihren Willen zwinge, das kannst du nicht von mir begehren es bleibet ihnen freigestellt, zu folgen meinem Ruf, zu fliehen jenen Weg, der führt zum weiten Höllenrachen. Sieh', hier will ich dir Probe machen an diesem Sterblichen, den falsche Sicherheit in tiefen Schlaf versenket hat. CHRISTGEIST O, dass doch jeden trägen Geist dein heilsames Erschrecken aus seinem Schlummer möcht' erwecken! Nr. 3 - Arie GERECHTIGKEIT Erwache, fauler Knecht, der du den edlen Preis so vieler Zeit verloren, und doch zu Müh' und Fleiss, zur Arbeit bist geboren. Erwache, fauler Knecht, erwarte strenges Recht. Es rufet Höll und Tod Du wirst von deinem Leben genaue Rechnung geben dem Richter, deinem Gott! Erwache, fauler Knecht, usw. Rezitativ CHRISTGEIST Er reget sich. BARMHERZIGKEIT Er scheinet zu erwachen. GERECHTIGKEIT Nun kannst du hier verborgen sehn, ob meine Wort' erwünschte Würkung machen. Barrnherzigkeit und Gerechtigkeit begeben sich auf den Wolken von hinnen. CHRISTGEIST Ich will das Beste hoffen. Er verbirgt sich. Rezitativ CHRIST Wie, wer erwecket mich? Ich sehe niemand hier. War dieses Blendewerk? die Wahrheit oder Scherz? Tod, Hölle, Rechenschaft, ihr Sinne, saget mir ... WELTGEIST Was Rechenschaft? was Tod? was Hölle? was sollen diese Grillen sein? CHRIST Freund! wie erwünschlich triffst du ein! CHRISTGEIST Nun hört er meinen Feind, o Ungelücke! CHRIST Ach Trost, ach Rat in meiner Seelennot! WELTGEIST Was ist geschehn? CHRIST Ein ungewohnter Ruf, der meinen Schlaf gestört und Höllenstrafe droht, hat mich so gar erschreckt, dass ich vor banger Forcht ... WELTGEIST Ich hab'genug verstanden Ist dies nicht ein Betrug von unsrer beiden Feind, so war es nur ein eitler Traum, ein Irrwisch, der erlöscht, kaum da er uns erscheint ein buntes Nichts, ein Schattenwerk. Darum beruhe dich, leg' alle Sorge hin. CHRIST Es klingen aber noch in meinem Sinn die Wort' Erwache, fauler Knecht! du wirst von deinem Leben genaue Rechnung geben. WELTGEIST Ich weiss nicht, was ich nun von dir gedenken soll. Verlässt dich deine Witz? Bist du denn ausser dir? Gewiss, du bist Verwirrung voll. Ein Traum, ein' elende Geburt des wallenden Geblüte erschröcket dich, betöret dein Gemüte. Ein Glückes Sohn wie du, der sonst so wohl belebt, bisher von klugen Geist, von Umgang edel war, von jedermann geehrt, verlieret sich sogar, dass er, ich weiss nicht was, auf Träumebilder hält. Hätt' ich so manchen Träumen geringsten Glauben zugestellt, so hätt' ich mir vor Angst und Sorgen schon längst das Leben müssen rauben; du wirst nun besser mir als Träumen glauben. Nr. 4 - Arie WELTGEIST Hat der Schöpfer dieses Leben samt der Erde uns gegeben, o so jauchze, so lache, so scherze, lasse Träume Träume sein. Dein Ergötzen, deine Freude, gehe durch Büsche, Feld und Heide, und dein so beklemmtes Herze räume sich der Wollust ein. Hat der Schöpfer dieses Leben usw. Rezitativ CHRIST Dass Träume Träume sind, gesteh' ich willig ein, doch war es eine Stimme, die mich hat mit Gewalt aus meiner Ruh gebracht, und die ein blosser Traum unmöglich könnte sein. Ich weiss noch deutlich alle Worte, denn, sie noch hörend, wacht' ich auf! Ich fühle noch des matten Herzen Schläge, das kalte Blut hemmt annoch seinen Lauf und macht die zagen Glieder beben, ich spüre fast nur halbes Leben. Nr. 5 - Arie CHRIST Jener Donnerworte Kraft, die mir in die Seele dringen, fordern meine Rechenschaft. Ja mit ihrem Widerhall hört mein banges Ohr erklingen annoch den Posaunenschall. Jener Donnerworte Kraft, usw. Rezitativ WELTGEIST ist dieses, o so zweifle nimmermehr, dass diesen Streich hat jener Feind getan, der dich und mich zu quälen zu keiner Zeit vergessen kann. CHRIST Wer ist wohl, der mich hasst, und zwar ohn' meiner Schuld, da ich noch ihn, noch seinen Namen kenne? WELTGEIST Er hasst dich meinetwegen; jedoch verlange nicht, dass ich ihn nenne; dir sei genug, dass ich dir seine Lebensgrösse mit wenig Worten zeige. CHRISTGEIST beiseite Ist's möglich, dass ich länger schweige? WELTGEIST Er ist ein Mückenfänger, der andern, wie ihm selbst, fast keine Freude gönnt, der allen Unterhalt und das Gespräche flieht der weltbelebten Leute, der jede Grille des Gewissen misst nach der Länge, Tiefe, Breite, der seine Sittenlehre sucht allen aufzudringen, die voll der dummen Einfalt ist, dabei sehr unbequem und hart; sein Reden, Denken, Tun, ist eitel Pfaffenwerk mit einem Wort, er ist von ganz besondrer Art. CHRISTGEIST O unverschämtes Lügen! beiseite Wie wahr hingegen spricht der göttlich' Mund, der niemal kann betrügen Ihr seid nicht von der Welt, deswegen hasst sie euch! Was soll ich tun? Will ich mein Ziel erhalten, so muss ich mich verstalten. geht ab Nr. 6 - Arie WELTGEIST Schildre einen Philosophen mit betrübten Augenlichtern, von Gebärden herb und schüchtern, in dem Angesicht erbleicht. Dann hast du ein Bild getroffen, das nur ihm alleine gleicht. Rezitativ WELTGEIST Wen hör' ich nun hier in der Nähe? Es ist gewiss nur eben der, so dir den Possen spielte, und, da er dich durch seine Stimm' erschreckte, hier im Gebüsche sich verhüllte. Der Christgeist lässt sich im nächsten Wald als ein Arzt sehen. Doch nein es ist jemand, der, wie es scheinet, hier bewährte Kräuter sucht. CHRIST Ist er ein Arzt, so sprech' ich ihn um Mittel an, wodurch ich mein so liebes Leben noch viele Jahr gesund erhalten kann. WELTGEIST Sieh da, er geht bedachtsam hier vorbei. CHRIST Erlaube, unbekannter Freund, ein' nicht unnütze Frage Ist deine Wissenschaft vielleicht die Arzenei? CHRISTGEIST Ja! diese ist mein Tun, die Kranken heile ich, Gesunde weiss ich zu erhalten. CHRIST Mein Wünschen ist, erst nach sehr späten Jahren vergnügt, gesund, gemächlich zu eralten. Ach, dass der Tod nicht gar vermeidlich ist! Doch ist ein Mittel dir bekannt, entfernte Fälle zu verhüten? CHRISTGEIST Ich bin dem allergrössten Arzt, den je die Welt gesehn, sehr nahe anverwandt. Dies mein besonders Glücke gab mir Gelegenheit, in seinem besten Buch das erste und das grösste aus den Genesungsmitteln zu finden, zu entdecken. Das Mittel, ausser dem der andern Geist und Kraft zur Heilung nicht erklecken. CHRIST Ach, könntest du mir doch für Kummer, Angst und Forcht, die mich viel mehr als jede Krankheit quälen, erwünschte Hilfe schaffen. Wie gerne wollt' ich dich belohnen! CHRISTGEIST Es soll an mir nicht fehlen, jedoch sehr Vieles liegt bei dir. WELTGEIST Mein Freund! Dein Arzeneigespräch will mir nunmehr zu lange sein, denn mir fällt nichts von Tod und Krankheit ein, wohl aber die gewohnte Stunde, die allgemach zum Frühstück ruft. Du wirst darauf ja nicht vergessen? CHRIST Geh' hin, dasselbe zu bereiten. WELTGEIST Dies soll mit aller Eil' und besten Fleiss geschehn. Ich hab' alsdann die Ehre, dazu dich zu begleiten. abseits im Hinweggehen Ich weiss für ihn viel bessre Arzeneien, ein holder Blick von seiner Schönen, gut Essen, Trinken, Spielen, Jagen, wird alles Kummers ihn befreien. CHRISTGEIST beiseite Dem Himmel sei gedankt, mein Feind entfernet sich, nun kann ich freier mich erklären. laut Ich gebe dir mein teures Wort, dich meiner Hilfe zu gewähren Du sollst Gesundheit und Vergnügen beiseite der Seele Heil und Ruh', laut forthin geniessen. Allein wirst du dich wohl entschliessen, zu folgen meinem treuen Rat? zu flieh'n die kalte Luft, beiseite den lauen Geist der Weit, laut so dir das Aug' verdirbt, die Brust erkältet hat? CHRIST Wie, meine Brust, mein Aug' erkältet und verderbt? Du irrest dich, an beiden fehlt mir nicht. Du siehest mir vielleicht in meinem Angesicht den ungemein erlittnen Schrecken an, der kürzlich mir das Herze machte beben. CHRISTGEIST Glaub' mir, je mehr sich die Gefahr dem Kranken hält verborgen, je mehr hat er zu sorgen. Nr. 7 - Arie CHRISTGEIST Manches Übel will zuweilen, eh' es kann der Balsam heilen, erstlich Messer, Scher' und Glut. Jener Ruf, der dich erweckte, jene Stimme, die dich schreckte, war dir nötig, war dir gut. Manches Übel will zuweilen, usw. Rezitativ CHRIST beiseile Er hält mich einem Kranken gleich, er weiss, was mir begegnet ist, was soll ich wohl von ihm gedenken? zum Christgeist Wer du nun immer bist, erhalte mich gesund, wenn ich es bin gewesen, und bin ich krank, so mache mich genesen. CHRISTGEIST Nimm dies verschlossne Blatt als eine Schenkung hin, ich weiss gewiss, du wirst darin für dich ein solches Mittel finden, dem keines aus all' andern gleicht. CHRIST Ist es vielleicht sehrt hart zu nehmen? CHRISTGEIST Wer sich dazu mit Ernst entschliesst, dem ist es lieblich, süss und leicht. CHRIST Und was ist dessen Eigenschaft? CHRISTGEIST Es wärmet,muntert auf beiseite den lauen trägen Geist, laut erheitert den Verstand durch seine Wunderkraft, beiseite die Christenpflicht zu fassen, laut es schärft das Aug' beiseite den schlauen Feind zu sehn, laut verschafft ein gut Gehör, beiseite zu hören Gottes Wort, laut es bringet Mut und Stärke, beiseite der Höllenmacht zu widerstehn, laut für Schwindel in dem Haupt. WELTGEIST Freund! Alles ist bereit, und eine ganze Reihe der fröhlichen Gemüter von beiderlei Geschlechte erwarten dich. CHRIST zum Christgeist Verzeihe, der Wohlstand heisst mich eilend gehen. Hält dieses Mittel seine Probe, so lohn' ich dich bei unserrn, Wiedersehen. geht ab WELTGEIST im Hinweggehen So end' ich ihr Gespräche, denn dieser Arzt will mir so wie verdächtig sein. CHRISTGEIST allein Ach! Also stellt die eitle Lust der Welt des Geistes besten Fortgang ein. Man eilt, man lauft, wohin? Ach! An die Orte, wo nur der Sinnen Freiheit ruft Man höret meine Worte von wahrer Tugendlehre nicht und folget lieber meinem Feind, der alles Gute unterbricht. Rezitativ BARMHERZIGKEIT Hast du nunmehr erfahren, was unser beiden Hilf' an diesem Menschen nützt? Wenn er verloren geht, wer ist wohl endlich schuld? CHRISTGEIST Ach! Er allein, doch habt mit ihm Geduld. Wie könnt' ein laues Herze, das von dem Geist der Welt mit Schnee bedecket ist, sogleich von Gottes Liebe brennen? Der Anfang gibt mir doch bei ihm den Schein der Hoffnung zu erkennen. GERECHTIGKEIT Der Mensch bereite sich zu Strafe oder Lohn, bleibt doch dem Höchsten Lob und Preis. Denn hört er dich, o Güte, nicht, so dient er wenigst mir zur Ehre. CHRISTGEIST Ich will mich dann dahin bestreben, damit er sich bekehre, und diene so zu beider Ruhm, dass ihn Gerechtigkeit belehrte, Barmherzigkeit verschone. Nr. 8 - Terzett CHRISTGEIST Lasst mir eurer Gnade Schein niemal fehlen, so erhol' ich neuen Mut. BARMHERZIGKEIT, GERECHTIGKEIT Es soll an der Gnade Schein niemal fehlen, wenn der Mensch das Seine tut. CHRISTGEIST Allzeit will ich trachten, sinnen, teure Seelen meinem Schöpfer zu gewinnen, dies soll mein Geschäfte sein. Lasst mir eurer Gnade Schein usw. BARMHERZIGKEIT, GERECHTIGKEIT Es soll an der Gnade Schein, usw. Mozart,Wolfgang Amadeus/Die Schuldigkeit des ersten Gebots
https://w.atwiki.jp/oper/pages/980.html
第3幕 第1場 No.14 合唱 (全ての人の合唱) 喜べ、喜べ 私たちの仲間はすぐに来ます 大きな名誉! 足を健康に あなたを幸せに迎えるために 彼らは勝者として戻る ああ、喜び、ああ、幸せ! No.15 クープレ (アルゼナ) 1. 女の子がイヤなのは あれこれ気を揉む事 心が平和である限り あれこれ考えないでいいわ そして、愛する人を見るのが 私達は好きです 居心地良く、ひそやかに 世間の喜びがあるわ! それは羨ましさになり、憎しみにもなります あれこれ噂して そう、あれこれと そして、倍以上になって そう、あれこれと 羨ましさや憎しみを語るのです! (3人全員) そう、あれこれと そして、倍以上になって そう、あれこれと 羨ましさや憎しみを語るのです! (アルゼナ) 2. 私は思うわ、もし私を好きなら 私は彼にあれこれ伝えます 世間の中で私を疑わないで そして、あれこれに関してじゃなく そして、私達は静かな夜に キスをした 私の心の中で目覚めたのは 愛でした! そして、腰かけた私が 彼に送ったのは ため息でした そう、あれこれと 投げキッス そして、2倍以上のあれこれがあって そう、あれこれが 私は置き去りにされました! (3人全員) そう、あれこれと そして、2倍以上のあれこれがあって そう、あれこれが 私は置き去りにされました! (アルゼナ) (繰り返し、連詩) 時々、私は結婚に関して聞いたわ あれこれ教えて下さい 男は人生の為に手を差し出します そして、あれこれと言います 好奇心は私を苦しめた 私は呼ぶわ 女友達を、彼女は私に説明するわ それが何であるかを 彼女が意味するのは、楽しいことがある事 彼女は私達にあれこれもたらして あれこれと 揺り籠 そして、2倍以上のあれこれが あれこれを 私達の結婚の楽しさにもたらして! (3人全員) あれこれと そして、2倍以上のあれこれが あれこれを 私達の結婚の楽しさにもたらして! 第6場 No.16 行進―合唱付きクープレ (ジュパン) 1. タホの海岸から 強力な力で ワシ等は敵をモレスまで撤退させた ワシ等は帰還した 多くの名声を得て 名のあるものは、全て持ち帰りに値した! 戦争は恐ろしい 終わらせた神に感謝だ ワシは健康で、家に帰る道を見つけた ワシを怖がらせる一撃も、 銃弾も、刀傷も無く さあ急いで 友人と子供よ、こんにちは 友と子供よ、こんにちは 皆、再び健康でいるよ、そうさ! (合唱) 友人と子供よ、こんにちは 友と子供よ、こんにちは 皆、再び健康でいるよ! (ジュパン) 2. 気を付けて! 物凄い音がした! スペイン兵がワシに叫んだ! お前を撃つ お前を! ワシは出来る限り、身を反らした! 奴の銃は 空だった ワシはそれを奪った そこで そう 奴をバラバラにしてやった! おっと カオッツは 納屋に横たわっていた ワシは探した すぐに 奴の持っていた小銭をな 仲間よ 全ては損壊してしまった 彼の破片に至るまで探した ワシは何回も探した ワシは敵かどうかも気にしなかった 敵の英雄よコンニチワ 時計と金よコンニチワ お前が倒れても、何て事はない!ヤー (合唱) 敵の英雄よコンニチワ、 etc。 (ジュパン) 3. 一度 <何てこった!> スペイン女がワシを誘惑した! ホホー、 何もない ワシは言った「3歩離れて!」 だが 彼女には 恋人がいた それで ワシは 再び才能を見せた! 素早く ワシは 彼女に慇懃に接した 彼女は 白い手を ワシに預けた ワシが取ろうとしていた ダイヤを付けてな 指は指輪で一杯だ 真実の愛の証にそれを身に着けている 何処でもワシは賢く振る舞った、 ワシは敵も気にしなかった! そして、ワシは ? 鉄の様に固かった ? どの兵士にも勝った! そして灼熱の中で育った 女性たちにも だが、ワシは非常に慎重だったのだ! 戦争は恐ろしい 終わらせた神に感謝 等々 No.17-入場行進 (合唱) フラー、我々は 遠く 離れた国で戦って来た 火薬の 煙を 本当に体験したんだ! 止まれ 同志よ 心と手で打ち負かせ 先に立って 男達が 武器を装備すれば 敵が 現れる所 男は敵を捉える! 新鮮さと陽気さは 我々の血に流れている 戦いのある所で 我々を見るだろう そのモットーは、迅速で適切! 戦場で大砲が 鳴り響く時にも 我々は決して臆さない もしそうでなかったら それは災難だ! 軍隊で!フラー! 面白いこともあるさ 予想外に 戦争中でもあるもんだ 何人もの敵 誰がうまくやるのか ああ、どれほど簡単に征服できるのか! 難しくはない 男が弱くても その戦士の心は大きくなる そして、勇敢な兵士として それをつかむ! ほっそりした愛する人 一人でいて下さい でも心配しないで 私は実現します 神が望んでいるように 義務としての兵隊として 真実を守り 過ぎ去った 戦争での幸運に微笑み 私はその瞬間へ向かう 元の場所へ! それから私は良く愛し それは私達の血の中にあります キスによって、私の真実よ! 私はそこに居る 私は愛を好み もっとキスを これは軍のいい習慣です! (それで私は良く愛し これは私達の血に流れています) No.18―フィナーレ3 (ザッフィ―) (幕下で) その手を取り ジプシーを信じなさい あなたの行く所 あなたの友として私は行きます トリアン、トリアンダヴァー (バリンカイ) 全て巧くいった 敵を征服し 一人の女性を手に入れた だから、全ての人の胸に歌おう 確かに、私は 何でも昔より巧く出来る 一旦なされてしまえば、 何であれもう難しくはない! (全ての仲間) 確かに、私は 何でも昔より巧く出来る 一旦なされてしまえば、 何であれもう難しくはない! 万歳、最高、フラー! ジングラー!!! (仲間と人々) 万歳!!! DRITTER AKT ERSTE SZENE No. 14 - Chor ALLGEMEINER CHOR Freuet Euch - freuet Euch, Uns re Leute kommen gleich An Ehren reich! Seid munter auf den Füssen, Sie fröhlich zu begrüssen, Als Sieger kehren sie zurück - O Freude - o Glück! Nr. 15 - Couplet ARSENA 1. Ein Mädchen hat es gar nicht gut, Bedenk ich dies und das - So lang das Herz im Frieden ruht - Weiss es nicht dies und das. Und seh n wir einen lieben Mann Der uns gefällt - Nur heimlich und verstohlen an, Da schmäht die Welt! Es kommt der Neid - es kommt der Hass Und munkelt dies und das - Ja, dies und das und noch etwas Und zweimal mehr als dies und das, Ja, dies und das und noch etwas Erzählt der Neid und Hass! ALLE DREI Ja, dies und das und noch etwas Und zweimal mehr als dies und das, Ja, dies und das und noch etwas Erzählt der Neid und Hass ARSENA 2. Ei - dacht ich, wenn mir wer gefällt, Sag ich ihm dies und das - Und scheer mich gar nicht um die Welt Und nicht um dies und das - Und seit wir uns in stiller Nacht Gar traut geküsst, Da ist s im Herzen mir erwacht Was Liebe ist! - Und als ich dann verlassen sass, Sandt ich ihm dies und das Seufzer. Ja, dies und das und noch etwas Kusshändchen. Und zweimal mehr als dies und das, Ja, dies und das und noch etwas Als ich verlassen sass! ALLE DREI Ja, dies und das und noch etwas Und zweimal mehr als dies und das, Ja dies und das und noch etwas Als ich verlassen sass! ARSENA Repetions-Strophe Oft hört ich schon vom Ehestand Erzählen dies und das, Man reicht für s Leben sich die Hand Und sagt sich dies und das - Die Neugier quälte mich zu sehr, Ich rief herbei Die Freundin, dass sie mir erklärt Was daran sei ... Sie meint - die Eh hat manchen Spass, Sie bringt uns dies und das, Ja dies und das und noch etwas Kinderwiegen Und zweimal mehr als dies und das, Ja, dies und das und noch etwas Bringt uns der Ehe Spass! ALLE DREI Ja, dies und das und noch etwas Und zweimal mehr als dies und das, Ja, dies und das und noch etwas Bringt uns der Ehe Spass! SECHSTE SZENE Nr. 16 - Marsch-Couplet mit Chor ZSUPAN 1. Von des Tajo Strand, Wo mit starker Hand Wir die Feinde Mores gelehrt - Sapperment! Sind wir heimgekehrt, Reich mit Ruhm beschwert, Nahmen mit, was des Mitnehmens werth! So ein Krieg ist ein Graus Gott sei Dank, dass er aus, Dass gesund ich den Heimweg noch fand, Nicht ein Hieb schreckte mich, Nicht ein Schuss, nicht ein Stich, Nur mein Teint ist ein bisserl verbrannt, Nun geschwind - grüss Dich Gott, Freund und Kind, - grüss Dich Gott. Alle find - ich wieder schön beinand ja - ja! CHOR Nun geschwind - grüss Dich Gott, Freund und Kind - grüss Dich Gott Alles findet er wieder schön beinand! - ZSUPAN 2. Gib Acht, Es kracht!´ Schreit mich ein Spanier an! Schiess Du Nur zu! Ich bück mich, wie ich kann! Sein G wehr Ist leer - Ich reiss ihm s aus der Hand, Und hau Genau Ihn mitten auseinand! Pardautz Der Kautz, Da liegt er mäuserlstad Ich find Geschwind Das Kleingeld, das er hat - Oho Herr Kamerad, Um Alles wär s a Schad -´ Und such ihn durch bis auf die letzte Naht. So macht ich s wohl ein Dutzendmal; Beim Feind war mir das ganz egal. Fremder Held - grüss Dich Gott Uhr und Geld - grüss Dich Gott, Wenn man fällt, - ist das Alles leerer Tand ja! ja - - CHOR Fremder Held - grüss Dich Gott etc. etc. etc. ZSUPAN 3. Einmal, - Scandal! - Lockt mich ein spanisch Weib Holla - Nix da,´ Sag ich - drei Schritt vom Leib!´ Doch zirpt Und wirbt Um zarte Liebe sie, Da zeig Ich gleich Mich wieder als Genie! Im Nu Per Du´ War ich mit ihr galant. Sie gibt Verliebt Mir ihre weisse Hand. - Darauf steckt ein Diamant, Den sanft ich ihr entwand, Flunkert mit dem Ring am Finger. Hier trag ich ihn als theures Liebespfand! So machte schlau ich s überall, Beim Feind war mir das ganz egal! Und ein jedesmal Blieb ich hart wie Stahl, Kein Soldat, der gleich es mir thut - sapperment Denn voll heisser Gluth, War die Weiberbrut, Aber ich war sehr auf der Hut! So ein Krieg ist ein Graus, Gott sei Dank, dass er aus! etc. etc. Nr. 17 - Einzugsmarsch CHOR Hurrah - die Schlacht Mitgemacht Haben wir im fernen Land, - Pulverdampf Ist im Kampf Uns gar nicht unbekannt! Halt Dich g rad Kamerad, Hau zu mit Herz und Hand - Frisch voran Mann für Mann, Wer die Waffen tragen kann, Wo der Feind Nur erscheint, Da packt man fest ihn an! Frisch und wohlgemuth, Das liegt in unser m Blut, Wo s losgeht, hei - Sind wir dabei Die Losung Kurz und gut! Wenn der Donner kracht Um uns her in der Schlacht, Wird uns das Herz nicht schwer - Es wär auch ein Malheur, Wenn s ander s wär Beim Militär! - Hurrah! Lustig oft Unverhofft Geht es auch im Kriege zu, - Manchen Feind, Der gut es meint, Ach, wie leicht eroberst Du! Sie nicht hart, Wenn man zart Deinem Kriegerherzen naht, Und als muthiger Soldat Greif zu! - Liebchen fein, Bleibst allein, Aber kränk Dich darum nicht Ich erfüll , Wie Gott es will, Als Soldat nur meine Pflicht Bleibe treu, s geht vorbei - Lächelt uns das Kriegerglück, Dann kehr ich im Augenblick Zurück! ... Dann lieb ich wohlgemuth, Das liegt in unser m Blut; Beim Küssen, meiner Treu! - Da bin ich gleich dabei, Die Liebe schmeckt mir sehr, Das Küssen noch weit mehr, So ist es fescher Brauch beim Militär! ( Dann lieb ich wohlgemuth, Das liegt in unser m Blut etc. etc. ) Nr. 18 - Finale III SAFFI im Hintergrunde Reich ihm die Hand, Vertraue dem Zigeuner Wo er erscheint Da kommt er als Freund trian triandavar. BARINKAY Alles gelungen, Die Feinde bezwungen, Ein Weib errungen, Drum sei aus voller Brust gesungen Ja, das Alles auf Ehr Das kann ich und noch mehr. Wenn man s kann ungefähr, Ist s nicht schwer - ist s nicht schwer. ALLGEMEINER SCHLUSSCHOR Ja das Alles auf Ehr Das kann ... und noch mehr, Wenn man s kann ungefähr Ist s nicht schwer - ist s nicht schwer Vivat - Hoch - Hurrah! Dschingrah!!! GRUPPE UND VOLKSMENGE Vivat!!! - - - Strauss,Johann II/Der Zigeunerbaron
https://w.atwiki.jp/oper/pages/2659.html
ZWEITER AUFZUG Nr. 6 - Szene und Arie Der Vorhang öffnet sich im sechzehnten Ein Saal im Schlosse des Lord von Davenaut. Mitteltür. Eine Seitentür rechts. Ein Fenster links, durch welches eine Berglandschaft sichtbar ist. Rechts und links Tische und Sessel mit hohen Lehnen; die Tische mit schweren. Es ist Tag. ERSTER AUFTRITT Malwina allein Malwina kommt frohbewegt von rechts, geht an das Fenster links und öffnet es. Es zeigt sich die Berglandschaft in Morgenröte, die bald in hellen Tag übergeht. Rezitativ MALWINA Heiter lacht die goldne Frühlingssonne Auf die buntgeschmückte neubelebte Flur. Ach, alles, was ich sehe, ist der Abglanz nur Von meines Herzens nie geahnter Wonne! voll freudigen Gefühls, aber ohne Leidenschaft Die Flur im bunten Festgeschmeide, Der Baum im duft gen Blütenkleide, Der Vögel Chor, der mich umklingt Und jubelnd auf zum Himmel dringt, Ach, alles jauchzt und teilt mein Glück! Heute wogt es in mir auf und nieder, Ja, „heute“ schallt s von aussen wieder! Ja, heut ! heut ! heut ! ja, heut ! ja, heut ! a, heut kehrt der Teure dir zurück! - Hochbeglückt kniet sie nieder und betet mit gefalteten Händen O schwing auch du, mein liebend Herz, Dich dankerglühend himmelwärts Und in dem Lust- und Freudendrang Lall deines Schöpfers Lobgesang. Vater, du im Himmel droben, Du, den alle Welten loben, Vater, du im Himmel droben, Hör auch deines Kindes Stimme! - Sie steht auf und horcht Still! wer naht sich dort der Pforte? Sie tritt ans Fenster links Er sieht herauf, es ist sein Blick! Sie zieht ein Tuch hervor und winkt Er ist s, er ist es! Edgar! Edgar! Er ist s! - Ach, verzeihe mir die Sünde, Wenn aus freudetrunkner Brust Ich zum Dank nicht Worte finde In dem Übermass der Lust. Nichts kann ich fühlen als dies Glück, Es kehrt der Teure mir zurück! - Sie wendet sich mit nach oben gerichteten Blicken nach der MitteO Gott, verzeihe mir die Sünde Wenn aus freudetrunkner Brust Ich zum Dank nicht Worte finde In dem Übermass der Lust. Sie eilt ab durch die Mitte, Aubry entgegen. Edgar Aubry und Malwina kommen zwei Takte vor dem Einsatz in freudiger Hast durch die Mitte ZWEITER AUFTRITT Aubry, Malwina zu seiner Linken Nr. 7 - Duett Beide treten in Umarmung nach vorn MALWINA Du bist s! AUBRY Du bist s! MALWINA Du bist s! AUBRY Du bist s! MALWINA Du bist s! AUBRY Du bist s! BEIDE Du bist s, es ist kein Traum! AUBRY Du bist s! MALWINA Du bist s! AUBRY Du bist s! MALWINA Du bist s! AUBRY Du bist s! BEIDE Ach, dieses Glück, ich fass es kaum! AUBRY Bist du es wirklich? MALWINA Bist du es wirklich? AUBRY Seh ich dich wieder! MALWINA Seh ich dich wieder! AUBRY Freude des Himmels strömt auf mich nieder! MALWINA Freude des Himmels strömt auf mich nieder! BEIDE Bist du es wirklich, seh ich dich wieder! MALWINA Freude des Himmels strömt auf mich nieder! BEIDE Freude des Himmels strömt auf mich nieder! MALWINA Du bist s! AUBRY Du bist s! MALWINA Du bist s! AUBRY Du bist s! BEIDE Du bist s, es ist kein Traum! AUBRY Du bist s! MALWINA Du bist s! AUBRY Du bist s! MALWINA Du bist s! AUBRY Du bist s! BEIDE Ach, dieses Glück, ich fass es kaum! MALWINA Ach, dieses Glück, ich fass es kaum! Du bist es wirklich? Ist s kein Traum? Ach, dieses Glück, ich fass es kaum! AUBRY Bist du es wirklich, ist s kein Traum? Ach, dieses Glück, ich fass es kaum! - Ach, entfernt vom Heimatlande, Stand ich klagend oft und sandte Seufzend sehnsuchtsvolle Blicke Nach des Hochlands Bergen hin. MALWINA Wenn im Hause nichts mehr wachte, Nur der Mond durchs Fenster lachte, räumt ich mich zu dem Geliebten Von des Hochlands Bergen hin. BEIDE Wenn in trüben Dämmerstunden Süsse Wehmut ich empfunden, Träumt ich mich zu der (dem) Geliebten Nach (von) des Hochlands Bergen hin. AUBRY Doch die Zeit ist nun verschwunden, Heiter glänzt der Liebe Glück! BEIDE Denn es führten mich die Stunden Zu der (dem) Teuren ja zurück! MALWINA Doch die Zeit ist nun verschwunden, Heiter glänzt der Liebe Glück! AUBRY Denn es führten mich die Stunden Zu der Teuren ja zurück! BEIDE Denn es führten mich die Stunden Zu der (dem) Teuren ja zurück! MALWINA Zu dir! AUBRY Zu dir! MALWINA Zu dir! AUBRY Ja, zu dir! MALWINA Zu dir! - BEIDE Du bist s, du bist s! Du bist s, du bist s, es ist kein Traum, Ach, dieses Glück, ich fass es kaum! MALWINA spricht Und schon am frühen Morgen bist du hier? AUBRY Abends spät kam ich in Schellborn an, mein Pferd war so entkräftet, dass es die drei Meilen bis hierher nicht mehr machen konnte, da entschloss ich mich, die Nacht durch zu gehen, um heute der erste zu sein, der dir seinen herzlichen Glückwunsch zu deinem Geburtsfeste mit dem frühesten Morgen darbringt. MALWINA O Edgar, ich bin so froh! Mein Vater spricht seit einiger Zeit mit so viel Achtung von dir. Seit du das für ihn so wichtige Geschäft in London über alle Erwartung glücklich beendet, sieht er in dir nicht mehr den unbedeutenden Jüngling, für den er dich hier immer hielt. Noch vor einigen Tagen sagte er „Schade, dass mir nicht ein solcher Sohn geworden, er würde den Glanz des alten Hauses Davenaut erhalten!“ AUBRY Ach, Malwina, ich sehe darin nur die Sorge um den Glanz seines alten Hauses; nur dass ich mit diesem weitläufig verwandt bin, gibt mir in seinen Augen einigen Wert. Glaube mir, nie wird er mir, dem unbedeutenden Jüngling, die Hand seiner einzigen Tochter geben. MALWINA Nein, ich fürchte nun nichts mehr; ich glaube, er ahnt unsere Liebe und billigt sie. Bedeutungsvoll haftet oft sein Blick auf mir, und er scheint mein Geständnis zu erwarten. Als du ihm die Nachricht sandtest, dass die grossen Besitzungen der Grafschaft Schellborn nun unangefochten sein Eigentum blieben, küsste der sonst so strenge Vater meine Stirn, und gerührt und voll Liebe sprach er zu mir „Dich glücklich zu sehen, meine Tochter, sei jetzt meine einzige Sorge“. AUBRY Ach, nur Rang und Reichtum ist sein Glück, und ich selbst habe die Hindernisse vermehrt, die mich nun auf ewig von dir trennen. MALWINA O trübe nicht durch deinen Zweifel meine frohe Hoffnung. Noch heute, an meinem Geburtstage, wenn mein Vater wie gewöhnlich mir die Gewährung jeder Bitte verspricht, will ich ihm zu Füssen sinken und das Geheimnis unsrer Liebe entdecken. - Still, er kommt! Sir Humphrey, Lord von Davenaut kommt durch die Mitte DRITTER AUFTRITT Aubry rechts. Davenaut in der Mitte. Malwina links MALWINA eilt Davenaut entgegen Vater! Vater! Edgar ist zurück! DAVENAUT Sir Aubry, seid mir herzlich willkommen! Er reicht Aubry die Hand Einen wichtigen Dienst habt Ihr dem Hause Davenaut geleistet. Doch was Ihr tatet, fällt auf Euch selbst zurück. MALWINA für sich Was hör ich! DAVENAUT fortfahrend Denn auch Ihr seid ein Sprosse dieses erlauchten Hauses, und je grösser Glanz und Reichtum des Lords, je mehr Ruhm und Ehre für alle Glieder des Stammes. Doch fühl ich mich Euch sehr verpflichtet, nehmt meinen Dank und Euer Glück sei künftig Eures Vaters Sorge. AUBRY Sir, diese Güte -! Er küsst seine Hand MALWINA O mein Vater! DAVENAUT Meine Tochter! Er umarmt sie feierlich und führt sie etwas nach links hinüber Wohl habe ich oft gemurrt, dass mir kein Sohn geboren, dass der Name Davenaut, seit Jahrhunderten einer der edelsten in Schottland, mit mir aussterben soll. Komm an mein Herz, geliebte Tochter! Der Tag, der dich mir heut vor achtzehn Jahren gab, er wird auch heut durch dich mir einen Sohn geben, wert meines Hauses, deiner Liebe wert. MALWINA Mein Vater! DAVENAUT Ich habe längst bemerkt, was mir dein Mund verschwiegen; besorglich schien dein scheuer Blick mich oft zu fragen, soll ich allein dastehn, wenn mich mein Vater einst verlässt? Erraten hab ich deinen Wunsch, und deiner Bitte komme ich zuvor, ich grüsse dich als Braut. MALWINA O mein Vater, diese Güte Sie wirft sich in seine Arme DAVENAUT nach einer Pause Ihr steht so fern, Sir Aubry? Nehmt Ihr nicht teil an unserer Freude? AUBRY eilt freudig zu Davenaut O Gott! Wär s möglich? Dürft ich hoffen? DAUVENAUT Glaubt Ihr, ich wolle Euer Schuldner bleiben? Zwar seit Ihr meinem Hause nur fern anverwandt, doch Ihr seid ihm verwandt, dieses genügt mir, und ich versprach, für Euer Glück zu sorgen. Edelmut ist die angeerbte Tugend jedes hochländischen Edelmanns und der Name meines Schwiegersohns, er sei Euch Bürge, dass er stets in meinem Geiste handeln wird Es ist der Graf von Marsden! Aubry und Malwina treten entsetzt von Davenaut zurück Nr. 8 - Terzett MALWINA ausser sich Wie? Mein Vater! AUBRY beiseite Weh, verloren! DAVENAUT Ja, es ist der Graf von Marsden. MALWINA Wie? Mein Vater! AUBRY beiseite Weh, verloren! DAVENAUT Ja, ja, es ist der Graf von Marsden, Den ich mir zum Sohn, zum Sohn erkoren. MALWINA Wie, wer ist s? AUBRY Wie, wer ist s? MALWINA Der Graf von Marsden? AUBRY Der Graf von Marsden? AUBRY UND MALWINA Der Graf von Marsden? DAVENAUT Ja, ja, es ist der Graf von Marsden, Den ich mir zum Sohn erkoren! für sich Ha, die Wahl scheint sie zu freuen! MALWINA Wie, mein Vater! Wie, wer ist s? AUBRY Weh, verloren! Weh, verloren! Weh, verloren! AUBRY UND MALWINA beiseite Ach, mein Glück war nur ein Traum, Musst er mich so schnell verlassen? Weh, dies Unglück ganz zu fassen, Hat mein armes Herz nicht Raum! DAVENAUT für sich Ha, die Wahl scheint sie zu freun! laut Ja, er ist an Rang und Adel, Wie durch Sitten ohne Tadel, Wert ein Davenaut zu sein! - MALWINA knieend Sieh mich hier zu deinen Füssen; Vater, kannst du mir verzeihn? Vater, ach, dem Grafen Marsden Kann ich nimmer Gattin sein! DAVENAUT Wie, was hör ich? Ha, ist s möglich! MALWINA Dieses Herz - DAVENAUT Wie? MALWINA Hat schon gewählt. DAVENAUT Ha! Ist s möglich! MALWINA Ach, ich fühl s, ich hab gefehlt, Dass ich s dir bis jetzt verschwiegen. DAVENAUT Wer ist der Verwegne? Sprich! AUBRY knieend Sieh ihn hier im Staube liegen! DAVENAUT Ha, vor Zorn kaum halt ich mich! Wie, Verworfner! dürft Ihrs wagen, Dies ins Antlitz mir zu sagen? AUBRY flehend Ach, seit meiner Kindheit Tagen Hat dies Herz für sie geschlagen, Eure Tochter zu beglücken Soll mein einzig Streben sein! DAVENAUT Fort, ihr fleht vergebens, fort! - Mir ins Antlitz dies zu sagen! - Ha, Verwegner, dürft Ihr s wagen? - Ha, vor Zorn kaum halt ich mich! Wie, Verwegne, dürft ihr s wagen, Dies ins Antlitz mir zu sagen! Fort! MALWINA flehend Ach, seit meiner Kindheit Tagen Hat dies Herz für ihn geschlagen, Habe Mitleid, deine Tochter Kann mit ihm nur glücklich sein! DAVENAUT Ihr fleht vergebens! MALWINA Vater! DAVENAUT Fort, ihr fleht vergebens - Denn der Graf, er hat mein Wort! AUBRY Habt Mitleid! MALWINA O Vater! DAVENAUT Und noch niemals ward gebrochen, Was ein Davenaut versprochen! MALWINA O mein Vater - habe Mitleid! Habe Mitleid, deine Tochter Kann mit ihm nur glücklich sein! Aubry und Malwina erheben sich MALWINA für sich Ach! Sein Zorn raubt mir für immer Jeden leisen Hoffnungsschimmer. Wehe mir, sein stolzer Sinn Gibt mich der Verzweiflung hin. AUBRY für sich Nimmer wird es mir gelingen, Seinen Hochmut zu bezwingen - Wehe mir! Sein stolzer Sinn Gibt mich dem Verderben hin. DAVENAUT für sich Nein, des Vaterherzens Schwächen Dürfen meinen Stolz nicht brechen; Dieses Herz erfülle ganz Meines Hauses Ruhm und Glanz! AUBRY für sich Nimmer wird es mir gelingen, Seinen Hochmut zu bezwingen! Wehe mir, sein stolzer Sinn Gibt mich dem Verderben hin! Ach, sein Stolz raubt mir für immer Jeden leisen Hoffnungsschimmer. Wehe mir, sein stolzer Sinn Gibt mich dem Verderben hin! Er steht abgewendet rechts DAVENAUT für sich Nein, des Vaterherzens Schwächen Dürfen meinen Stolz nicht brechen; Dieses Herz erfülle ganz Meines Hauses Ruhm und Glanz! MALWINA für sich Ach, sein Zorn raubt mir für immer Jeden leisen Hoffnungsschimmer. Wehe mir, sein stolzer Sinn Gibt mich der Verzweiflung hin! Sie wankt zu einem Sessel links und nimmt dort Platz. Trompetenruf ausserhalb. Der Diener George Dibdin kommt durch die Mitte VIERTER AUFTRITT Die Vorigen. George zwischen Aubry und Davenaut GEORGE meldend Gnäd ger Herr, der Graf von Marsden Ritt soeben durch das Tor, Und des Dorfes muntre Jugend Naht vereint im heitern Chor, Eure Tochter zu begrüssen Heut an ihrem Wiegenfeste. DAVENAUT Führe denn die muntern Gäste In den Saal zu meiner Tochter. Er geht ab nach rechts. George öffnet die Mitteltür, winkt hinaus und geht dann durch die Mitte ab Nr. 9 - Finale Der Chor der Landleute tritt paarweise mit dem Beginn des Allegretto giocoso rasch durch die Mitte ein und stellt sich rechts auf. Das Ballett folgt und nimmt vor den Landleuten Aufstellung. Alle sind mit Blumen geschmückt und tragen Kränze und Sträusse in den Händen. Zwölf Jäger kommen während des Chores mit Fahnen und grünen Zweigen an den Armbrüsten, George an ihrer Spitze, und nehmen vor der Mitteltür Aufstellung. FÜNFTER AUFTRITT Aubry rechts. Malwina auf dem Sessel links. Die Landleute und das Ballett auf der rechten Seite. George mit den zwölf Jägern vor der Mitteltür Chor und Ballett ALLE LANDLEUTE zu Malwina gewendet Blumen und Blüten im Zephirgekose, Lieblich entfaltet dem schmeichelnden West, Blume des Hochlands, du Davenaut-Rose, Winden wir dir zu dem heutigen Fest. Blumen und Blüten im Zephirgekose, Winden wir dir zu dem heutigen Fest! VIER PAAR LANDLEUTE treten vor und ziehen an Malwina vorbei, in die alte Stellung zurück Möchte die Zukunft die heitersten Lose, Rosen gleich dir auf den Lebenspfad streun, Blume des Hochlands, du Davenaut-Rose, Wie wir heut Blumen und Blüten dir weihn. Das Ballett nimmt die Kränze und Sträusse ab und legt sie auf den Tisch links neben Malwina ALLE JÄGER UND LANDLEUTE Möchte die Zukunft die heitersten Lose, Rosen gleich dir auf den Lebenspfad streun, Blume des Hochlands, du Davenaut-Rose, Wie wir heut Blumen und Blüten dir weihn! VIER PAAR LANDLEUTE Wie nach verderblichem Wettergetose Lächelt die Rose mit freundlichem Blick, Blume des Hochlands, du Davenaut-Rose, Wende sich jede Gefahr dir zum Glück. Blumen und Blüten im Zephirgekose, Lieblich entfaltet dem schmeichelnden West, Blume des Hochlands, du Davenaut-Rose, Winden wir dir zu dem heutigen Fest. Blumen und Blüten im Zephirgekose Winden wir dir zu dem heutigen Fest! Die Seitentür rechts öffnet sich GEORGE nach rechts weisend Seht, dort naht der Schwiegersohn An der Hand des alten Herrn, dringender zu den Landleuten Stimmt an das Lied, ihr wisst ja schon, Das der Alte hört so gern! ärgerlich Stimmt an das Lied, ihr wisst ja schon. Das der Alte hört so gern! Nun stimmt an das Lied! Nun, ihr wisst ja schon! CHOR DER JÄGER UND LANDLEUTE frisch und munter Singet laut und jubelt froh, Dass es tönt durchs ganze Land, Heil, Heil dem Hause Davenaut, Heil jedem, der mit ihm verwandt; Was fest wie unsre Berge steht, Was mit der Welt nur untergeht, Was an Glanze der Krone nicht weichet, Was der Sonne gleich pranget und leuchtet, Singet laut und jubelt froh, Dass es tönt durchs ganze Land, Heil, Heil dem Hause Davenaut, Heil jedem, der mit ihm verwandt, Heil, Heil, Heil, Heil, Heil dem Hause Davenaut, Heil, Heil, Heil, Heil jedem, der mit ihm verwandt. - Sir Humphrey, Lord von Davenaut kommt bei dem Trompeteneinsatz mit Lord Ruthwen von rechts. Zwei Diener folgen und bleiben am Eingang stehen. Das Ballett ist bis zum Eingang zurückgetreten SECHSTER AUFTRITT Aubry abgewendet rechts. Ruthwen und Davenaut in der Mitte. Malwina am Tisch links. Die Landleute rechts zurückstehend. Die Jäger mit George vor der Mitteltür. Das Ballett vor den Jägern. Die beiden Diener an der Tür rechts Malwina erhebt sich CHOR DER JÄGER UND LANDLEUTE schwenkt die Fahnen und Hüte Heil! - Heil! - Heil! - Heil, Heil jedem, der mit ihm verwandt! Sie bilden einen grossen Halbkreis DAVENAUT Hier, Malwina, ist der Mann, Den ich deiner wert erachte, Wert des Hauses Davenaut. RUTHWEN geht an Davenaut vorüber zu Malwina Eure Wahl zwar macht mich froh, Doch beglückt wär ich nur dann, Wenn Myladys Aug mir freundlich lachte. MALWINA schüchtern, ohne ihn anzusehen Werter Sir! sie sieht ihn an Ha! - Wehe mir! Sie wankt und sinkt wie tödlich getroffen zusammen. Die nahestehenden Mädchen stützen sie und beschäftigen sich um sie AUBRY sich wendend und jetzt erst Ruthwen ansehend, für sich Gott, wen seh ich! Ruthwen tritt an Davenaut vorüber, zu ihm DAVENAUT für sich, zu Malwina gewendet Unbegreiflich! AUBRY Seh ich recht - du bist - Lord Ruthwen! RUTHWEN ruhig Nein, Sir! Ruthwen ist mein Bruder, Der auf Reisen schon seit Jahren Auf dem festen Lande ist. Lieb ist mir es, zu erfahren, Was Ihr etwa von ihm wisst. AUBRY verwirrt Was ich weiss? - Er war ja heut - RUTHWEN ihn durch seinen Blick beeinflussend Nun? AUBRY noch verwirrter Wehe! - Nein, Sir - ich weiss nichts - Täuschend ist die Ähnlichkeit Seines - Euren Angesichts. für sich Schneidend, wie ein gift ger Pfeil Zuckt sein Blick mir durch die Seele, Diese Ähnlichkeit des Bruders, Das bedeutet nimmer Heil. RUTHWEN für sich Schneidend, wie ein gift ger Pfeil Zuckt sein Blick mir durch die Seele, Ha, den Träumer hier zu finden, Das bedeutet nimmer Heil. DAVENAUT für sich Schneidend, wie ein gift ger Pfeil Zuckt sein Blick mir durch die Seele, Seinen Stolz so zu beleid gen, Das bedeutet nimmer Heil. MALWINA für sich Schneidend, wie ein gift ger Pfeil Zuckt sein Blick mir durch die Seele, Dass mein Innres vor ihm bebet, Das bedeutet nimmer Heil. Sie steht regungslos CHOR unter sich Schneidend, wie ein gift ger Pfeil Zuckt sein Blick ihr durch die Seele, Dass ihr Innres vor ihm bebet, Das bedeutet nimmer Heil. DAVENAUT Nun, Malwina, ist das Sitte? Weisst du deinen Bräutigam Freundlicher nicht zu empfangen? Er geht nach hinten, spricht, Befehle gebend, mit George und den Dienern und unterhält sich mit den Landleuten. Malwina erhebt sich mühsam und wendet sich zu Ruthwen RUTHWEN zu Davenaut Lasst sie, werter Sir, ich bitte. MALWINA zu Ruthwen, beklommen Sir, ich weiss nicht, wie es kam, Dass ein grausend seltsam Bangen - RUTHWEN unterbrechend Schöne Lady, o verzeiht! Wie die junge Rose lacht, Die am Wege einsam blüht, Hat im innersten Gemüt Euer Anblick mich erfreut; Hoffen will ich, dass die Zeit Euch mein armes Angesicht Wenigstens erträglich macht. Er spricht leise mit Malwina AUBRY der Ruthwen nicht aus den Augen gelassen hat, für sich Nein, mein Auge täuscht mich nicht, Wie er lacht und wie er spricht, Alles zeigt es deutlich mir, Ruthwen ist es, der Vampyr! Er tritt zu Ruthwen und berührt ihn leicht; laut. Sir, zwei Worte nur, ich bitte! Er geht mit einigen Schritten nach rechts. Ruthwen folgt ihm nach dort. Davenaut ist inzwischen, Malwina zur Linken, nach vorn gekommen. Malwina wendet sich unter flehenden Gebärden zu ihm und bittet ihn mit leisen Worten, das Unglück von ihr abzuwenden AUBRY leise und bestimmt zu Ruthwen Entsetzlicher, ich habe dich erkannt! Hier auch die Narb an deiner Hand! Unglücksel ger, darfst du es wagen, Zu ihr die Augen aufzuschlagen, Grauses Scheusal der Natur! RUTHWEN leise und energisch Still! Gedenk an deinen Schwur! Davenaut hat sich inzwischen wieder, Befehle erteilend, nach hinten zu George gewendet und tritt nun zwischen Ruthwen und Malwina vor. Malwina stützt sich auf die Lehne des Sessels zu ihrer Linken DAVENAUT Der Priester ist bestellt, geladen sind die Gäste, Bereitet alles nun zum frohen Hochzeitsfeste, Denn ehe noch die Mitternacht entschwunden, Bist du auf ewig mit ihm verbunden. MALWINA ausser sich Ach, mein Vater! AUBRY leise zu Ruthwen Ich beschwöre Euch! MALWINA Ach, diese Eile, gönnt mir Frist, Wen ge Tage bitt ich! DAVENAUT Schweig ! AUBRY laut zu Davenaut Sir, verschiebt s bis morgen nur! DAVENAUT Nein, unmöglich! MALWINA Ach, mein Vater! Sie wankt zurück in den Sessel AUBRY entschlossen auf Davenaut zutretend Nun, so wisst - RUTHWEN ihn mit einer kraftvollen Gebärde zurückhaltend, leise Still! gedenk an deinen Schwur! DAVENAUT Heute noch, ich gab mein Wort, Morgen muss der Graf schon fort! Zum Gesandten, wie bekannt, Nach Madrid ist er ernannt, Seine Zeit gebeut zu eilen. AUBRY Lasst ihn nur bis morgen weilen. Sir, seid nicht so fest gesinnt. Ach, verschiebt s bis morgen nur, Und Ihr rettet Euer Kind! Davenaut macht, indem er sich nach Malwina wendet, eine abwehrende Bewegung. Aubry will wie vorher wieder auf ihn zu. Ruthwen hält ihn wiederholt zurück. Davenaut spricht mit Malwina RUTHWEN Still! gedenk an deinen Schwur! AUBRY wankt nach rechts, für sich Ha, kaum halt ich mich vor Wut! Doch mein Schwur hält mich gefangen. Weh mir, seine blassen Wangen Lechzen schon nach ihrem Blut. Stimmen der Hölle, die mich umklingen, Höhnen mir zu die Tat muss gelingen. RUTHWEN für sich Lachen kann ich seiner Wut, Denn sein Schwur hält ihn gefangen. Mägdlein mit den Rosenwangen, Bald ist mein dein süsses Blut. Stimmen der Geister, die mich umklingen, Jubeln mir zu die Tat muss gelingen. MALWINA erhebt sich, beiseite Freudig bin ich mir bewusst, Dass so lang dies Herz wird schlagen, Nimmer ich ihm werd entsagen; Dies Gefühl hebt meine Brust! DAVENAUT für sich Freudig bin ich mir bewusst, Dass das Band, das ich geschlungen, Meinem Hause Ruhm errungen; Dies Gefühl hebt meine Brust! RUTHWEN für sich Freudig bin ich mir bewusst, Ehe noch die Frist verronnen, Ist dies Opfer mir gewonnen; Dies Gefühl hebt meine Brust! MALWINA für sich Freudig bin ich mir bewusst, Dass so lang dies Herz wird schlagen, Nimmer ich ihm werd entsagen; Dies Gefühl hebt meine Brust! AUBRY für sich Freudig bin ich mir bewusst, Eh nicht meine Kräfte schwinden, Wird er nicht sein Opfer finden; Dies Gefühl hebt meine Brust! CHOR DER JÄGER UND LANDLEUTE im Halbkreis Wie nach verderblichem Wettergetose Lächelt die Rose mit freundlichem Blick, Blume des Hochlands, du Davenaut-Rose, Wende sich jede Gefahr dir zum Glück! DAVENAUT zu den Jägern und Landleuten zurücktretend Zum Feste lad ich euch alle ein, Jubeln soll alles und fröhlich sein! Die Jäger und Landleute danken jubelnd durch Verbeugungen DAVENAUT sehr wichtig vortretend Denn heute noch, ich schwör es laut, Führt Marsden zum Altar die Braut. Der ganzen Herrschaft mögt ihr verkünden, Dass Marsden sich und Davenaut verbinden. CHOR DER JÄGER UND LANDLEUTE freudig etwas vortretend Singet laut und jubelt froh, Dass es tönt durchs ganze Land, Heil, Heil dem Hause Davenaut, Heil jedem, der mit ihm verwandt! AUBRY, RUTHWEN, DAVENAUT, MALWINA jedes für sich Furchtbar eilend drängt die Zeit Und vom Ziel bin ich noch weit, Doch ich will nicht zittern. CHOR DER JÄGER UND LANDLEUTE freudig Singet laut und jubelt froh, Dass es tönt durchs ganze Land! AUBRY, DAVENAUT, MALWINA jedes für sich Wer der eignen Kraft vertraut, Und auf Gottes Hilfe baut, Den kann nichts erschüttern! RUTHWEN für sich Wer der eignen Kraft vertraut, Wer der Hölle Macht geschaut, Nichts kann ihn erschüttern! CHOR DER JÄGER UND LANDLEUTE Heil dem Hause Davenaut, Jedem, der mit ihm verwandt! AUBRY, DAVENAUT, MALWINA jedes für sich Mögen sich die Wolken türmen, Mag es brausen, mag es stürmen, Nichts soll mich erschüttern! Furchtbar eilend drängt die Zeit, Und vom Ziel bin ich noch weit, Doch ich will nicht zittern! Wer der eignen Kraft vertraut, Und auf Gottes Hilfe baut, Den kann nichts erschüttern! RUTHWEN für sich Mögen sich die Wolken türmen, Mag es brausen, mag es stürmen, Finstre Nacht die Zukunft decken, Höhnend uns das Schicksal necken, Wer der Hölle Macht geschaut, Ist mit Grausen schon vertraut, Ihn kann nichts erschüttern! CHOR DER JÄGER UND LANDLEUTE Heil! Heil! - Heil! Heil dem Hause Davenaut! Heil jedem, der mit ihm verwandt! Auf, singet laut, singet laut, jubelt froh! Singet laut und jubelt froh, Dass es tönt durchs ganze Land! AUBRY, DAVENAUT, MALWINA jedes für sich Wer auf Gottes Hilfe baut, Den kann nichts erschüttern, Wenn es blitzet, wenn es kracht, Sieht er nur des Himmels Macht, Lachet bei Gewittern. Wer auf Gottes Hilfe baut, Den kann nichts erschüttern! Bei des Unglücks grauser Nähe Schwillt sein Mut zu Riesenhöhe, In der Elemente Toben Hebt er seinen Blick nach oben, Wenn es blitzet, wenn es kracht, Sieht er nur des Himmels Macht! RUTHWEN für sich Bei des Unheils grauser Nähe Schwillt sein Mut zu Riesenhöhe, Grinsend blicket er nach oben! Wenn es blitzet, wenn es kracht, Freut er sich des Bösen Macht! Bei des Unglücks grauser Nähe Schwillt sein Mut zu Riesenhöhe, Grinsend blicket er nach oben In der Elemente Toben! Wenn es blitzet, wenn es kracht, Freut er sich des Bösen Macht! CHOR DER JÄGER UND LANDLEUTE Heil dem Hause Davenaut, Heil jedem, der mit ihm verwandt! Heil! Heil! Heil! Heil! - Heil! - Heil! - Singet laut und jubelt froh, Dass es tönt durchs ganze Land! Heil, Heil dem Hause Davenaut! AUBRY, DAVENAUT, MALWINA jedes für sich Ach, vom Ziel bin ich noch weit, Doch ich will nicht zittern! Wer der eignen Kraft vertraut, Und auf Gottes Hilfe baut, Den kann nichts erschüttern! RUTHWEN für sich Wer der Hölle Macht geschaut, Ist mit Grausen schon vertraut, Nichts kann ihn erschüttern! CHOR DER JÄGER UND LANDLEUTE die Fahnen und Hüte schwenkend Heil! Heil! - jedem, der mit ihm verwandt! Singet laut und jubelt froh, Dass es tönt durchs ganze Land! Heil, Heil dem Hause Davenaut! Heil, Heil! - Heil, Heil! - Heil dem Hause Davenaut! Das Ballett bildet Spalier bis zur Mitteltür. Die Dienerschaft geht voraus. Davenaut reicht Malwina die Hand zum Abgehen. Ruthwen bannt Aubry durch seinen Blick, ihn dadurch von weiteren Schritten abhaltend. Malwina sinkt ohnmächtig nieder. Allgemeine Bestürzung ZWEITER AUFZUG Nr. 6 - Szene und Arie Der Vorhang öffnet sich im sechzehnten Ein Saal im Schlosse des Lord von Davenaut. Mitteltür. Eine Seitentür rechts. Ein Fenster links, durch welches eine Berglandschaft sichtbar ist. Rechts und links Tische und Sessel mit hohen Lehnen; die Tische mit schweren. Es ist Tag. ERSTER AUFTRITT Malwina allein Malwina kommt frohbewegt von rechts, geht an das Fenster links und öffnet es. Es zeigt sich die Berglandschaft in Morgenröte, die bald in hellen Tag übergeht. Rezitativ MALWINA Heiter lacht die goldne Frühlingssonne Auf die buntgeschmückte neubelebte Flur. Ach, alles, was ich sehe, ist der Abglanz nur Von meines Herzens nie geahnter Wonne! voll freudigen Gefühls, aber ohne Leidenschaft Die Flur im bunten Festgeschmeide, Der Baum im duft gen Blütenkleide, Der Vögel Chor, der mich umklingt Und jubelnd auf zum Himmel dringt, Ach, alles jauchzt und teilt mein Glück! Heute wogt es in mir auf und nieder, Ja, „heute“ schallt s von aussen wieder! Ja, heut ! heut ! heut ! ja, heut ! ja, heut ! a, heut kehrt der Teure dir zurück! - Hochbeglückt kniet sie nieder und betet mit gefalteten Händen O schwing auch du, mein liebend Herz, Dich dankerglühend himmelwärts Und in dem Lust- und Freudendrang Lall deines Schöpfers Lobgesang. Vater, du im Himmel droben, Du, den alle Welten loben, Vater, du im Himmel droben, Hör auch deines Kindes Stimme! - Sie steht auf und horcht Still! wer naht sich dort der Pforte? Sie tritt ans Fenster links Er sieht herauf, es ist sein Blick! Sie zieht ein Tuch hervor und winkt Er ist s, er ist es! Edgar! Edgar! Er ist s! - Ach, verzeihe mir die Sünde, Wenn aus freudetrunkner Brust Ich zum Dank nicht Worte finde In dem Übermass der Lust. Nichts kann ich fühlen als dies Glück, Es kehrt der Teure mir zurück! - Sie wendet sich mit nach oben gerichteten Blicken nach der MitteO Gott, verzeihe mir die Sünde Wenn aus freudetrunkner Brust Ich zum Dank nicht Worte finde In dem Übermass der Lust. Sie eilt ab durch die Mitte, Aubry entgegen. Edgar Aubry und Malwina kommen zwei Takte vor dem Einsatz in freudiger Hast durch die Mitte ZWEITER AUFTRITT Aubry, Malwina zu seiner Linken Nr. 7 - Duett Beide treten in Umarmung nach vorn MALWINA Du bist s! AUBRY Du bist s! MALWINA Du bist s! AUBRY Du bist s! MALWINA Du bist s! AUBRY Du bist s! BEIDE Du bist s, es ist kein Traum! AUBRY Du bist s! MALWINA Du bist s! AUBRY Du bist s! MALWINA Du bist s! AUBRY Du bist s! BEIDE Ach, dieses Glück, ich fass es kaum! AUBRY Bist du es wirklich? MALWINA Bist du es wirklich? AUBRY Seh ich dich wieder! MALWINA Seh ich dich wieder! AUBRY Freude des Himmels strömt auf mich nieder! MALWINA Freude des Himmels strömt auf mich nieder! BEIDE Bist du es wirklich, seh ich dich wieder! MALWINA Freude des Himmels strömt auf mich nieder! BEIDE Freude des Himmels strömt auf mich nieder! MALWINA Du bist s! AUBRY Du bist s! MALWINA Du bist s! AUBRY Du bist s! BEIDE Du bist s, es ist kein Traum! AUBRY Du bist s! MALWINA Du bist s! AUBRY Du bist s! MALWINA Du bist s! AUBRY Du bist s! BEIDE Ach, dieses Glück, ich fass es kaum! MALWINA Ach, dieses Glück, ich fass es kaum! Du bist es wirklich? Ist s kein Traum? Ach, dieses Glück, ich fass es kaum! AUBRY Bist du es wirklich, ist s kein Traum? Ach, dieses Glück, ich fass es kaum! - Ach, entfernt vom Heimatlande, Stand ich klagend oft und sandte Seufzend sehnsuchtsvolle Blicke Nach des Hochlands Bergen hin. MALWINA Wenn im Hause nichts mehr wachte, Nur der Mond durchs Fenster lachte, räumt ich mich zu dem Geliebten Von des Hochlands Bergen hin. BEIDE Wenn in trüben Dämmerstunden Süsse Wehmut ich empfunden, Träumt ich mich zu der (dem) Geliebten Nach (von) des Hochlands Bergen hin. AUBRY Doch die Zeit ist nun verschwunden, Heiter glänzt der Liebe Glück! BEIDE Denn es führten mich die Stunden Zu der (dem) Teuren ja zurück! MALWINA Doch die Zeit ist nun verschwunden, Heiter glänzt der Liebe Glück! AUBRY Denn es führten mich die Stunden Zu der Teuren ja zurück! BEIDE Denn es führten mich die Stunden Zu der (dem) Teuren ja zurück! MALWINA Zu dir! AUBRY Zu dir! MALWINA Zu dir! AUBRY Ja, zu dir! MALWINA Zu dir! - BEIDE Du bist s, du bist s! Du bist s, du bist s, es ist kein Traum, Ach, dieses Glück, ich fass es kaum! MALWINA spricht Und schon am frühen Morgen bist du hier? AUBRY Abends spät kam ich in Schellborn an, mein Pferd war so entkräftet, dass es die drei Meilen bis hierher nicht mehr machen konnte, da entschloss ich mich, die Nacht durch zu gehen, um heute der erste zu sein, der dir seinen herzlichen Glückwunsch zu deinem Geburtsfeste mit dem frühesten Morgen darbringt. MALWINA O Edgar, ich bin so froh! Mein Vater spricht seit einiger Zeit mit so viel Achtung von dir. Seit du das für ihn so wichtige Geschäft in London über alle Erwartung glücklich beendet, sieht er in dir nicht mehr den unbedeutenden Jüngling, für den er dich hier immer hielt. Noch vor einigen Tagen sagte er „Schade, dass mir nicht ein solcher Sohn geworden, er würde den Glanz des alten Hauses Davenaut erhalten!“ AUBRY Ach, Malwina, ich sehe darin nur die Sorge um den Glanz seines alten Hauses; nur dass ich mit diesem weitläufig verwandt bin, gibt mir in seinen Augen einigen Wert. Glaube mir, nie wird er mir, dem unbedeutenden Jüngling, die Hand seiner einzigen Tochter geben. MALWINA Nein, ich fürchte nun nichts mehr; ich glaube, er ahnt unsere Liebe und billigt sie. Bedeutungsvoll haftet oft sein Blick auf mir, und er scheint mein Geständnis zu erwarten. Als du ihm die Nachricht sandtest, dass die grossen Besitzungen der Grafschaft Schellborn nun unangefochten sein Eigentum blieben, küsste der sonst so strenge Vater meine Stirn, und gerührt und voll Liebe sprach er zu mir „Dich glücklich zu sehen, meine Tochter, sei jetzt meine einzige Sorge“. AUBRY Ach, nur Rang und Reichtum ist sein Glück, und ich selbst habe die Hindernisse vermehrt, die mich nun auf ewig von dir trennen. MALWINA O trübe nicht durch deinen Zweifel meine frohe Hoffnung. Noch heute, an meinem Geburtstage, wenn mein Vater wie gewöhnlich mir die Gewährung jeder Bitte verspricht, will ich ihm zu Füssen sinken und das Geheimnis unsrer Liebe entdecken. - Still, er kommt! Sir Humphrey, Lord von Davenaut kommt durch die Mitte DRITTER AUFTRITT Aubry rechts. Davenaut in der Mitte. Malwina links MALWINA eilt Davenaut entgegen Vater! Vater! Edgar ist zurück! DAVENAUT Sir Aubry, seid mir herzlich willkommen! Er reicht Aubry die Hand Einen wichtigen Dienst habt Ihr dem Hause Davenaut geleistet. Doch was Ihr tatet, fällt auf Euch selbst zurück. MALWINA für sich Was hör ich! DAVENAUT fortfahrend Denn auch Ihr seid ein Sprosse dieses erlauchten Hauses, und je grösser Glanz und Reichtum des Lords, je mehr Ruhm und Ehre für alle Glieder des Stammes. Doch fühl ich mich Euch sehr verpflichtet, nehmt meinen Dank und Euer Glück sei künftig Eures Vaters Sorge. AUBRY Sir, diese Güte -! Er küsst seine Hand MALWINA O mein Vater! DAVENAUT Meine Tochter! Er umarmt sie feierlich und führt sie etwas nach links hinüber Wohl habe ich oft gemurrt, dass mir kein Sohn geboren, dass der Name Davenaut, seit Jahrhunderten einer der edelsten in Schottland, mit mir aussterben soll. Komm an mein Herz, geliebte Tochter! Der Tag, der dich mir heut vor achtzehn Jahren gab, er wird auch heut durch dich mir einen Sohn geben, wert meines Hauses, deiner Liebe wert. MALWINA Mein Vater! DAVENAUT Ich habe längst bemerkt, was mir dein Mund verschwiegen; besorglich schien dein scheuer Blick mich oft zu fragen, soll ich allein dastehn, wenn mich mein Vater einst verlässt? Erraten hab ich deinen Wunsch, und deiner Bitte komme ich zuvor, ich grüsse dich als Braut. MALWINA O mein Vater, diese Güte Sie wirft sich in seine Arme DAVENAUT nach einer Pause Ihr steht so fern, Sir Aubry? Nehmt Ihr nicht teil an unserer Freude? AUBRY eilt freudig zu Davenaut O Gott! Wär s möglich? Dürft ich hoffen? DAUVENAUT Glaubt Ihr, ich wolle Euer Schuldner bleiben? Zwar seit Ihr meinem Hause nur fern anverwandt, doch Ihr seid ihm verwandt, dieses genügt mir, und ich versprach, für Euer Glück zu sorgen. Edelmut ist die angeerbte Tugend jedes hochländischen Edelmanns und der Name meines Schwiegersohns, er sei Euch Bürge, dass er stets in meinem Geiste handeln wird Es ist der Graf von Marsden! Aubry und Malwina treten entsetzt von Davenaut zurück Nr. 8 - Terzett MALWINA ausser sich Wie? Mein Vater! AUBRY beiseite Weh, verloren! DAVENAUT Ja, es ist der Graf von Marsden. MALWINA Wie? Mein Vater! AUBRY beiseite Weh, verloren! DAVENAUT Ja, ja, es ist der Graf von Marsden, Den ich mir zum Sohn, zum Sohn erkoren. MALWINA Wie, wer ist s? AUBRY Wie, wer ist s? MALWINA Der Graf von Marsden? AUBRY Der Graf von Marsden? AUBRY UND MALWINA Der Graf von Marsden? DAVENAUT Ja, ja, es ist der Graf von Marsden, Den ich mir zum Sohn erkoren! für sich Ha, die Wahl scheint sie zu freuen! MALWINA Wie, mein Vater! Wie, wer ist s? AUBRY Weh, verloren! Weh, verloren! Weh, verloren! AUBRY UND MALWINA beiseite Ach, mein Glück war nur ein Traum, Musst er mich so schnell verlassen? Weh, dies Unglück ganz zu fassen, Hat mein armes Herz nicht Raum! DAVENAUT für sich Ha, die Wahl scheint sie zu freun! laut Ja, er ist an Rang und Adel, Wie durch Sitten ohne Tadel, Wert ein Davenaut zu sein! - MALWINA knieend Sieh mich hier zu deinen Füssen; Vater, kannst du mir verzeihn? Vater, ach, dem Grafen Marsden Kann ich nimmer Gattin sein! DAVENAUT Wie, was hör ich? Ha, ist s möglich! MALWINA Dieses Herz - DAVENAUT Wie? MALWINA Hat schon gewählt. DAVENAUT Ha! Ist s möglich! MALWINA Ach, ich fühl s, ich hab gefehlt, Dass ich s dir bis jetzt verschwiegen. DAVENAUT Wer ist der Verwegne? Sprich! AUBRY knieend Sieh ihn hier im Staube liegen! DAVENAUT Ha, vor Zorn kaum halt ich mich! Wie, Verworfner! dürft Ihrs wagen, Dies ins Antlitz mir zu sagen? AUBRY flehend Ach, seit meiner Kindheit Tagen Hat dies Herz für sie geschlagen, Eure Tochter zu beglücken Soll mein einzig Streben sein! DAVENAUT Fort, ihr fleht vergebens, fort! - Mir ins Antlitz dies zu sagen! - Ha, Verwegner, dürft Ihr s wagen? - Ha, vor Zorn kaum halt ich mich! Wie, Verwegne, dürft ihr s wagen, Dies ins Antlitz mir zu sagen! Fort! MALWINA flehend Ach, seit meiner Kindheit Tagen Hat dies Herz für ihn geschlagen, Habe Mitleid, deine Tochter Kann mit ihm nur glücklich sein! DAVENAUT Ihr fleht vergebens! MALWINA Vater! DAVENAUT Fort, ihr fleht vergebens - Denn der Graf, er hat mein Wort! AUBRY Habt Mitleid! MALWINA O Vater! DAVENAUT Und noch niemals ward gebrochen, Was ein Davenaut versprochen! MALWINA O mein Vater - habe Mitleid! Habe Mitleid, deine Tochter Kann mit ihm nur glücklich sein! Aubry und Malwina erheben sich MALWINA für sich Ach! Sein Zorn raubt mir für immer Jeden leisen Hoffnungsschimmer. Wehe mir, sein stolzer Sinn Gibt mich der Verzweiflung hin. AUBRY für sich Nimmer wird es mir gelingen, Seinen Hochmut zu bezwingen - Wehe mir! Sein stolzer Sinn Gibt mich dem Verderben hin. DAVENAUT für sich Nein, des Vaterherzens Schwächen Dürfen meinen Stolz nicht brechen; Dieses Herz erfülle ganz Meines Hauses Ruhm und Glanz! AUBRY für sich Nimmer wird es mir gelingen, Seinen Hochmut zu bezwingen! Wehe mir, sein stolzer Sinn Gibt mich dem Verderben hin! Ach, sein Stolz raubt mir für immer Jeden leisen Hoffnungsschimmer. Wehe mir, sein stolzer Sinn Gibt mich dem Verderben hin! Er steht abgewendet rechts DAVENAUT für sich Nein, des Vaterherzens Schwächen Dürfen meinen Stolz nicht brechen; Dieses Herz erfülle ganz Meines Hauses Ruhm und Glanz! MALWINA für sich Ach, sein Zorn raubt mir für immer Jeden leisen Hoffnungsschimmer. Wehe mir, sein stolzer Sinn Gibt mich der Verzweiflung hin! Sie wankt zu einem Sessel links und nimmt dort Platz. Trompetenruf ausserhalb. Der Diener George Dibdin kommt durch die Mitte VIERTER AUFTRITT Die Vorigen. George zwischen Aubry und Davenaut GEORGE meldend Gnäd ger Herr, der Graf von Marsden Ritt soeben durch das Tor, Und des Dorfes muntre Jugend Naht vereint im heitern Chor, Eure Tochter zu begrüssen Heut an ihrem Wiegenfeste. DAVENAUT Führe denn die muntern Gäste In den Saal zu meiner Tochter. Er geht ab nach rechts. George öffnet die Mitteltür, winkt hinaus und geht dann durch die Mitte ab Nr. 9 - Finale Der Chor der Landleute tritt paarweise mit dem Beginn des Allegretto giocoso rasch durch die Mitte ein und stellt sich rechts auf. Das Ballett folgt und nimmt vor den Landleuten Aufstellung. Alle sind mit Blumen geschmückt und tragen Kränze und Sträusse in den Händen. Zwölf Jäger kommen während des Chores mit Fahnen und grünen Zweigen an den Armbrüsten, George an ihrer Spitze, und nehmen vor der Mitteltür Aufstellung. FÜNFTER AUFTRITT Aubry rechts. Malwina auf dem Sessel links. Die Landleute und das Ballett auf der rechten Seite. George mit den zwölf Jägern vor der Mitteltür Chor und Ballett ALLE LANDLEUTE zu Malwina gewendet Blumen und Blüten im Zephirgekose, Lieblich entfaltet dem schmeichelnden West, Blume des Hochlands, du Davenaut-Rose, Winden wir dir zu dem heutigen Fest. Blumen und Blüten im Zephirgekose, Winden wir dir zu dem heutigen Fest! VIER PAAR LANDLEUTE treten vor und ziehen an Malwina vorbei, in die alte Stellung zurück Möchte die Zukunft die heitersten Lose, Rosen gleich dir auf den Lebenspfad streun, Blume des Hochlands, du Davenaut-Rose, Wie wir heut Blumen und Blüten dir weihn. Das Ballett nimmt die Kränze und Sträusse ab und legt sie auf den Tisch links neben Malwina ALLE JÄGER UND LANDLEUTE Möchte die Zukunft die heitersten Lose, Rosen gleich dir auf den Lebenspfad streun, Blume des Hochlands, du Davenaut-Rose, Wie wir heut Blumen und Blüten dir weihn! VIER PAAR LANDLEUTE Wie nach verderblichem Wettergetose Lächelt die Rose mit freundlichem Blick, Blume des Hochlands, du Davenaut-Rose, Wende sich jede Gefahr dir zum Glück. Blumen und Blüten im Zephirgekose, Lieblich entfaltet dem schmeichelnden West, Blume des Hochlands, du Davenaut-Rose, Winden wir dir zu dem heutigen Fest. Blumen und Blüten im Zephirgekose Winden wir dir zu dem heutigen Fest! Die Seitentür rechts öffnet sich GEORGE nach rechts weisend Seht, dort naht der Schwiegersohn An der Hand des alten Herrn, dringender zu den Landleuten Stimmt an das Lied, ihr wisst ja schon, Das der Alte hört so gern! ärgerlich Stimmt an das Lied, ihr wisst ja schon. Das der Alte hört so gern! Nun stimmt an das Lied! Nun, ihr wisst ja schon! CHOR DER JÄGER UND LANDLEUTE frisch und munter Singet laut und jubelt froh, Dass es tönt durchs ganze Land, Heil, Heil dem Hause Davenaut, Heil jedem, der mit ihm verwandt; Was fest wie unsre Berge steht, Was mit der Welt nur untergeht, Was an Glanze der Krone nicht weichet, Was der Sonne gleich pranget und leuchtet, Singet laut und jubelt froh, Dass es tönt durchs ganze Land, Heil, Heil dem Hause Davenaut, Heil jedem, der mit ihm verwandt, Heil, Heil, Heil, Heil, Heil dem Hause Davenaut, Heil, Heil, Heil, Heil jedem, der mit ihm verwandt. - Sir Humphrey, Lord von Davenaut kommt bei dem Trompeteneinsatz mit Lord Ruthwen von rechts. Zwei Diener folgen und bleiben am Eingang stehen. Das Ballett ist bis zum Eingang zurückgetreten SECHSTER AUFTRITT Aubry abgewendet rechts. Ruthwen und Davenaut in der Mitte. Malwina am Tisch links. Die Landleute rechts zurückstehend. Die Jäger mit George vor der Mitteltür. Das Ballett vor den Jägern. Die beiden Diener an der Tür rechts Malwina erhebt sich CHOR DER JÄGER UND LANDLEUTE schwenkt die Fahnen und Hüte Heil! - Heil! - Heil! - Heil, Heil jedem, der mit ihm verwandt! Sie bilden einen grossen Halbkreis DAVENAUT Hier, Malwina, ist der Mann, Den ich deiner wert erachte, Wert des Hauses Davenaut. RUTHWEN geht an Davenaut vorüber zu Malwina Eure Wahl zwar macht mich froh, Doch beglückt wär ich nur dann, Wenn Myladys Aug mir freundlich lachte. MALWINA schüchtern, ohne ihn anzusehen Werter Sir! sie sieht ihn an Ha! - Wehe mir! Sie wankt und sinkt wie tödlich getroffen zusammen. Die nahestehenden Mädchen stützen sie und beschäftigen sich um sie AUBRY sich wendend und jetzt erst Ruthwen ansehend, für sich Gott, wen seh ich! Ruthwen tritt an Davenaut vorüber, zu ihm DAVENAUT für sich, zu Malwina gewendet Unbegreiflich! AUBRY Seh ich recht - du bist - Lord Ruthwen! RUTHWEN ruhig Nein, Sir! Ruthwen ist mein Bruder, Der auf Reisen schon seit Jahren Auf dem festen Lande ist. Lieb ist mir es, zu erfahren, Was Ihr etwa von ihm wisst. AUBRY verwirrt Was ich weiss? - Er war ja heut - RUTHWEN ihn durch seinen Blick beeinflussend Nun? AUBRY noch verwirrter Wehe! - Nein, Sir - ich weiss nichts - Täuschend ist die Ähnlichkeit Seines - Euren Angesichts. für sich Schneidend, wie ein gift ger Pfeil Zuckt sein Blick mir durch die Seele, Diese Ähnlichkeit des Bruders, Das bedeutet nimmer Heil. RUTHWEN für sich Schneidend, wie ein gift ger Pfeil Zuckt sein Blick mir durch die Seele, Ha, den Träumer hier zu finden, Das bedeutet nimmer Heil. DAVENAUT für sich Schneidend, wie ein gift ger Pfeil Zuckt sein Blick mir durch die Seele, Seinen Stolz so zu beleid gen, Das bedeutet nimmer Heil. MALWINA für sich Schneidend, wie ein gift ger Pfeil Zuckt sein Blick mir durch die Seele, Dass mein Innres vor ihm bebet, Das bedeutet nimmer Heil. Sie steht regungslos CHOR unter sich Schneidend, wie ein gift ger Pfeil Zuckt sein Blick ihr durch die Seele, Dass ihr Innres vor ihm bebet, Das bedeutet nimmer Heil. DAVENAUT Nun, Malwina, ist das Sitte? Weisst du deinen Bräutigam Freundlicher nicht zu empfangen? Er geht nach hinten, spricht, Befehle gebend, mit George und den Dienern und unterhält sich mit den Landleuten. Malwina erhebt sich mühsam und wendet sich zu Ruthwen RUTHWEN zu Davenaut Lasst sie, werter Sir, ich bitte. MALWINA zu Ruthwen, beklommen Sir, ich weiss nicht, wie es kam, Dass ein grausend seltsam Bangen - RUTHWEN unterbrechend Schöne Lady, o verzeiht! Wie die junge Rose lacht, Die am Wege einsam blüht, Hat im innersten Gemüt Euer Anblick mich erfreut; Hoffen will ich, dass die Zeit Euch mein armes Angesicht Wenigstens erträglich macht. Er spricht leise mit Malwina AUBRY der Ruthwen nicht aus den Augen gelassen hat, für sich Nein, mein Auge täuscht mich nicht, Wie er lacht und wie er spricht, Alles zeigt es deutlich mir, Ruthwen ist es, der Vampyr! Er tritt zu Ruthwen und berührt ihn leicht; laut. Sir, zwei Worte nur, ich bitte! Er geht mit einigen Schritten nach rechts. Ruthwen folgt ihm nach dort. Davenaut ist inzwischen, Malwina zur Linken, nach vorn gekommen. Malwina wendet sich unter flehenden Gebärden zu ihm und bittet ihn mit leisen Worten, das Unglück von ihr abzuwenden AUBRY leise und bestimmt zu Ruthwen Entsetzlicher, ich habe dich erkannt! Hier auch die Narb an deiner Hand! Unglücksel ger, darfst du es wagen, Zu ihr die Augen aufzuschlagen, Grauses Scheusal der Natur! RUTHWEN leise und energisch Still! Gedenk an deinen Schwur! Davenaut hat sich inzwischen wieder, Befehle erteilend, nach hinten zu George gewendet und tritt nun zwischen Ruthwen und Malwina vor. Malwina stützt sich auf die Lehne des Sessels zu ihrer Linken DAVENAUT Der Priester ist bestellt, geladen sind die Gäste, Bereitet alles nun zum frohen Hochzeitsfeste, Denn ehe noch die Mitternacht entschwunden, Bist du auf ewig mit ihm verbunden. MALWINA ausser sich Ach, mein Vater! AUBRY leise zu Ruthwen Ich beschwöre Euch! MALWINA Ach, diese Eile, gönnt mir Frist, Wen ge Tage bitt ich! DAVENAUT Schweig ! AUBRY laut zu Davenaut Sir, verschiebt s bis morgen nur! DAVENAUT Nein, unmöglich! MALWINA Ach, mein Vater! Sie wankt zurück in den Sessel AUBRY entschlossen auf Davenaut zutretend Nun, so wisst - RUTHWEN ihn mit einer kraftvollen Gebärde zurückhaltend, leise Still! gedenk an deinen Schwur! DAVENAUT Heute noch, ich gab mein Wort, Morgen muss der Graf schon fort! Zum Gesandten, wie bekannt, Nach Madrid ist er ernannt, Seine Zeit gebeut zu eilen. AUBRY Lasst ihn nur bis morgen weilen. Sir, seid nicht so fest gesinnt. Ach, verschiebt s bis morgen nur, Und Ihr rettet Euer Kind! Davenaut macht, indem er sich nach Malwina wendet, eine abwehrende Bewegung. Aubry will wie vorher wieder auf ihn zu. Ruthwen hält ihn wiederholt zurück. Davenaut spricht mit Malwina RUTHWEN Still! gedenk an deinen Schwur! AUBRY wankt nach rechts, für sich Ha, kaum halt ich mich vor Wut! Doch mein Schwur hält mich gefangen. Weh mir, seine blassen Wangen Lechzen schon nach ihrem Blut. Stimmen der Hölle, die mich umklingen, Höhnen mir zu die Tat muss gelingen. RUTHWEN für sich Lachen kann ich seiner Wut, Denn sein Schwur hält ihn gefangen. Mägdlein mit den Rosenwangen, Bald ist mein dein süsses Blut. Stimmen der Geister, die mich umklingen, Jubeln mir zu die Tat muss gelingen. MALWINA erhebt sich, beiseite Freudig bin ich mir bewusst, Dass so lang dies Herz wird schlagen, Nimmer ich ihm werd entsagen; Dies Gefühl hebt meine Brust! DAVENAUT für sich Freudig bin ich mir bewusst, Dass das Band, das ich geschlungen, Meinem Hause Ruhm errungen; Dies Gefühl hebt meine Brust! RUTHWEN für sich Freudig bin ich mir bewusst, Ehe noch die Frist verronnen, Ist dies Opfer mir gewonnen; Dies Gefühl hebt meine Brust! MALWINA für sich Freudig bin ich mir bewusst, Dass so lang dies Herz wird schlagen, Nimmer ich ihm werd entsagen; Dies Gefühl hebt meine Brust! AUBRY für sich Freudig bin ich mir bewusst, Eh nicht meine Kräfte schwinden, Wird er nicht sein Opfer finden; Dies Gefühl hebt meine Brust! CHOR DER JÄGER UND LANDLEUTE im Halbkreis Wie nach verderblichem Wettergetose Lächelt die Rose mit freundlichem Blick, Blume des Hochlands, du Davenaut-Rose, Wende sich jede Gefahr dir zum Glück! DAVENAUT zu den Jägern und Landleuten zurücktretend Zum Feste lad ich euch alle ein, Jubeln soll alles und fröhlich sein! Die Jäger und Landleute danken jubelnd durch Verbeugungen DAVENAUT sehr wichtig vortretend Denn heute noch, ich schwör es laut, Führt Marsden zum Altar die Braut. Der ganzen Herrschaft mögt ihr verkünden, Dass Marsden sich und Davenaut verbinden. CHOR DER JÄGER UND LANDLEUTE freudig etwas vortretend Singet laut und jubelt froh, Dass es tönt durchs ganze Land, Heil, Heil dem Hause Davenaut, Heil jedem, der mit ihm verwandt! AUBRY, RUTHWEN, DAVENAUT, MALWINA jedes für sich Furchtbar eilend drängt die Zeit Und vom Ziel bin ich noch weit, Doch ich will nicht zittern. CHOR DER JÄGER UND LANDLEUTE freudig Singet laut und jubelt froh, Dass es tönt durchs ganze Land! AUBRY, DAVENAUT, MALWINA jedes für sich Wer der eignen Kraft vertraut, Und auf Gottes Hilfe baut, Den kann nichts erschüttern! RUTHWEN für sich Wer der eignen Kraft vertraut, Wer der Hölle Macht geschaut, Nichts kann ihn erschüttern! CHOR DER JÄGER UND LANDLEUTE Heil dem Hause Davenaut, Jedem, der mit ihm verwandt! AUBRY, DAVENAUT, MALWINA jedes für sich Mögen sich die Wolken türmen, Mag es brausen, mag es stürmen, Nichts soll mich erschüttern! Furchtbar eilend drängt die Zeit, Und vom Ziel bin ich noch weit, Doch ich will nicht zittern! Wer der eignen Kraft vertraut, Und auf Gottes Hilfe baut, Den kann nichts erschüttern! RUTHWEN für sich Mögen sich die Wolken türmen, Mag es brausen, mag es stürmen, Finstre Nacht die Zukunft decken, Höhnend uns das Schicksal necken, Wer der Hölle Macht geschaut, Ist mit Grausen schon vertraut, Ihn kann nichts erschüttern! CHOR DER JÄGER UND LANDLEUTE Heil! Heil! - Heil! Heil dem Hause Davenaut! Heil jedem, der mit ihm verwandt! Auf, singet laut, singet laut, jubelt froh! Singet laut und jubelt froh, Dass es tönt durchs ganze Land! AUBRY, DAVENAUT, MALWINA jedes für sich Wer auf Gottes Hilfe baut, Den kann nichts erschüttern, Wenn es blitzet, wenn es kracht, Sieht er nur des Himmels Macht, Lachet bei Gewittern. Wer auf Gottes Hilfe baut, Den kann nichts erschüttern! Bei des Unglücks grauser Nähe Schwillt sein Mut zu Riesenhöhe, In der Elemente Toben Hebt er seinen Blick nach oben, Wenn es blitzet, wenn es kracht, Sieht er nur des Himmels Macht! RUTHWEN für sich Bei des Unheils grauser Nähe Schwillt sein Mut zu Riesenhöhe, Grinsend blicket er nach oben! Wenn es blitzet, wenn es kracht, Freut er sich des Bösen Macht! Bei des Unglücks grauser Nähe Schwillt sein Mut zu Riesenhöhe, Grinsend blicket er nach oben In der Elemente Toben! Wenn es blitzet, wenn es kracht, Freut er sich des Bösen Macht! CHOR DER JÄGER UND LANDLEUTE Heil dem Hause Davenaut, Heil jedem, der mit ihm verwandt! Heil! Heil! Heil! Heil! - Heil! - Heil! - Singet laut und jubelt froh, Dass es tönt durchs ganze Land! Heil, Heil dem Hause Davenaut! AUBRY, DAVENAUT, MALWINA jedes für sich Ach, vom Ziel bin ich noch weit, Doch ich will nicht zittern! Wer der eignen Kraft vertraut, Und auf Gottes Hilfe baut, Den kann nichts erschüttern! RUTHWEN für sich Wer der Hölle Macht geschaut, Ist mit Grausen schon vertraut, Nichts kann ihn erschüttern! CHOR DER JÄGER UND LANDLEUTE die Fahnen und Hüte schwenkend Heil! Heil! - jedem, der mit ihm verwandt! Singet laut und jubelt froh, Dass es tönt durchs ganze Land! Heil, Heil dem Hause Davenaut! Heil, Heil! - Heil, Heil! - Heil dem Hause Davenaut! Das Ballett bildet Spalier bis zur Mitteltür. Die Dienerschaft geht voraus. Davenaut reicht Malwina die Hand zum Abgehen. Ruthwen bannt Aubry durch seinen Blick, ihn dadurch von weiteren Schritten abhaltend. Malwina sinkt ohnmächtig nieder. Allgemeine Bestürzung Marschner,Heinrich/Der Vampyr/III-1
https://w.atwiki.jp/oper/pages/2208.html
VIERTER AKT (Plumketts Wohnung wie im zweiten Aufzug.Lady und Nancy) Nr. 15 - Entre-Akt, Rezitativ und Arie ▼LADY▲ zu Nancy ▼O Zum treuen Freunde geh,▲ Den Plan ihm zu entdecken, Den mein bereuend' Herz Voll Zuversicht erdacht, Aus dumpfer Schwermut Traum Den Teuren zu erwecken Mit neuem Hoffnungsstrahl Nach trüber Kerkernacht. (Nancy geht ab.) ▼LADY▲ Noch vernahm er nicht die Kunde, Wie die Zukunft schön ihm lacht, Ja, ich heile selbst die Wunde, Die ich schlug! - Es sei gewagt! Arie Den Teuren zu versöhnen Durch wahre Reu', Sein Dasein zu verschönen Mit Lieb' und Treu', Mein Los mit ihm zu teilen, Durch's Leben hinzueilen, Ach, welch Glück! Den Teuren zu versöhnen … usw. Ja, nun darf ich frei ihm sagen, Wie mein Herz, seit ich ihn sah, Nur für ihn geschlagen! Ja! Wie sein Bild mir immer nah. O seliger Gedanke, o Hoffnungsschein! Es sank die Trennungsschranke, Ja, mein wird er, mein, ja mein. Nr. 16 - Rezitativ und Duett (Lady, Nancy, Plumkett) ▼NANCY▲ Lady! ▼PLUMKETT▲ Mylady! ▼LADY▲ Treuer Freund! Hat Nancy Euch erzählt, Was ich ersann? ▼PLUMKETT▲ Ja! Sie sprach dies und das - Und ich - ich hört' ihr zu Und hab' sie angeschaut. Verstanden hab' ich's nicht, Weiss nicht, war's Ernst, war's Spass. ▼LADY▲ Doch er? ▼NANCY▲ Er starrt betrübt und still zu Boden nieder Und spricht und hört kein Wort - Dem kehrt das Glück nicht wieder. ▼LADY▲ O geht! Lasst mich allein! Ich ruf' ihn leise, leise Mit wohlbekanntem Lied, Mit lockend trauter Weise! (Nancy und Plumkett entfernen sich.) ▼LADY▲ Der Lenz ist gekommen, die Rosen erblühn, Es strahlet die Zukunft in freundlichem Grün, Es flattern die Blätter in heiterer Luft, Den Matten erlabet balsamischer Duft. ▼LYONEL▲ (der während der letzten Worte eingetreten ist) Ha! Sie! - Sie ist's! ▼LADY▲ Lyonel! ▼LYONEL▲ Willst du mich täuschen, gaukelndes Bild, Falsche Sirene, mit lockendem Kosen? (Nimmt Marthas Strauss von der Brust und entblättert ihn.) Sieh, wie dein gleissendes Lied sich erfüllt; Sieh, wie sie flattern, die duftenden Rosen! ▼LADY▲ Lyonel - hört mich! ▼LYONEL▲ Ich kenn' dein Wort, Weiss, wie es fesselt mit eisernen Banden, Weiss, wie es zieht zum Verderben fort, Bis dem Verlockten die Sinne schwanden. ▼LADY▲ Habe Erbarmen! ▼LYONEL▲ Erbarmen gleich dir, Die mich geopfert dem Hohn, der Schande! ▼LADY▲ Sieh mich bereuend zur Sünde hier, Wie ich gelöst deine schmachvollen Bande. Ich, ich selber brachte das Pfand, Das dein Vater dir sterbend verliehn, Brachte den Ring, den des Freundes Hand Du vertrautest, zur Herrscherin. Lyonel! Hört' mich! Dein edler Vater War Graf Derby, der schuldlos Verbannte. ▼LYONEL▲ O mein Vater! ▼LADY▲ Der Königin Gnade lohnt es dem Sohne Jetzt huldreich und mild. (reicht ihm eine Urkunde) Graf von Derby! Auf ruhmvollem Pfade Tragt Eurer Ahnen glorreiches Schild. ▼LYONEL▲ Ich - Graf Derby! ▼LADY▲ Und diese Hand, Die dir reichet der Zukunft Segen, Beut sich der deinen als Unterpfand Meiner Reue, meiner Liebe entgegen. ▼LYONEL▲ Diese Hand? ▼LADY▲ In Lieb' und Reue. ▼LYONEL▲ Diese Hand, die sich gewendet, Um mich schmachvoll fortzuweisen, Diese Hand, die mir gesendet Harter Bande kaltes Eisen, Die bald winket, bald verscheuchet Und mit schnödem Netz umflicht, Diese Hand, die sich mir reichet, Diese Hand - ich will sie nicht! (Er wirft ihr die Urkunde vor die Füsse.) ▼LADY▲ Grosser Gott! ▼LYONEL▲ (für sich) O wehe mir! Sie war mein Stern, Mein höchstes Gut! Ihr weiht' ich gern Mein teures Blut. Sie war mein Glück! Zu Himmelslust Durchdrang ihr Blick Die hochbeseelte Brust! ▼LADY▲ Sieh meinen Schmerz, Sieh meine Reu', Es schlägt mein Herz Dir wahr und treu. Gewiss! Es kehrt Das Heil zurück, Und neu verklärt Sich unser Glück. Ja, es kehrt das Heil zurück! Lyonel, erbarme dich! Lyonel, du tötest mich! ▼LYONEL▲ Nein, nimmer kehrt mein Heil zurück, Dahin, zerstört ist all mein Glück! Fort, hinweg, ich hasse dich! Falsches Weib, ich hasse dich! (Lyonel stürzt davon.) Nr. 17 - Rezitativ und Duett (Nancy und Plumkett treten ein.) ▼NANCY▲ Fasst Euch, Lady! ▼PLUMKETT▲ (Lyonel nachsehend) Hu! Er eilet fort, als brenn' der Kopf ihm schier. Na, den habt ihr schön geheilet, Der ist stolzer jetzt als Ihr! ▼LADY▲ Wohl! So gilt's das Letzte wagen! Treue Freunde! Seid zur Hand! Dass zu heiter schönen Tagen Eine sich der Liebe Band. (Sie geht ab.) ▼NANCY▲ Ja, was nun? Was nun tun? ▼PLUMKETT▲ Ja! Was nun tun? ▼NANCY▲ Schnell der Lady Wunsch erfüllen, Treu vollführen ihren Willen. Bis der stolze Herr geneigt, Sich herabzulassen zeigt. ▼PLUMKETT▲ Aber dann? ▼NANCY▲ Ja, was dann? ▼PLUMKETT▲ Wenn's getan, was dann? ▼NANCY▲ Was dann? ▼PLUMKETT▲ Ach, dann sitz' ich ganz alleine Abends bei des Lämpchens Scheine Einsam hier im öden Haus. Ei, das halt' ein andrer aus! ▼NANCY▲ Ja, dann sitzt Ihr ganz alleine Abends bei des Lämpchens Scheine Einsam hier im trüben Haus. Nein, das haltet Ihr nicht aus! Trüb ist das! ▼PLUMKETT▲ Ja! Kein Spass! ▼NANCY▲ Wisst Ihr was? ▼PLUMKETT▲ Nun was? Ja, was? ▼NANCY▲ Gelt! Ihr müsst ein Weibchen wählen, Seid ja alt genug - und reich. ▼PLUMKETT▲ Na! Das sollte mich nicht quälen, Nachbars Polly nimmt mich gleich! ▼NANCY▲ So? Das scheint ihn nicht zu quälen. Nachbars Polly nimmt ihn gleich. Wohl! Nur zu! ▼PLUMKETT▲ Lasst mich in Ruh'! ▼NANCY▲ Doch warum? ▼PLUMKETT▲ Sie ist so dumm! ▼NANCY▲ Müsst denn eine andre nehmen. Ob's an Mädchen wohl gebricht? ▼PLUMKETT▲ Richters Ann würd' sich bequemen. Aber nein, die mag ich nicht! ▼NANCY▲ Suchet denn … ▼PLUMKETT▲ Ja wer, ja wo? ▼NANCY▲ Weiss denn ich's? ▼PLUMKETT▲ Ja so! Ah so! Oh! Ich wüsst wohl schon eine, Ist sie gleich sehr hoch hinaus, Passt sie gleich - die, die ich meine, Gar nicht für mein einfach' Haus. Kann sie gleich nicht einmal spinnen, Ist sie gleich sehr ungeschickt, Wusst' sie doch mich zu gewinnen, Seit ich ihr ins Aug' geblickt. ▼NANCY▲ Ei! Ihr malet, wie ich meine, Sie höchst schmeichelhaft mir aus, Zwar sie passet nicht - die eine, Die Ihr meint, für Euer Haus. Doch sie lernt wohl bald zu spinnen, Bleibt nicht immer ungeschickt, Wenn es gilt, Euch zu gewinnen, Wenn sie solchen Mann erblickt. ▼PLUMKETT▲ (vergnügt) Wahr? ▼NANCY▲ Ei, freilich! ▼PLUMKETT▲ Oh, dann sagt mir … ▼NANCY▲ Was? ▼PLUMKETT▲ Nein, sagt's noch nicht! Lyonel geht vor - denn heilig Ist mir treuer Freundschaft Pflicht. ▼NANCY▲ Ach! ▼PLUMKETT▲ Ja, ach! ▼NANCY▲ So sprecht! ▼PLUMKETT▲ Gemach! ▼NANCY▲ Ach, so sprecht! ▼PLUMKETT▲ Nur erst der Freundschaft Stimme hör' ich, Seinen starren Sinn beschwör' ich, Und dann wag' ich und dann sag' ich, Und dann frag' ich Euch ein Wort. ▼NANCY▲ Erst der Freundschaft Stimme hört er, Seinen starren Sinn beschwört er, Und dann wagt er und dann sagt er, Und dann fraget er ein Wort. (Verwandlung Ein Platz vor dem Pächterhaus. Die Landleute sind eifrig dabei, den Markt von Richmond hier genau nachzubauen.) Nr. 18 - Finale ▼LANDLEUTE▲ Hier die Buden, dort die Schenke, Hier die Zelte, vorn die Bänke, Hier der Tisch für den Notar, Gerade wie es damals war. ▼LADY▲ (in der Kleidung der Martha) Nun, ihr Freunde! Ist's geschehen? ▼FRAUEN▲ Nach Befehl! ▼MÄNNER▲ Mögt selber sehen. ▼LANDLEUTE▲ Hier die Buden, dort die Schenke, Hier die Zelte, vorn die Bänke, Hier der Tisch für den Notar, Gerade wie es dorten war. ▼NANCY▲ (als Julia) Seht! Dort naht er, trüb gelehnt Auf den Freund, der ihn begleitet. ▼LADY▲ Ach! Mir bangt … ▼LANDLEUTE▲ Der Stolze ahnt noch nicht, Wohin die List ihn leitet. Jetzt, ihr Freunde jung und alt Der Markt beginnt, die Glocke schallt! ▼MÄGDE▲ Ich kann nähen, Ich kann mähen, Ich kann säen, Fäden drehen, Ich kann bügeln, Ich kann striegeln Und versehen Hof und Haus. ▼PÄCHTER▲ Wollen sehen, Wie sie mähen, Wie sie säen, Fäden drehen, Wie sie bügeln, Wie sie striegeln Und versehen Hof und Haus. ▼PLUMKETT▲ (Lyonel hereinziehend) Na, nur zu - und nicht so blöde, Mach's wie ich und sei nicht spröde! ▼LYONEL▲ (ohne Martha zu gewahren) Ha! Was seh' ich! ▼PLUMKETT▲ Hübsche Kinder, Die, und die, und die nicht minder. (zur Lady, die sich verborgen gehalten hatte) Sprich! Was kannst du? Sag es frei! ▼LYONEL▲ Martha! Martha! Grosser Gott! ▼LADY▲ (zu Lyonel) Ich kann entsagen Dem Glanz, dem Schimmmer, Kann ohne Zagen Sie fliehn auf immer. Ich kann dem Treuen Mein Dasein weihen, Ich kann ihm sagen Nur dir allein Will ich mich weihn. ▼LYONEL▲ ▼O Himmelsglück!▲ ▼PLUMKETT▲ (zu Nancy) Na! Du Mädel! Was kannst du? ▼NANCY▲ Feines Linnen Kann ich spinnen … ▼PLUMKETT▲ Du kannst lügen Und betrügen … ▼NANCY▲ Und dich schmiegen Und dich biegen, Zu erliegen meinem Joch! ▼PLUMKETT▲ Topp! Mädels, 's gilt der Kauf! (Er hält ihr den Mund hin.) ▼NANCY▲ Topp! Nimm das Handgeld drauf! (Sie gibt ihm einen leichten Klaps.) ▼PLUMKETT▲ Solches Handgeld soll mir frommen, Wart, das soll dir schön bekommen ▼LANDLEUTE▲ Hahahahaha, er hat's genommen, Mag das Handgeld ihm bekommen. Hahahaha! ▼LADY▲ (Lyonel ihren Strauss reichend) Der Lenz ist gekommen, die Rosen erblühn … ▼LYONEL▲ Es strahlet die Zukunft in freundlichem Grün … ▼BEIDE▲ Es flattern die Blätter in heiterer Luft; Zum Heile, zum Glücke Das Dasein uns ruft. ▼ALLE▲ Zum Heile, zum Glücke Das Dasein uns ruft. VIERTER AKT Plumketts Wohnung wie im zweiten Aufzug.Lady und Nancy Nr. 15 - Entre-Akt, Rezitativ und Arie LADY zu Nancy O Zum treuen Freunde geh, Den Plan ihm zu entdecken, Den mein bereuend' Herz Voll Zuversicht erdacht, Aus dumpfer Schwermut Traum Den Teuren zu erwecken Mit neuem Hoffnungsstrahl Nach trüber Kerkernacht. Nancy geht ab. LADY Noch vernahm er nicht die Kunde, Wie die Zukunft schön ihm lacht, Ja, ich heile selbst die Wunde, Die ich schlug! - Es sei gewagt! Arie Den Teuren zu versöhnen Durch wahre Reu', Sein Dasein zu verschönen Mit Lieb' und Treu', Mein Los mit ihm zu teilen, Durch's Leben hinzueilen, Ach, welch Glück! Den Teuren zu versöhnen … usw. Ja, nun darf ich frei ihm sagen, Wie mein Herz, seit ich ihn sah, Nur für ihn geschlagen! Ja! Wie sein Bild mir immer nah. O seliger Gedanke, o Hoffnungsschein! Es sank die Trennungsschranke, Ja, mein wird er, mein, ja mein. Nr. 16 - Rezitativ und Duett Lady, Nancy, Plumkett NANCY Lady! PLUMKETT Mylady! LADY Treuer Freund! Hat Nancy Euch erzählt, Was ich ersann? PLUMKETT Ja! Sie sprach dies und das - Und ich - ich hört' ihr zu Und hab' sie angeschaut. Verstanden hab' ich's nicht, Weiss nicht, war's Ernst, war's Spass. LADY Doch er? NANCY Er starrt betrübt und still zu Boden nieder Und spricht und hört kein Wort - Dem kehrt das Glück nicht wieder. LADY O geht! Lasst mich allein! Ich ruf' ihn leise, leise Mit wohlbekanntem Lied, Mit lockend trauter Weise! Nancy und Plumkett entfernen sich. LADY Der Lenz ist gekommen, die Rosen erblühn, Es strahlet die Zukunft in freundlichem Grün, Es flattern die Blätter in heiterer Luft, Den Matten erlabet balsamischer Duft. LYONEL der während der letzten Worte eingetreten ist Ha! Sie! - Sie ist's! LADY Lyonel! LYONEL Willst du mich täuschen, gaukelndes Bild, Falsche Sirene, mit lockendem Kosen? Nimmt Marthas Strauss von der Brust und entblättert ihn. Sieh, wie dein gleissendes Lied sich erfüllt; Sieh, wie sie flattern, die duftenden Rosen! LADY Lyonel - hört mich! LYONEL Ich kenn' dein Wort, Weiss, wie es fesselt mit eisernen Banden, Weiss, wie es zieht zum Verderben fort, Bis dem Verlockten die Sinne schwanden. LADY Habe Erbarmen! LYONEL Erbarmen gleich dir, Die mich geopfert dem Hohn, der Schande! LADY Sieh mich bereuend zur Sünde hier, Wie ich gelöst deine schmachvollen Bande. Ich, ich selber brachte das Pfand, Das dein Vater dir sterbend verliehn, Brachte den Ring, den des Freundes Hand Du vertrautest, zur Herrscherin. Lyonel! Hört' mich! Dein edler Vater War Graf Derby, der schuldlos Verbannte. LYONEL O mein Vater! LADY Der Königin Gnade lohnt es dem Sohne Jetzt huldreich und mild. reicht ihm eine Urkunde Graf von Derby! Auf ruhmvollem Pfade Tragt Eurer Ahnen glorreiches Schild. LYONEL Ich - Graf Derby! LADY Und diese Hand, Die dir reichet der Zukunft Segen, Beut sich der deinen als Unterpfand Meiner Reue, meiner Liebe entgegen. LYONEL Diese Hand? LADY In Lieb' und Reue. LYONEL Diese Hand, die sich gewendet, Um mich schmachvoll fortzuweisen, Diese Hand, die mir gesendet Harter Bande kaltes Eisen, Die bald winket, bald verscheuchet Und mit schnödem Netz umflicht, Diese Hand, die sich mir reichet, Diese Hand - ich will sie nicht! Er wirft ihr die Urkunde vor die Füsse. LADY Grosser Gott! LYONEL für sich O wehe mir! Sie war mein Stern, Mein höchstes Gut! Ihr weiht' ich gern Mein teures Blut. Sie war mein Glück! Zu Himmelslust Durchdrang ihr Blick Die hochbeseelte Brust! LADY Sieh meinen Schmerz, Sieh meine Reu', Es schlägt mein Herz Dir wahr und treu. Gewiss! Es kehrt Das Heil zurück, Und neu verklärt Sich unser Glück. Ja, es kehrt das Heil zurück! Lyonel, erbarme dich! Lyonel, du tötest mich! LYONEL Nein, nimmer kehrt mein Heil zurück, Dahin, zerstört ist all mein Glück! Fort, hinweg, ich hasse dich! Falsches Weib, ich hasse dich! Lyonel stürzt davon. Nr. 17 - Rezitativ und Duett Nancy und Plumkett treten ein. NANCY Fasst Euch, Lady! PLUMKETT Lyonel nachsehend Hu! Er eilet fort, als brenn' der Kopf ihm schier. Na, den habt ihr schön geheilet, Der ist stolzer jetzt als Ihr! LADY Wohl! So gilt's das Letzte wagen! Treue Freunde! Seid zur Hand! Dass zu heiter schönen Tagen Eine sich der Liebe Band. Sie geht ab. NANCY Ja, was nun? Was nun tun? PLUMKETT Ja! Was nun tun? NANCY Schnell der Lady Wunsch erfüllen, Treu vollführen ihren Willen. Bis der stolze Herr geneigt, Sich herabzulassen zeigt. PLUMKETT Aber dann? NANCY Ja, was dann? PLUMKETT Wenn's getan, was dann? NANCY Was dann? PLUMKETT Ach, dann sitz' ich ganz alleine Abends bei des Lämpchens Scheine Einsam hier im öden Haus. Ei, das halt' ein andrer aus! NANCY Ja, dann sitzt Ihr ganz alleine Abends bei des Lämpchens Scheine Einsam hier im trüben Haus. Nein, das haltet Ihr nicht aus! Trüb ist das! PLUMKETT Ja! Kein Spass! NANCY Wisst Ihr was? PLUMKETT Nun was? Ja, was? NANCY Gelt! Ihr müsst ein Weibchen wählen, Seid ja alt genug - und reich. PLUMKETT Na! Das sollte mich nicht quälen, Nachbars Polly nimmt mich gleich! NANCY So? Das scheint ihn nicht zu quälen. Nachbars Polly nimmt ihn gleich. Wohl! Nur zu! PLUMKETT Lasst mich in Ruh'! NANCY Doch warum? PLUMKETT Sie ist so dumm! NANCY Müsst denn eine andre nehmen. Ob's an Mädchen wohl gebricht? PLUMKETT Richters Ann würd' sich bequemen. Aber nein, die mag ich nicht! NANCY Suchet denn … PLUMKETT Ja wer, ja wo? NANCY Weiss denn ich's? PLUMKETT Ja so! Ah so! Oh! Ich wüsst wohl schon eine, Ist sie gleich sehr hoch hinaus, Passt sie gleich - die, die ich meine, Gar nicht für mein einfach' Haus. Kann sie gleich nicht einmal spinnen, Ist sie gleich sehr ungeschickt, Wusst' sie doch mich zu gewinnen, Seit ich ihr ins Aug' geblickt. NANCY Ei! Ihr malet, wie ich meine, Sie höchst schmeichelhaft mir aus, Zwar sie passet nicht - die eine, Die Ihr meint, für Euer Haus. Doch sie lernt wohl bald zu spinnen, Bleibt nicht immer ungeschickt, Wenn es gilt, Euch zu gewinnen, Wenn sie solchen Mann erblickt. PLUMKETT vergnügt Wahr? NANCY Ei, freilich! PLUMKETT Oh, dann sagt mir … NANCY Was? PLUMKETT Nein, sagt's noch nicht! Lyonel geht vor - denn heilig Ist mir treuer Freundschaft Pflicht. NANCY Ach! PLUMKETT Ja, ach! NANCY So sprecht! PLUMKETT Gemach! NANCY Ach, so sprecht! PLUMKETT Nur erst der Freundschaft Stimme hör' ich, Seinen starren Sinn beschwör' ich, Und dann wag' ich und dann sag' ich, Und dann frag' ich Euch ein Wort. NANCY Erst der Freundschaft Stimme hört er, Seinen starren Sinn beschwört er, Und dann wagt er und dann sagt er, Und dann fraget er ein Wort. Verwandlung Ein Platz vor dem Pächterhaus. Die Landleute sind eifrig dabei, den Markt von Richmond hier genau nachzubauen. Nr. 18 - Finale LANDLEUTE Hier die Buden, dort die Schenke, Hier die Zelte, vorn die Bänke, Hier der Tisch für den Notar, Gerade wie es damals war. LADY in der Kleidung der Martha Nun, ihr Freunde! Ist's geschehen? FRAUEN Nach Befehl! MÄNNER Mögt selber sehen. LANDLEUTE Hier die Buden, dort die Schenke, Hier die Zelte, vorn die Bänke, Hier der Tisch für den Notar, Gerade wie es dorten war. NANCY als Julia Seht! Dort naht er, trüb gelehnt Auf den Freund, der ihn begleitet. LADY Ach! Mir bangt … LANDLEUTE Der Stolze ahnt noch nicht, Wohin die List ihn leitet. Jetzt, ihr Freunde jung und alt Der Markt beginnt, die Glocke schallt! MÄGDE Ich kann nähen, Ich kann mähen, Ich kann säen, Fäden drehen, Ich kann bügeln, Ich kann striegeln Und versehen Hof und Haus. PÄCHTER Wollen sehen, Wie sie mähen, Wie sie säen, Fäden drehen, Wie sie bügeln, Wie sie striegeln Und versehen Hof und Haus. PLUMKETT Lyonel hereinziehend Na, nur zu - und nicht so blöde, Mach's wie ich und sei nicht spröde! LYONEL ohne Martha zu gewahren Ha! Was seh' ich! PLUMKETT Hübsche Kinder, Die, und die, und die nicht minder. zur Lady, die sich verborgen gehalten hatte Sprich! Was kannst du? Sag es frei! LYONEL Martha! Martha! Grosser Gott! LADY zu Lyonel Ich kann entsagen Dem Glanz, dem Schimmmer, Kann ohne Zagen Sie fliehn auf immer. Ich kann dem Treuen Mein Dasein weihen, Ich kann ihm sagen Nur dir allein Will ich mich weihn. LYONEL O Himmelsglück! PLUMKETT zu Nancy Na! Du Mädel! Was kannst du? NANCY Feines Linnen Kann ich spinnen … PLUMKETT Du kannst lügen Und betrügen … NANCY Und dich schmiegen Und dich biegen, Zu erliegen meinem Joch! PLUMKETT Topp! Mädels, 's gilt der Kauf! Er hält ihr den Mund hin. NANCY Topp! Nimm das Handgeld drauf! Sie gibt ihm einen leichten Klaps. PLUMKETT Solches Handgeld soll mir frommen, Wart, das soll dir schön bekommen LANDLEUTE Hahahahaha, er hat's genommen, Mag das Handgeld ihm bekommen. Hahahaha! LADY Lyonel ihren Strauss reichend Der Lenz ist gekommen, die Rosen erblühn … LYONEL Es strahlet die Zukunft in freundlichem Grün … BEIDE Es flattern die Blätter in heiterer Luft; Zum Heile, zum Glücke Das Dasein uns ruft. ALLE Zum Heile, zum Glücke Das Dasein uns ruft. Flotow,Friedrich von/Martha
https://w.atwiki.jp/resistance/pages/113.html
Eisen Lo'we 【EL】 読み方:アイゼン レーヴェ 意味:鋼の獅子 クランについて ●クラン創設 2007年2月 ●クラン員 42人 平均年齢 25歳くらい?? ●オン率&時間帯 オン率は今のレジにしてはかなりいいほうです。 平日でもPM10時~AM1時には5人以上はオンしています。 休日はPM10時ころから5~15人程度集まります。 試合などがあるとグリムがたてられるくらいオンしてますw ●主な活動 基本的にPTを組んで、 ランクTDM、クラン内TDM、クラン内旗、vsグリム、vs旗などをしています。 みんなでやりたいことをやることが多いです。 ●メンバー募集 設立時よりの方針として募集はしておりません。 基本的にメンバーの紹介でのみ入隊していただいてます。 まぁmixiみたいな感じだと思っていただければ結構です。 ●クラン方針(みたいなもの) 大会や普段の旗部屋でも全員が楽しめるように全員を出場させるようにしています。 みんな仲良く楽しくレジをやるのがモットーかな??w 第一回チームデスマッチ大会 第4位 第二回チームデスマッチ大会 第3位 第一回旗大会 第3位 レジ2、白騎士にも幅を広げてます(^^* リーダー:GAMBA2005 ガンバさん 加藤鷹 ELのリーダーでもありお父さんと言うべき存在 みんなの支え役でもあり、暴走を抑える人www メイン武器:カービン 旗ポジション:攻めor守り サブリーダー:LaughingLion ライオンさん ELの旗の要!!いないだけで勝敗がかなり分かれることも… みんなが知ってる掲示板の人気物!!w メイン武器:カービン ファーアイ 40mmグレネード(股間から発射) アークチャージャー 旗ポジション:攻め(指示)or守り(指示) サブリーダー:kopanda999 コパさん 生ハゲ ライオンさんと同じで指示が的確で旗でかなり重要な人 リアルとオンの時の言動のギャップにみんなが爆笑www 笑い声でつられてみんなが笑うこともwww メイン武器:カービン ファーアイ 旗ポジション:守り(指示) 特技:試合中にガチギレ メンバー紹介 choclatecookie チョコちゃん チョコ ランクと旗が好きだけどクラン内TDMは嫌いな男の子w よくPTリーダーなってくれたり部屋たてしてくれたりすごくいい人^^ 受けを狙いに行くが頻繁に滑る! メイン武器:カービン、ブルズ(タグボム)、ベロック 旗ポジション:攻めor守り Riviera りびさん ある人いわく、EL内で唯一の良い人w 良い人なのに旗ではどこからともなく旗をもってきちゃう旗のプロ マンチェでは護衛がいなくても大丈夫なくらいw お酒がだーい好きwww メイン武器:カービン ファーアイ オーガー(逃げる用w) 旗ポジション:攻め KORILASAN =KORILA-chan こりらさん, ヘッドショットの鬼。旗でキルの半分以上がHSなのはこの人ぐらいw 彼女が可愛いぞ、このやろう! メイン武器:カービン オーガー 18cmマグナム(ポークビッツ) 旗ポジション:守り schumi7 シューミさん 電撃移籍してきた元LPの万能プレイヤー!! VCがないのに連携取れちゃうとってもすごい人w これからもELよろしくです( ・∀・) メイン武器:カービン ファーアイ 旗ポジション:守り yossyno よっしーさん ELの古参の中の古参 ガンバさんにずーっとついてきた人で優しい人 最近オン少ない~(;><) メイン武器:カービン Arce_Joker ジョーカーさん カービンがかなり強いw HSも多くて射撃精度も高い!! メイン武器:カービン Ryusaku りゅうちゃん りゅうさく 頭おかしいんじゃないかってくらいイケメンスナイパー ファーアイもたせたら誰も止められない… 口癖は「○ぃ~~○ぁ~」 メイン武器:ファーアイ 旗ポジション:攻め G-Voll じーさん ボル もぐらぱんにも勝ったことがある最強なお方 EL内でもトップクラスの実力をもっていて頼りにされてるw キモオタと思われてたのに実はイケメンでみんながびっくり メイン武器:ファーアイ カービン G-Vollマグナム(フルメタルジャケット) 旗ポジション:攻め ukazoo うかさん いかぞーさん どこでも実力を見せ付けてくれるSic時代から有名な人!! グリムでもいつもかなりの成績を残して帰ってくるw TDMの時だけしかVCつけてくれない(つд⊂)エーン メイン武器:カービン ファーアイ オーガー 頭痛 アークチャージャー 旗ポジション:攻め CARL-JOHNSON カールさん カリさん いつまにかELに移籍してきた変態カリさんwww よくVCででかい声で叫びまくって、ELメンバーを笑わせるw 「○○ーーーーーーーーーー○ーーーーーーー」が一番のツボw 「悲愴感」No.3 メイン武器:カービン カリさん専用ニューナンブ VC 旗ポジション:攻め police-tina ティナさん フィリピン人 ひょっこりオンしてはひょっこり帰っていく不思議な人w 最初フィリピン人かと思うくらい癖のあるしゃべり方w グリム32の便所はこの人が広めたらしいwww xxKAKKOxx かっこさん ヤンキー 最近やっとVCでみんなとしゃべるようになったw 無口でクールな人かと思ったら真逆でちょこちゃんにいじられて喜ぶどM!! しかもヤンキーとたちが悪い人w メイン武器:カービン アンパン シャブ カツアゲ 旗ポジション:攻めor守り tadanoinu ただいぬさん いぬさん 入ってすぐにVCでみんなとしゃべれる位友好的で ノリがよくてすんごく喋りやすい人w 旗は攻めも守りもうまくて万能です!! メイン武器:カービン 旗ポジション:攻めor守り yoppu-fonalafas よっぷ 誰かさんの弟だといううわさが… オン率は低いのに兄よりも強くてびっくり!! 兄貴乙ですwwwww メイン武器:カービン 旗ポジション:攻め Crows-Claws くろうさん カワイくて眠くなりそうな声の持ち主w けれど声とは裏腹に旗の守りはなかなか突破できない… フュエルとタグボムとチャージャーは反則並みの強さ!! メイン武器:カービン ブルズアイ アークチャージャー 旗ポジション:守り metallica1212 めたりかさん RES-TとLPから移籍してきた すごくノリがよくて面白い人だけど… ライオンさんとちびのりさんに並ぶほどの○○w メイン武器:カービン Hテキチャ LUCK-7 らっくさん 最近入ってきたのにすでにELになじんじゃってます!!w しかもどこでもスナもカービンもうまくてうまくて…w 最近エロ耐性がついてきているようなwww ヤフーで「格納庫 尻」と検索すれば名前が出てk(ry メイン武器:カービン ファーアイ オーガー 旗ポジション:攻めor守り Fuel フュエルさん 最近オン率も復活してきて実力もほぼ戻ってきた!! スナがかなりうまくてどこから撃たれてるかわからないほど… バスと格納庫は最強ですw メイン武器:カービン ファーアイ アークチャージャー 旗ポジション:守り RES-T レスティー ○○カス 自称極右w メタリカさんとLPからELに移籍してきた LPなだけあってかカービンの実力はかなりのもの メイン武器:カービン 旗ポジション:攻めor守り tibinorider ちびのりさん 最近オンしているのを見ないw ライオンさんとメタリカさんと並んでELの3トップw 大の千春ファンでよくテキチャでも話題に出てくるw メイン武器:カービン ファーアイ JabuJabu123 じゃぶ じゃぶ乙 弟よりも弱いといわれてもくじけない兄貴w よくこぱさんと絡んでて、二人の絡みは死ぬほどおもしろい 旗の攻めはサポートももってくるのもお手の物w けど偏差値は54 メイン武器:オーガー アークチャージャー 旗ポジション:攻め shota116 しょうたくん ヘンタイ○○○ 汚れ 幸子 最近実力をつけてきてグリムでも勝ち越すようになった けれど調子に乗りすぎてELのいじられキャラ確定w 突然歌いだすことがあり、そのたびに数人に消音される 特技:歌(目指せポケモンマスター)、ふて寝 偽装 メイン武器:オーガー(バリアはって連射するだけ) 旗ポジション:観戦 吉兆の女将 POOH-yan ぷーさん 哀愁 ギャル男 ぷーさんなのにスナが得意。しかもまさる。 実はカービンもオーガーもうまくて始めて半年とは思えないw ランク行っていじめられてもめげるなぷーさん!! マンチェスターをマンツェと言うのは彼くらいだろう!! メイン武器:カービン オーガー ファーアイ(横取りは得意w) ニット帽 旗ポジション:攻めor守り birthM2 バースさん 元ISで元Croの超強者!! 何の武器も使いこなせるのでELのエースになる期待大w 本アカなのに成績がかなりやばいwww 旗でも大活躍してくれることを期待してます^^ メイン武器:カービン ファーアイ 旗ポジション:守り KOUTEI-01 うんこーてー C様 C太郎 能登 石川 素直で超イケメン(兄談)!! 肝心なときにいない!! 肝心なときにVCつけてない!!っていう…w けど実力は誰もが知ってるとおり!! ちゃんと試合にでよーw メイン武器:カービン オーガー ファーアイ 英語(OOSTORARIA) 旗ポジション:攻めor守り Hekisin ヘキシンさん 最近レジスタンス復帰したヘキシンさん!! 現役の調子が戻ってないのに十分強いwww 調子が戻ったらどうなることやら…( ̄д ̄) メイン武器:カービン 旗ポジション:模索中 Eriasutan エリアスさん 最近回線が光になってぶっとくなりましたw 大人数TDMでは必ず落ちていたのに、もう落ちませんw 回線落ち、ダメ、絶対。 メイン武器:カービン 旗ポジション:模索中 KE-I けいさん 帰ってきたけいさん!! ウルトラマンの如く帰ってきても強かったw クラン内TDMで負け越してるの見たことない気が… メイン武器:カービン ファーアイ 旗ポジション:守り 行方不明者名簿 どこにいったのーかえっておいでー MUDVAYNE_ JUDGE_ZECHT assashouryu hokage-naruto RAOH777 Tears03 fuushin 変な人たち (あくまで憶測なので鵜呑みしちゃいけませんw) KAKUSUKE なぜかテキチャにうつと米印になっちゃう卑猥なアカウントw どこがいけないんだ… CARL_Jr IDからしてカリさんのジュニア。ってことは息子。 やっぱカリさんはヘンタイでした。 PON_DE_RING_ ミ○タードーナツの人気キャラがELに移籍?? 謎は深まるばかり…w KoLion ライオンさんが思わず産んじゃった子供 Custom-Seed ちょっと暴力的な人らしい…w Shiel01 ELの卒業生達 Salim-Stoudamire さりむさん CF8から移籍してきた超万能時空戦士!! マンチェでのスナは驚異的!! メイン武器:カービン ファーアイ 旗ポジション:すべて 今日ELに興味もっちゃった人 - ELに興味もっちゃった人 -
https://w.atwiki.jp/oper/pages/3333.html
I プロローグ ラウドスピーカー ハロー、ハロー! 今、お聞きになっているのは、 「アトランティスの皇帝」、 1幕物のお芝居です。 登場人物は、オーバーオール皇帝、 もう何年も誰もその姿を 見たことはありません、 より良い政治をするために、 巨大な宮殿にひとりきり 閉じこもっているからです。 鼓手、声はすれども 実際に姿を現わすことはありません。 ラウドスピーカー、姿は見えません。 兵士がひとりと娘がひとり。 退役軍人の格好をした死神、 生の象徴としてのハルレキン。 第1場の場所は 特に決まっていません。 死神もハルレキンも隠居の身です、 人生を楽しむことも ちゃんと死ぬことをも 忘れてしまった世界の中で、 生は、もはや笑うことなく、 死は、もはや泣くこともありません。 現代の生活の多忙な営み、 慌ただしさ、そして機械的な発展に 死神は傷つけられ、侮辱されて、 人間に教訓を与えるために 自らの剣を折って、決心しました、 今からはもう誰も 死なせないと。 ハローハロー! 始まります! 第1場 (死神とハルレキン) コモード・グラチオーゾ (ベンチに死神とハルレキンが座っている。髭をはやした老人のハルレキンが歌を歌う。オーストリア・ハンガリー二重帝国のすり切れた軍服を着た死神は、サーベルで砂に何か描いている。) アレグレット・グラチオーゾ アリア ハルレキン 月が山の稜線の上に昇る 竹馬に乗って。 少年たちは餓(かつ)えている、 愛に、ワインに。 月が少年たちを連れて行った、 少年たちは二度と戻って来ないだろう、 二度と戻って来ないだろう。 俺たちは何を飲もうか? 俺たちは血でも飲むか。 俺たちは何にキスしよう? 悪魔の尻か。 すると世界はごちゃごちゃになり 回転木馬のように回り出す。 俺たちは木馬に乗って駆ける。 月は白い、 血は熱い、 ワインは甘い、 愛は天国にある。 惨めな世界の俺たちに何が残っているのか? 歳の市で自分を売りにでも出すか。 誰も俺たちを買ってくれなかったら? 誰も俺たちを買ってくれなかったら、 何故って誰もが自分に見切りをつけたいのさ。 俺たちはそこらじゅう走り回るしかないってことさ。 ああ! セッコ風のレチタティーヴォ 死神 やめろ。何を歌ってるんだ? ハルレキン ただ歌ってるだけだ… 死神 今日は何曜日だ? ハルレキン 俺はもう毎日日にちを数えていない、 シャツを交換できなくなってからは。 下着を変えた時だけ、 新しい日になるんだ。 死神 それならお前はずっと まだ去年のままだってことだ! ハルレキン もしかして火曜?水曜?金曜? どれも変わりない。 III 二重唱 アレグレット・ミズラート 死神 日にち、日にち、誰が買う奴はいないか? ハルレキン 日にち、日にち、誰が買う奴はいないか? 美しい、新しい、まだ誰も知らない日。 どれも変わりない。 どれも変わりない。 誰か買う奴はいないか?誰か買う奴はいないか? もしかしてその中の1日に 幸運が、幸運が潜んでいて、 そしたらお前は王様だ。 そしたらお前は王様だ。 古い、安い日もあるよ。 死神 日にち、日にち、誰が買う奴はいないか? 日にち、日にち、誰が買う奴はいないか? 美しい、新しい、まだ誰も知らない日。 日にち、日にち、誰が買う奴はいないか? どれも変わりない。 誰か買う奴はいないか? 誰か買う奴はいないか? もしかしてその中の1日に 幸運が、幸運が潜んでいて、 そしたらお前は王様だ。 そしたらお前は王様だ。 誰か買う奴はいないか? 日にち、日にち、日にち。 レチタティーヴォ ハルレキン 俺は自分にうんざりしてからというもの、 この境遇に殆ど満足していない。 殺してくれよ、 だって結局それがお前の 仕事だろ!退屈なんだ、 もう我慢できない! 死神 ほっといてくれ、お前は殺せない。 自分を嘲る、笑いというやつは 不滅なんだ。 お前は自分自身から逃げ出せない、 やっぱり道化のハルレキンだ! IV (ハルレキンと死神) トランクィロ・モルト ハルレキン それは何だ? 思い出か、 もう笑うことのできない、この人間たちの 黄ばんだ写真よりも、色褪せた思い出。 誰も俺のことを笑ってくれない… 新しいワインがどんな味がしたか、 忘れることができたら、また女との新たな 触れ合いを前に、身震いすることができたら… レチタティーヴォ 死神 お前の話を聞いてると、笑っちゃうね。 お前はまだ300歳にもならない、俺は この世界ができてからというもの、 ずっと演じ続けてきた! 今では年をとって、これ以上 もうできない… お前だって死神を見る日が来るはずだった! V 死神のアリア (ブルースーアレグロ・マエストーゾ) 死神 いくつのもの戦争があった、 その時人間は豪華な衣装を身に着けた、 俺に敬意を表するために、 俺に敬意を表するためにだ!黄金に緋衣、 輝くばかりの甲冑で、俺のために着飾った、 花嫁が夫のためにするようにだ。 軍馬の上で色とりどりの軍旗が 翻る… 歩兵傭兵が軍鼓の上で さいころ遊びをした。ダンスの時は 女と骨をぶつけ合い、 相手の汗でべとべとになった… 俺はよくアッティラの小馬と 駆け比べしたものだ、 ハンニバルの象や ジンギスカンの虎ともした。 それで脚が弱ってしまって、 機械化された部隊には追いつけなくなった。 あの新しい死の天使の後ろを脚を引きずって ついて行く以外、俺に何ができる、 しがない死の職人の俺は? VI 鼓手のアリア アレグロ・コン・ブリオ (鼓手、死神、ハルレキン) 鼓手 ハロー、ハロー、謹聴!謹聴! 皆のものに伝える!!! オーバーオール皇帝の御名に於いて! (いくらか厳かに) 朕は、神の恩寵を受けた唯一の皇帝オーバーオール、 祖国の誉れ、 人類の祝福、 二つのインドの皇帝、 アトランティスの王、 オフィールを統治する大公 アスタルテの実質的司厨長、 ハンガリーの太守、 ラヴェンナの領主枢機卿、 エルサレムの王である朕。 レチタティーヴォ 我が大地は 不遜な盗賊団によって荒らされ、 朕はあらゆる手を尽して 奴らを根絶することを決めた。 朕は、神の恩寵を受けた 唯一の皇帝オーバーオール、祖国の誉れ、 人類の祝福、 二つのインドの皇帝、 アトランティスの王、 オフィルを統治する大公 アスタルテの実質的司厨長、 ハンガリーの太守、 ラヴェンナの領主枢機卿、 エルサレムの王である朕は、 我らが神聖なるもの、すなわち 大教皇を賛美すべく、 我らの誤謬なき、 あらゆる英知を結集して、 万人の万人に対する 大いなる、祝福に満ちた戦争を 我らが全土に布告する 決定を下した。 アンダンテ・ミズラート パッサカリア すべての子供、少年も少女も、 すべての娘、妻、母、すべての男、 腰が曲がっていようと真っ直ぐだろうと、 この聖なる戦いで武器を取るのだ。 この戦いは我らが大地で、 我らが教皇の威光の勝利と 悪の根絶をもって終わるだろう。 今ここに朕は 圧勝への遠征開始を宣言する。 レチタティーヴォ 古くからの盟友、死神が 先頭に立って栄光ある軍旗を担いでくれる、 我らが多いなる未来と 彼の大いなる過去の名に於いて。 勇敢に戦え! 我が栄えある御代の 15年に発布。 オーバーオール、ここに署名。 アレグレット・モルト・アテンポ 死神 聞いたか、俺が如何にばかにされているか? お前らの死を全部隠すのは 不名誉なことだ、 この地上から魂を取れるのは 俺だけだからだ! 軍旗を先頭で担ぐだと! 俺の大いなる過去だと! お前らの大いなる未来だと! ハルレキン ハ、ハ、ハ、ハ、ハ、ハ、ハ! 死神 (サーベルを抜いて) ヒ ヒ!お前らの大いなる未来の名に於いて! 鼓手 (この場を去りながら) 朕は、神の恩寵を受けた 唯一の皇帝オーバーオール… ハルレキン そこで何をしているのだ? 死神 (サーベル折って) 俺は人類の未来を偉大なものにしてやる… 長く続くものに…長く続くものに! (幕) 第2場 ダンスー間奏曲 VII 死の舞踏 メヌエットのテンポ (がらんとした皇帝の宮殿。書き物机、鏡のような大きな枠に黒い布が掛けられている。奇抜なラウドスピーカー。オーバーオール皇帝は硬直した姿勢で座って何か書いている) VIII レチタティーヴォとアリア 皇帝 (突然、身を屈めて、びくっとして、不意に後ろを見る。電話に呼びかける) 今、何時だ? ラウドスピーカー 5時32分です。 (オーバーオール皇帝は自分の時計の時刻を合わせる) ハロー、ハロー! 皇帝近衛師団です、 警備隊長です。 宮殿を取り囲む非常線の警備は ご命令通り三倍に増強しました。 皇帝 警戒は油断ないか? ラウドスピーカー 警戒は油断ありません。 皇帝 よろしい。 ラウドスピーカー ハロー、ハロー! 武装集団、航空機、 地下魚雷が 第三都市の 要塞帯を破壊しました。 住民は死滅。死体は 再利用施設に引き渡されました。 皇帝 数量は? ラウドスピーカー 燐一万キロ分。 皇帝 よし! (ダイヤルを回す) 地方裁判所。 ラウドスピーカー ハロー、ハロー。地方裁判所です。 皇帝 暗殺者は? ラウドスピーカー ご命令により 4時13分に絞首刑にしました。 皇帝 それで死んだか? ラウドスピーカー 今に死亡するはずです。 皇帝 (時計を見て、言う) 何だと?はずだと? その判決が執行されたのはいつだ? ラウドスピーカー 4時13分です。 皇帝 今、5時35分だ! ラウドスピーカー 今に死亡するはずです。 皇帝 お前らは狂ったのか? 絞首刑吏は82分たって まだ死なせられないのか? ラウドスピーカー 今に死亡するはずです。 皇帝 (かっとなって) 私は頭がおかしくなったのか? 死まで私の手から奪い取られたのか? この先誰が私のことを恐れるのか? 死神は仕えるのを拒むのか? 奴の古い剣は壊れたのか? 誰がアトランティスの皇帝の いうことをきくのか? ハロー、では銃殺にしろ! ラウドスピーカー 命令を遂行します。 皇帝 どうだ?! ラウドスピーカー 今に死亡するはずです。 皇帝 (悲観的に) 何だと? 医者を呼べ。 ラウドスピーカー (話す) ハロー、医者です! 皇帝 どうだ? ラウドスピーカー まだ生きています。 奇妙な病気が発生しました。 兵士たちは死ぬことができません。 皇帝 この病気の病原体を探せ。 この疫病が始まってから、何人死んだ? ラウドスピーカー ひとりも。何千人もが死ぬために、 生と格闘しています。 皇帝 ご苦労。 追って命令を出す。 ハロー、外務省! 町角じゅうにポスターを貼れ。 ラジオで呼びかけろ。 村々には鼓手を派遣。 IX 皇帝のアリア アレグロ・ソステヌート 皇帝 朕、唯一の皇帝オーバーオールは、 我が功労ある兵士たちに 永遠の生を得る秘薬を与える。 それを持つ者は、死を免れる。 いかなる怪我もいかなる病気も、今後 その者が主君と祖国のために剣を振るうのを 阻止することはできない。 死神よ、お前の棘はかたなしだ? 地獄よ、お前の勝利はもうない?! (幕) 第3場 (男の子のような髪をした少女と兵士、戦場にギャルソン風に髪を切った少女が立っている) X レチタティーヴォと三重唱 男の子のような髪をした少女 止まれ! 兵士 誰だ? 少女 人間か? 兵士 人間だ。 少女 だが敵だ。 (彼女がピストルを撃つと、兵士は地面に伏す。命中したと思って、彼女は兵士に飛びかかる。兵士はさっと立上がり、二人は戦い、兵士が少女を制する) 鼓手 (姿は見えない) 我が功労ある兵士たちに 永遠の生を得る秘薬を与える… 兵士 なんと白い肌! 少女 さっさと殺せ! 鼓手 …死を免れる… 兵士 若かった頃、 俺は一度若い娘と 川沿いに歩いたことがある、 お前みたいな、明るい目をしていた… 少女 僕はまだ思い出が あるほどの年じゃない。 さっさと殺せ! 皇帝が殺せと命じたんだろう、そうしたらいい! 鼓手 (舞台裏で) 死神よ、お前の棘はかたなしだ! 地獄よ、お前の勝利はもうない! 少女 お前は年寄りに違いない… 僕にはお前が分からない。 兵士 武器が、鉄の装身具が お前の肩に傷をつける。 娘よ、いけない、苦しむことなんかない! 愛がこの娘に伝わるように! 見てごらん、俺がいくつか。 (彼は少女にキスする。彼女は武器を取り上げるが、放り出して彼の腕にとび込む) XIa アリア、同じテンポ 少女 本当なの、爆弾の痕で 荒れていない土地があるって? 本当なの、無愛想でも つっけんどんでもない言葉があるって? 本当なの、花が咲き乱れて 芳しい草原があるって? 本当なの、澄み切った大気で 青々とした山々があるって? (鼓手、少女、兵士) XI 二重唱、アレグロ 鼓手 (登場) ここから行くんだ、さあ、 一緒に行こう!一緒に行こう! 少女 ここから行くんだ、さあ、 一緒に行こう!ここから! 鼓手 皇帝がお前を呼んでいる、そして義務が! 少女 遠く太陽の光が私たちを誘っているのに… XI b 鼓手 戦いがお前を呼んでいる、死神がお前を呼んでいる。 少女 死神は死んだ、 戦争の苦しみは終わった! アリアと三重唱 コーモド 鼓手 太鼓が、太鼓がとどろき、響き渡る、 男が夢中になるのは太鼓だけだ。 ああ!女のように滑らかな皮膚を持ち、 体全体が丸くて、 音は力強くてでかい。 男は太鼓だけを追いかける! 男は太鼓だけを追いかける! 男は太鼓だけを追いかける! 少女 今や満開だ、死をも 美しくする、愛の花が。 それはすべてを、すべてを和解させる。 (幕が下りる。その間、少女と兵士は抱き合い、鼓手は遠ざかっていく。) XII フィナーレー二重唱 (兵士と少女) 少女、兵士 死神と愛よ、戻って来て、 すべては半ば終ったみたいなもの。 そこには優しい歌がある、 神に支配されているのは嬉しいことだ。 ご覧、長らく我々の目を 遮っていた雲が消えた。 灰色の雲に覆われていた景色が 突然明るくなった。 太陽が金色に輝くと、 深い影も明るくなる。 そして死神が愛とひとつになると、 死神も詩人になる。 私たちはもはや血を流すことなく、 愛に身を捧げよう、 私たちを不愉快にする歌なんてない。 私たちは二人で道を進もう! (幕が下りる) XIII ダンスー間奏曲 生きている死者たち レチタティーヴォ 第4場 (皇帝の宮殿。オーバーオール皇帝は机に向っている) ラウドスピーカー ハロー、ハロー、総司令官です。 生きている死者のための第34病院が 3時に反乱者たちに 襲撃されました。医者や 職員たちは集団で逃走中です。 謀叛人たちは黒旗を 掲げ、血まみれの 鋤を旗印にしています。 彼らは雄たけびもあげず、 黙々と怒り狂って戦っています。 第12軍団の将軍は まだ報告を送ってきません… 皇帝 ほかに何か? ラウドスピーカー これで全部です。 皇帝 よろしい。 (皇帝は書き続ける) XIV アレグロ・グラチオーゾ (ハルレキンと鼓手) ハルレキン (時々振り向きながら、下から上がってきて) 俺らは菓子を買いに 食品店に急いだ、 サーカスの後を追うつもりだった。 夏には遊びに精を出した。 新しい学校かばんを 橇にして滑った。 小さな少女の 眼差しに震えた、 俺らは世界の不正を 純粋な考えから木端微塵にした。 (鼓手が現われ、硬直して、権威主義的口調で) 鼓手 朕皇帝オーバーオール、朕皇帝オーバーオール、 世界は我が業績に、世界は我が業績に 満ちている。 朕は地上で、朕は地上で、 決して世界を、決して世界を 不安から裏切ることはない。 利口でありまた馬鹿、 賢者でありまた狂人。 朕皇帝オーバーオール。 ハルレキン 眠れ、良い子よ、眠れ、 俺は墓碑銘だ。 お前の父さんは戦争で死んだ、 お前の母さんは口を真っ赤にして貪り尽くした。 眠れ、良い子よ、眠れ、 もう遅い、良い子よ、もう遅い、 月の男が刈り取っている。 男が幸運に近づいて、どんどん幸運を刈り取っている。 そこへ太陽が出てきたら、 幸運は干からびてしまう。 そしたらお前は赤い服を着て、 また最初からその歌を歌うんだ。 (ダ・カーポ アド・リビトゥム) レチタティーヴォ 皇帝 (繰り返した後、電話に叫ぶ) ハロー、外務省。 ラウドスピーカー ハロー、外務省。 皇帝 謀叛人が占拠したのは どの部署だ? ラウドスピーカー 57-3 ローマ数字の8、26-1 ローマ数字の5、52-2 ローマ数字の2… 皇帝 布告は印刷したか。 ラウドスピーカー 印刷して発送しました。 皇帝 よし。 (ある数字を間違って回すと、いろんな声が一斉に聞こえる。皇帝の布告を読む声と、よくある大混乱の状態の声) ラウドスピーカー ある恐ろしい医者が我々のそこひを 手術して盲目を治療した。 その罰は大きい、 我々の罪の狂気のように。 我々が被らなければならない痛みは 恐るべきものだ。我々はそれを 謙虚に耐えよう、 憎悪と不寛恕という最後の雑草を 我々の心から根絶するまでは、 その前に安らぎはない。素手で 我々は悪魔の鋼鉄の 城砦を取り壊すのだ… (オーバーオールはラジオを途中で切る。彼は半ば精神錯乱状態、夢うつつの状態で書いたり、計算を続けている。精神錯乱状態は強くなり、舞台に広がる) XV 三重唱、シミー、ヴィヴァーチェ マ ノン トロッポ プレスト ハルレキン そんなことは考えない。 ハハハハ、考えない。 ハロー、ハロー、そう、皇帝は 周囲に壁を築いた。 ハロー、ハロー、人間はどう見える? そう、人間はどう見える? それで俺はまだ人間かな? 神の計算機。 俺は人間か? 鼓手 そんなことは考えない、考えない。 ハロー。そう、皇帝は窓のない壁を、 周囲に壁を築いた ハロー、ハロー、人間はどう見える? 何年も前から鏡には布が掛けてある! 神の計算機? 私は人間か、私は人間か? 皇帝 5、6、7、8、9、10、100。 5、6、7、8、9、 十、百、千個の爆弾、百万の 大砲。私は窓のない壁で周囲を 囲ませた。この場所も計算ずくだ。 人間はどう見える? それで私はまだ人間か、それとも 神の計算機か。 それで私はまだ人間か? それとも神の計算機か? (オーバーオールは鏡の布を引っぱる。鏡の枠の向こう、皇帝の鏡像の所に死神が立っている。オーバーオールは鏡の前に立ち、もう一度、布をかけようとする) 鼓手、ハルレキン 生きている死神だ! オーバーオール お前は誰だ? XVI アリア - 死神 アンダンテ 死神 俺は死神だ、死神という庭師で 苦痛を掘り返した傷跡に眠りの種をまく。 俺は死神だ、死神という庭師で 疲れた人間という枯れた雑草を取り除く。 俺は死神だ、死神という庭師で 苦悩という穀物の熟した実りを田畑で刈り取る。 俺は、ペストに不死身だが、 ペストではない。 俺は、苦しみから解放させてやるものであって、 苦しませる者ではない。 俺は、柔らかくて温かい棲み処だ、 それは不安につきまとわれた 生が避難する場所だ。 俺は、気持ちよく温かい棲み処だ、 それは不安に駆られた生が逃げて来る場所だ。 俺は、最大の自由の饗宴だ。 俺は、最後のまどろみの歌だ。 俺の客室は静かで安らぎに満ちている… おいで、そしてお休み。 戦争は終った! XVII 対話 (皇帝、鼓手、死神) 皇帝 そうやってお前は戻って来る。 我々人間はお前なしでは生きられない。 死神 お前が、新たな死を受け入れる 最初の犠牲者となるなら、 仲直りするつもりだ。 皇帝 私に犠牲者となるだけの力があればだが、 しかし人間はそれには値しない… 死神 それでは俺はあんた達の所へ戻れない。 皇帝 すべての苦しむ者がお前に求めていることを、 私が受け入れるのを拒んでいいものか? 私は受け入れよう! 死神 約束だ、手を出せ。 戦争は終った。 XVIII 皇帝の告別 アンダンテ・モデラート 皇帝 Ⅰ 戦争は終ったと、お前は誇らしげに言う。 この戦争が、この戦争が終っただけだ。これが最後の戦争か? 白い旗が翻り あちこちの教会の鐘が 盛大に鳴り響くだろう、 愚か者たちは踊り、歌い、 跳ね回るだろう。 ああ、どれほどの間、火は 落されていたか、だが消えてはいない! また火勢が強くなると、 また火勢が強くなると、 新たに殺戮が暴れ回る、 私は墓場での安らぎを待っていた。 おお、私の仕事がうまくいっていたら、 この人間という束縛から 解放されれば、刈り取られていない 野原のある土地が広がっていく。 ああ、我々が干からびてしまえばいいのに! そうなれば我々が力を奪っている 森は自由に育ち、 誰も水が ほとばしるのを 堰き止めることもない。 死神が戻って来るのだ、 飢えも、愛も、生も! 時に曇り、時には稲光もあるが、 だが殺戮は二度とない。 我が生命はお前の手にある、さあ持って行け。 Ⅱ あらゆる出来事の中で、ただひとつ、 神の微笑みがないのは、 告別だ。 (鼓手に) 我々の周りにはまだ、永遠に続くかのような時間がある、 お前の手はまだ私の手中にあり、 私の暗い生はお前の手を通して お前の生を感じる。 私を悼んで泣くでない! 私はわくわくした気持ちについて行く。 何処へ行くかは言わない、何処へ行くかは言わない、 だが私にはまだ いつか戻って来るというかすかな希望がある。 いくつもの川が流れ、私の周りに 山ができるだろう。高い草原では 太陽と厳しい風の中で 花々が咲くだろう。 お前のいない所で、雪が降る。 お前のいない所で、 夏の雨が流れ出る。 お前のいない所で、沢山のことが起こる。 そしてお前の考える通り、今、 ひとりの子供が泉に近づき、 鍛冶屋の前に馬が一頭立って 蹄鉄を打ってもらっている。 だから私のことを思い出しても嘆かないくれ。 なぜなら遠方にあっては悲しむべきほどでない、 悲しみはむしろ近くで、 永遠の陰に隠れて眠っている。 (死神は優しく皇帝の手をとり、鏡を抜けて向こうに連れ去る。その間、舞台裏からコラールが聞こえる) XVIII フィナーレ ラルゴ センプリーチェ、ドルチェ グラチオーゾ 少女、鼓手、ラウドスピーカー、ハルレキン 死神よ来れ、我々の心の中へ、 お前は我々の尊い客人、 苦痛と悲嘆の後に、我々を安らぎに 導いてくれ。 同胞の人生の悩みや苦しみを敬うことを 我々に教えてくれ。 我々に聖なる戒めを教えてくれ。 お前は、死神という その偉大な名を 徒らに口に出してはいけない。 (幕が下りる) I PROLOG LAUTSPRECHER Hallo, hallo! Sie hören jetzt Der Kaiser von Atlantis, ein Spiel in einem Akt. Es treten auf Kaiser Overall, den man schon seit Jahren nicht gesehen hat, denn er ist in seinem Riesenpalast eingeschlossen, ganz allein, um besser regieren zu können; der Trommler, eine nicht ganz wirkliche Erscheinung; der Lautsprecher, den man nicht sieht, nur hört; ein Soldat und ein Mädchen. Der Tod als ein abgedankter Soldat; und Harlekin als das Leben. Die erste Szene findet an einem unbestimmten Ort statt. Tod und Harlekin sitzen im Ausgedinge, das Leben, das nicht mehr lachen, und das Sterben, das nicht mehr weinen kann in einer Welt, die verlernt hat, am Leben sich zu freuen und des Todes zu sterben. Der Tod, den das geschäftige Getriebe, die Hast urd die maschinelle Entwicklung des modernen Lebens gekränkt und beleidigt hat, zerbricht sein Schwert um der Menschheit eine Lehre zu erteilen und beschliesst, von nun an niemand mehr sterben zu lassen. Hallo, hallo! Wir beginnen! Erste Szene (Tod und Harlekin) Comodo Grazioso (Auf einer Bank sitzen Tod und Harlekin. Harlekin, ein bärtiger Greis, singt. Der Tod, in abgetragener k.u.k. Uniform, zeichnet mit dem Säbel in dem Sand.) Allegretto grazioso Aria HARLEKIN Der Mond geht auf den Firsten mit seinem Stelzenbein; die Knaben dürsten nach Liebe, nach Wein. Die hat er mitgenommen, sie werden nicht mehr wiederkcomen nicht mehr wiederkommen. Was wollen wir nun trinken? Blut wollen wir nun trinken. Was wollen wir nun küssen? Des Teufels Hintern. Da wird die Welt so kunterbunt und dreht sich wie ein Ringelspiel. Wir fahren auf dem Bock. Der Mond ist weiss, das Blut ist heiss, der Wein ist süss, die Liebe ist im Paradies. Was bleibt uns armer Welt zuteil? Wir bieten uns auf dem Jahrmarkt feil. Will uns niemand kaufen? Will uns niemand kaufen, weil jeder sich selbst los sein will? Wir müssen in alle vier Wirde laufen. Ah! Recitativo alla secco TOD Lass sein. Was singst du da? HARLEKIN Ich singe so... TOD Was haben wir heut für einen Tag? HARLEKIN Ich wechsle die Tage nicht mehr täglich, seit ich s mit dem Hemd nicht tun kann, und nehme nur einen neuen, wenn ich frische Wäsche anziehe. TOD Darm musst du ja tief im vorigen Jahr stecken! HARLEKIN Vielleicht Dienstag? Mittwoch? Freitag? Einer wie der andre. III Dúo Allegretto misurato TOD Tage, Tage, wer kauft Tage? HARLEKIN Tage, Tage, wer kauft Tage? Schöne, neue, unbekannte Einer wie der andre. Einer wie der andre. Wer kauft Tage? Wer kauft Tage? Vielleicht steckt in einem das Glück, das Glück dann wirst du König. dann wirst du König. Alte, billige Tage. TOD Tage, Tage, wer kauft Tage? Tage, Tage, wer kauft Tage? Schöne, neue, unbekannte Tage, Tage, wer kauft Tage? Einer wie der andre. Wer kauft Tage? Wer kauft Tage? Vielleicht steckt in einem das Glück, das Glück dann wirst du König. dann wirst du König. Wer kauft Tage, Tage, Tage, Tage. Récitatif HARLEKIN Ich fühle mich wenig wohl in meiner Haut, seit ich mir selbst zum Halse raushänge! Du solltest mich umbringen, es ist doch schliesslich dein Beruf! Und ich langweil mich, das ist nicht zum Aushalten! TOD Lass mich in Frieden, du bist nicht umzubringen. Das Lachen, das sich selbst verhöhnt, ist unsterblich. Dir selber kannst du nicht entlaufen, bleibst trotz allem Harlekin! IV (Harlekin und Tod) Tranquillo molto HARLEKIN Und was ist das? Eine Erinnerung, blasser als die vergilbten Photographien dieser Menschen, die nicht mehr lächeln konnen. Über mich lacht keiner... Wenn ich vergessen könnt , wie junger Wein schmeckt, wenn ich wieder vor der fremden Berührung der Frau erschauern könnte... Recitativo TOD Es lächert mich, wenn ich dir zuhöre. Du bist kaum 300 Jahre alt, und ich mache dieses Theater mit, seit die Welt steht! Jetzt bin ich alt und kann nicht mehr mit... Du hättest mich sehen sollen! V Aria de la Muerte (Blues – Allegro maestoso) TOD Das waren Kriege, wo man die prächtigsten Kleider trug, um mich zu ehren, um mich zu ehren! Gold und Purpur, blitzende Harnische, man schmückte sich für mich, wie eine Braut für ihren Gatten. Bunte Standarten flatterten über den Streitrossen... Landsknechte würfelten auf der Kriegstrommel, und wenn sie tanzten, krachten den Weibern die Knochen, und sie klebten vom Schweiss ihrer Tänzer... So oft bin ich mit den kleinen Pferden Attilas um die Wette gelaufen, mit den Elefanten Hannibals und dem Tigern Dschehangirs, dass meine Beine zu schwach sind, um den motorisierten Kohorten folgen zu können. Was bleibt mir übrig, als hinter den neuen Todesengeln zu hinken, ein kleiner Handwerker des Sterbens? VI Aria de la tamborilera Allegro con brío (Trommler, Tod und Harlekin) TROMMLER Hallo, hallo! Achtung! Achtung! Eine Nachricht an die Bevölkerung !!! Im Namen des Kaisers Overall! (etwas feierliches) Wir, zu Gottes Gnaden Overall der Einzige, Ruhm des Vaterlandes, Segen der Menschheit, Kaiser beider Indien, König von Atlantis, regierender Herzog von Ophir und wirklicher Truchisess der Astarte, Ban von Hungarn, Kardinalfürst von Ravenna, König von Jerusalem. Récitatif Unsere Landen werden von einer frechen Räuberbande verwüstet, die wir mit allen Mitteln beschlossen haben auszurotten. Wir, zu Gottes Gnaden Overall der Einzige, Ruhm des Vaterlandes, Segen der Menschheit, Kaiser beider Indien, König von Atlantis, regierender Herzog von Ophir und wirklicher Truchsess der Astarte, Ban von Hungarn, Kardinalfürst von Ravenna, König von Jerusalem, zur Verherrlichung unsrer göttlichen Natur Erzpapst, haben in unsrer unfehlbaren, alles durchdringenden Weisheit beschlossen, über all unser Gebiet den grossen, segensreichen Krieg Aller gegen Alle zu verhängen. Andante misurato Passacaglia Jedes Kind, ob Knäblein ob Mägdlein, jede Jungfrau, Gattin, Mutter, jeder Mann, ob krumm oder grade, wird die Waffe führen in diesem heiligen Kampf, der mit dem Sieg unserer apostolischen Majestät und der Vernichtung des Bösen in unseren Landen enden wird. Mit diesem Augenblicke erklären wir den Feldzug für siegreich eröffnet. Récitatif Unser alter Verbündeter, der Tod, wird Uns sein glorreiches Banner vorantragen, im Namen unserer grossen Zukunft und seiner grossen Vergangenheit. Streitet tapfer! Gegeben im Jahre fünfzehn unserer segensreichen Regierung. Gezeichnet Overall. Allegretto molto a tempo TOD Hörst du, wie sie mich höhnen? Alle eure Kascbinen des Sterbens sollen z u schande werden, denn di e Seelen von der Erde nehmen kann nur ick! Die Fahne vorantragen! Meine grosse Vergangenheit! Eure grosse Zukunft! HARLEKIN Ha, ha, ha, ha, ha, ha, ha! TOD (Er zieht den Säbel) Hi hi! Im Namen eurer grossen Zukunft! TROMMLER (Verlassen der Szene) Wir, zu Gottes Gnaden, Overall der Einzige... HARLEKIN Was machst du da? TOD (Er zerbricht den Säbel) Ich mache die Zukunft der Menschen gross... und lang... lang! (Vorhang) Zweite Szene Tanz-Intermezzo VII Totentanz Tempo di Minuetto (Der leere Kaiserpalast. Ein Schreibtisch, ein grosser Rahmen wie ein Spiegel schwarz verhängt; ein phantastischer Lautsprecher. Kaiser Overall sitzt starr und schreibt) VIII Rezitativ und Arie KAISER (Plötzlich duckt er sich, fährt zusammen und blickt jäh hinter sich. Er ruft ins Telefon) Wie spät ist es? LAUTSPRECHER Fünf Uhr zweiunddreissig; (Overall richtet seine Uhr) Hallo, hallo! Kaiserliche Garde, Hauptmann der Scharwache. Der Kordon um den Palast auftragsgemäss verdreifacht. KAISER Scharf geladen? LAUTSPRECHER Scharf geladen. KAISER Gut. LAUTSPRECHER Hallo, hallo! Bewaffnete Horden, Flugzeuge, Untererd-Torpedos haben die Festungsgürtel der dritten Stadt geschleift. Die Einwohner sind tot. Leichen wurden der Verwertungsanstalt übergeben. KAISER Wieviel? LAUTSPRECHER Zehntausend Kilo Phosphor. KAISER Ja! (dreht eine Nunmer) Das Landgericht. LAUTSPRECHER Hallo, hallo. Landgericht. KAISER Der Attentäter? LAUTSPRECHER Laut Auftrag gehängt um vier Uhr dreizehn. KAISER Also ist er tot? LAUTSPRECHER Der Tod muss jeden Augenblick eintreten. KAISER (sieht auf die Uhr; gesprochen) Was? Muss? Wann wurde das Urteil vollstreckt? LAUTSPRECHER Vier Uhr dreizehn. KAISER Jetzt ist s fünf Uhr fünfunddreissig! LAUTSPRECHER Der Tod muss jeden Augenblick eintreten. KAISER Seid ihr toll geworden? Henkt der Henker in zweiundachtzig Minuten nicht zu Tode?! LAUTSPRECHER Der Tod muss jeden Augenblick eintreten. KAISER (springt in die Höhe) Bin ich wahnsinnig geworden? Rirngt den Tod man aus der Hand mir? Wer wird in Zukunft mich noch fürchten? Weigert sich der Tod zu dienen? Hat sein altes Schwert zerbrochen? Wer wird dem Imperator von Atlantis noch gehorchen?! Hallo, Tod durch Erschiessen! LAUTSPRECHER Befehl vollzogen. KAISER Nun?! LAUTSPRECHER Der Tod muss jeden Augenblick eintreten. KAISER (pessimistisch gesprochen) Was ist das? Den Arzt. LAUTSPRECHER (gesprochen) Hallo, Arzt! KAISER Nun? LAUTSPRECHER Er lebt noch. Eine seltsame Krankheit ist ausgebrochen die Soldaten können nicht sterben. KAISER Sucht den Erreger dieser Krankheit. Wieviele starben, seit die Seuche auftrat? LAUTSPRECHER Keiner. Tausende ringen mit dem Lehen, um sterben zu können. KAISER Danke. Werde Verfügungen erlassen. Hallo, Aussenamt! Plakate an allen Ecken; Aufrufe im Rundfunk; Trommler in den Dörfern. IX Air Kaiser Allegro sostenuto KAISER Wir, Overall der Einzige, schenken unsern verdienten Soldaten ein Geheinnittel zum ewigen Leben. Wer es besitzt, ist gefeit gegen den Tod, und keine Wunde und keine Krankheit kann ihn fortan hemmen, das Schwert für seinen Herrn und das Vaterland zu führen. Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg?! (Vorhang) Dritte Szene (Bubikopf Mädchen, Soldat und Auf dem Schlachtfeld steht ein Mädchen mit auf dem Garon geschnittenen Haaren) X Récitatif und trio BUBIKOPF MÄDCHEN Halt, steh! SOLDAT Wer da? BUBIKOPF MÄDCHEN Ein Mensch? SOLDAT Ein Mensch. BUBIKOPF MÄDCHEN Aber ein Feind. (Sie drückt ihre Pistole ab, er wirft sich zu Boden, sie springt zu ihm; im Glauben, ihn getroffen zu haben. Er schnellt in die Höhe, sie kämpfen, er überwältigt sie) TROMMLER (unsichtbar) Schenken unsern verdienten Soldaten ein Geheiranittel zum ewigen Leben... SOLDAT Welch weisse Haut! BUBIKOPF MÄDCHEN Mach ein Ende! TROMMLER ... ist gefeit gegen den Tod... SOLDAT Als ich jung war, bin ich mal mit einem Mädel den Fluss entlang gegangen die hatte Augen, so hell wie du... BUBIKOPF MÄDCHEN Ich bin nicht alt genug, um mich erinnern zu können... Mach ein Ende! Der Kaiser hat befohlen zu töten, so tu s schon! TROMMLER (hinter der Szene) Tod, wo ist dein Stachel! Hölle, wo ist dein Sieg! BUBIKOPF Du musst uralt sein... Ich verstehe dich nicht. SOLDAT Waffen, eisernes Geschmeide, drücken deine Schultern wund. Mädel, nein, du sollst nicht leiden! Liebe tut am Kind sich kund! So sieh zu, wie alt ich bin. (Er küsst sie. Sie hebt die Waffen, dann wirft sie sie weg und fliegt in seine Arme) XIa Aria, L’istesso tempo BUBIKOPF MÄDCHEN Ist s wahr, dass es Landschaften gibt, die nicht von Granattrichtern öd sind? Ist s wahr, dass es Worte gibt, die nicht schroff und spröd sind? Ist s wahr, dass es Wiesen gibt, die voll Buntheit und Duft sind? Ist es wahr,dass es Berge gibt, die blau von strahlender Luft sind? (Trommler, Bubikopf Mädchen und Soldat) XI Dúo, Allegro TROMMLER (tritt auf) Komm fort von hier, komm, geh mit mir! geh mit mir! BUBIKOPF MÄDCHEN Komm fort von hier,komm, geh mit mir! fort von hier! TROMMLER Der Kaiser ruft dich, und die Pflicht! BUBIKOPF MÄDCHEN Uns doch lockt das ferne Sonnenlicht... XI b TROMMLER Dich ruft der kampf; dich ruft der Tod. BUBIKOPF MÄDCHEN Der Tod ist tod, zu Ende ist die Kriegsgenot! Aria und trío Comodo TROMMLER Die Trommel, Trommel dröhnt und quarrt, ein Mann ist nur in die Trommel vernarrt; Ah! Hat ein glattes Fell wie nur ein Weib, ist rund um ihren ganzen Leib, und voll und laut ist ihre Sprach. Ein Mann läuft nur der Trommel nach! Ein Mann läuft nur der Trommel nach! Ein Mann läuft nur der Trommel nach! BUBIKOPF MÄDCHEN Nun ist sie erblüht die den Tod verschönt, die Blume der Liebe, die alles, die alles versöhnt. (Der Vorhang fällt, wahrend Bubikopf Mädchen und Soldat einander umschlungend halten, und der Trommler sich entfernt.) XII Final – Duettino (Soldat und Bubikopf Mädchen) BUBIKOPF MÄDCHEN, SOLDAT Tod und Liebe, kehret wieder, so ist alles halb getan und es sind die sanften Lieder, froh der Gottheit untertan Schau die Wolken sind vergangen, die uns lang den Blick vergällt, und die Landschaft grau verhangen ist mit einem Mal erhellt Tiefe Schatten werden lichter, wenn die sonne golden scheint, und es wird der Tod zum Dichter, wenn er sich mit Liebe eint. Wir, die nie mehr Blut vergiessen, wollen uns der Liebe weihn und kein Leid soll uns verdriessen. Wandern wir den Weg zu zwein! (Der Vorhang fällt) XIII Tanz-Intermezzo Die lebenden Toten Recitativo Vierte Szene (Der Kaiserpalast. Overall am Schreibtisch) LAUTSPRECHER Hallo, hallo, der oberste General. Spital 34 für lebende Tote von den Empörern um 3 Uhr gestürmt. Ärzte und Instruktoren liefen in Massen über. Die Aufrührer haben schwarze Fahnen und ein blutigen Pflug im Wappen. Sie kämpfen ohne Schlachtruf, stumm und zerbittert. Die Generalität der 12. Armee hat ihren Bericht noch nicht übersandt... KAISER Was noch? LAUTSPRECHER Das ist alles. KAISER Gut. (er schreibt weiter) XIV Allegretto grazioso (Harlekin und Trommler) HARLEKIN (von Zeit zu Zeit sich umwendend, aus der Versenkung auftauchend) Wir sind um einen Kreuzer Süsses zum Kaufmann getrabt, dem Zirkus nachzulaufen haben wir vorgehabt. Wir sind im Sommer Steckenpferd geritten! Wir fuhren auf unsrer neuen Schultasche Schlitten. Wir haben unter den Blicken kleiner Mädchen gezittert, Wir haben das Unrecht der Welt mit reinen Gedanken zersplittert. (Die Tamborilera erscheint, starr und mit einem autoritativen Tonfall) TROMMLER Wir Overall, wir Overall, die Welt ist voll, die Welt ist voll von unsern Taten. Wir werden sie, wir werden sie auf Erden nie, auf Erden sie aus Angst verraten. Klug ist gleich närrisch weise ist gleich toll. Wir Overall. HARLEKIN Schlaf, Kindlein, schlaf, ich bin ein Epitaph. Dein Vater ging im Krieg zur Grund, dein Mutter frass ihr roter Mund, schlaf, Kindlein, schlaf. Spät, Kindlein, spät, der Mann im Monde mäht. Er naht das Glück, er mäht es fort und kömmt die Sonne, ist s verdorrt; Dann ziehst du s rote Kleidchen an und fängst das Lied von vorne an. (da capo ad libitum) Recitativo KAISER (nach der Wiederholung, ins Telefon, schreiend) Hallo, Aussenamt. LAUTSPRECHER Hallo, Aussenamt. KAISER Welche Stationen sind im Besitz der Aufrührer? LAUTSPRECHER 57-3 Römisch 8, 26-1 Römisch 5, 52-2 Römisch 2... KAISER Ist die Proklamation gedruckt LAUTSPRECHER Gedruckt und versandt. KAISER Ja. (Verwirft eine Zahl, es gibt einen Stimmenansturm, die Rede der kaiserlichen Proklamation und einen großen allgemeinen Aufruhr) LAUTSPRECHER Ein furchtbarer Arzt hat uns den Star geschnitten und uns von unserer Blindheit geheilt. Gross wie der Wahnsinn unserer Sünden ist die Strafe, furchtbar die Schmerzen, die wir zu erleiden haben. Wir wollen sie in Demut tragen und nicht eher ruhen, bis wir das letzte Unkraut des Hasses und der Unversöhnlichkeit ausgerottet haben werden unseren Herzen. Mit blossen Händen werden wir die stählernen Schanzen des Teufels niederreissen... (Overall schalten Sie das Radio abrupt. Er fährt fort zu schreiben und ihre Berechnungen wie in einem Traum Semi-Delirio. Es steigt stark an und läuft in das Proscenium) XV Trio, Shimmy, Vivace ma non troppo presto HARLEKIN Nicht dran denken. Ha ha ha ha, nicht dran denken. Hallo, hallo. Ja, er hat sich mit Mauern umgeben. Hallo, hallo. Wie sieht ein Mensch aus? Ja, wie sieht ein Mensch aus? Bin ich denn noch ein Mensch? Die Rechenmaschine Gottes. Bin ich ein Mensch? Ein Maisch? TROMMLER Nicht dran denken, nicht dran denken Hallo. Ja, er hat sich mit fensterlosen Mauern, mit Mauern umgeben Hallo, hallo! Wie sieht ein Mensch aus? Seit Jahren ist der Spiegel verhangen! Die Rechaimaschine Gottes? Bin ich ein Mensch, bin ich ein Mensch? KAISER 5, 6, 7, 8, 9, 10, 100. Fünf, sechs, sieben acht, neun, zehn, hundert, tausend Bomben, eine Million Kanonen. Ich habe mich mit fensterlosen Mauern umgeben. Auch dieser Posten im Kalkül! Wie sieht ein Mensch aus? Bin ich denn noch ein Mensch oder die Rechenmaschine Gottes. Bin ich denn noch ein Mensch? Oder die Rechenmaschine Gottes? (Overall reisst das Tuch vcm Spiegel. Hinter dem Rahmen steht das Spiegelbild, der Tod. Overall steht vor dem Spiegel, will ihn wieder verhängen) TROMMLER, HARLEKIN Ein lebendiger Tod! OVERALL Wer bist du? XVI Air - Tod Andante TOD Ich bin der Tod, der Gärtner Tod und säe Schlaf in schmerzgepflügte Spuren. Ich bin der Tod, der Gärtner Tod, und jäte welkes Unkraut müder Kreaturen. Ich bin der Tod, der Gärtner Tod, und mähe reifes Korn des Leidens auf den Fluren. Bin der, der von der Pest befreit und nicht die Pest. Ich bin derjenige, der vom Leiden befreit, aber nicht derjenige, der leiden macht. Ich bin das weiche und warme Nest, in dem das von Angst verfolgte Leben Zuflucht nimmt Ich bin das wohlig warme Nest, wohin das angstgehetzte Leben flieht. Ich bin das grösste Freiheitsfest. Ich bin letzte Schlummerlied. Still ist und friedvoll mein gastlich Haus... Kömmet, ruhet aus. Der Krieg ist vorbei! XVII Dialogue (Kaiser, Trommler und Tod) KAISER So kehrst du uns wieder. Wir Menschen können nicht ohne dich leben TOD Ich will versöhnt sein, wenn du das Opfer bringen kann, als erster den neuen Tod zu leiden. KAISER Ich hätte die Kraft zu diesen Opfer, aber der Menschen verdienen es nicht... TOD So kann ich nicht zu euch zurückkehren. KAISER Soll ich mich weigern zu erleben, worum dich alle Leidenden bitten? Ich will es tun! TOD Gib mir deine Hand darauf. Der Krieg ist aus. XVIII Der Abschied des Kaisers Andante moderato KAISER I Der Krieg ist aus, das sagst du so mit Stolz. Nur dieser Krieg, dieser Krieg ist aus. Der letzte? Weisse Fahnen werden flattern und die Kirchenglocken werden festlich läuten, und die Toren werden tanzen, singen, springen. Ach, wie lange nur, gedämpft ist nur Feuer, nicht gelöscht! Bald flammt es wieder hoch, bald flammt es wieder hoch. Von neuem rast der Mord und ich ersehnte Grabesruh. Oh, war mein Werte geglücket, von dieser Fessel Mensch befreit, dehnt sich das Land mit ungemähten Feldern. Ach waren wir verdorrt! Die Wälder wachsen frei, die wir nur lähmen, keiner wehrt dem Wasser seinen Weg zu strömen; Tod kommt wie Hunger, Liebe, Leben! Manchmal Wolken, manchmal Blitz, doch nie mehr Mord. In deiner Hand liegt unser Leben, nimm s fort, II Von Allem, was geschieht, ist eines nur, wovor der Götter Lächeln nicht besteht der Abschied. (zum Trommler) Noch ist wie von ewig her um uns die Stunde, noch ruht deine Hand in meiner und mein dunkles Leben fühlt durch sie das seine, Weine nicht um mich! Ich folge den frohen Erregung nach, wohin nicht, sag ich dir, wohin nicht, sag ich dir. Doch leise ist in mir noch Hoffnung später Wiederkehr. Es werden Flüsse kommen und Gebirg wird um mich sein. Auf hohen Wiesen wird in Sonn und hartem Wind die Blume blühen. Es fällt, wo du nicht bist, der Schnee. Es strömt, wo du nicht bist, der Sommerregen aus. Wo du nicht bist, ist viel. Und wie du denkst jetzt tritt ein Kind zum Brunnen, steht vor einem Schmied ein Pferd und wird beschlagen so gedenkt auch meiner ohne Klagen. Denn ist das Ferne nicht beklagenswert, vielmehr das Nahe, das in ewigen Schatten ruht. (Der Tod nimmt den Kaiser sanft bei der Hand und führt ihn durch den Spiegel ab, während man hinter die Szene den Choral hört) XVIII Finale Largo semplice, dolce graziozo BUBIKOPF MÄDCHEN, TROMMLER, LAUTSPRECHER, HARLEKIN Komm Tod, du unser werter Gast, in unsres Herzens Kammer, führ uns zur Rast nach Schmerz und Jammer Lehr uns Lebens Leid und Not in unsern Brüdern ehren. Lehr uns das heiligste Gebot Du sollst den grossen Namen Tod nicht eitel beschwören. (Der Vorhang fällt) この日本語テキストは、 クリエイティブ・コモンズ・ライセンス の下でライセンスされています。@ Aiko Oshio Ullmann,Viktor/Der Kaiser von Atlantis
https://w.atwiki.jp/oper/pages/212.html
ゾフィー [不安げにオクタヴィアンに寄り添う。] 男爵 [腕を胸の上で組み、一団をじっくりと眺める。危険をはらんだ沈黙。] エ・ビアン、マドモアゼル、私に言いたいことは? ゾフィー [何も言わない。] 男爵 [まったく冷静さを失わない] さあ、自分でお決めなさい! ゾフィー 神様、何と申し上げましょう。お分かりになる訳がありませんわ! 男爵 [くつろいで] それはまあ見てみようじゃないか! オクタヴィアン [男爵の方へ一歩歩みだし] 閣下に私からともかくお知らせしなくてはならないのですが、あなた様に関わることで、重大な変更がありました。 男爵 [くつろいで] 変更?まったく、私は知りませんよ! オクタヴィアン ですから、今からお聞きになることなのです!お嬢様は…… 男爵 まったく、あなたはぼんくらじゃない!17歳という歳をうまく利用することもご存知だ!お祝いを申し上げなければね! オクタヴィアン お嬢様は…… 男爵 私にとっては普通のことですよ、私自身もしましたしね!いたずら者は笑ってすませないとね、坊ちゃんのことはね! オクタヴィアン お嬢様は 男爵 まったく、お嬢さんは完全にだんまりで、あなたを代弁者に雇ったようですな! オクタヴィアン お嬢様は…… [再び言いやめ、ゾフィーに話させようとしている風] ゾフィー [不安いっぱいに] だめ、だめ、私は口を開くことができません、私のためにお話してください! オクタヴィアン [決心して] お嬢様は…… 男爵 [彼をまねして] お嬢様は!お嬢様は、お嬢様は、お嬢様は!クロイツェル喜劇かね、まったく!さあ出て行きなさい、さもないと私の忍耐も限界だよ。 オクタヴィアン [断固として] お嬢様は、要するに、お嬢様はあなたが好きでないのです。 男爵 [始終くつろいで] そのことなら御心配なく。すぐに私を好きになりますよ。 [ゾフィーへ] さああちらにお入りなさい、すぐにあなたが必要になるからね、署名をするのにね。 ゾフィー [退きながら] どんなことがあってもあなたの手に導かれては入っていきません!どうしたらカヴァリエ(紳士)がそんなに思いやりなくいられるのでしょう! オクタヴィアン [今や他の二人と左の扉の間に立ち、非常に鋭く] ドイツ語お分かりですか?お嬢様が自分で決めたのです。彼女は閣下を未来永劫、未婚のままになさると! 男爵 マンカリ(失敗)!処女演説!ぶちのめされてもいなければ、刺されてもいないよ。 [急いでいるといった表情で] じゃ、失礼! [彼女の手をつかむ] オクタヴィアン [扉の前に足を広げて立ちはだかる] もしあなたの中にカヴァリエらしさが充分あったなら、私からお聞きになったことだけで充分でしょう。 男爵 [彼の話を聞いていないかのように、ゾフィーへ] ともかく喜びなさい、私が目をつむってあげることをね!それについては、あなたがカヴァリエとはどんなものか悟ってほしいね! [彼女をつれてオクタヴィアンの脇を通っていこうとする。] オクタヴィアン [剣を鳴らす] あなたのような人にも理解できる手段を与えよう! 男爵 まったくなにやら、わからないよ! [ゾフィーを放さずに扉の方へ押しやる。] オクタヴィアン [突発的に] あなたを一人のカヴァリエとして尊敬することは決してありません。 男爵 [尊大に] 実際、わかりませんな、あなたが私に敬意を払っているのか、そしてもしあなたが親類でなければ、今の私にとっては難しいですぞ、その…あなたと…お互いにやりあわずにすませるのは! [二人のイタリア人が生き生きとした仕草で男爵が行くべき方向を指し示すと、無邪気そうにうわべを取り繕いながらゾフィーをその中央の扉へ導いていこうとする。] 来なさい!あちらにいらっしゃるお父様のもとへ行きなさい!若干近道だからね! オクタヴィアン あなたが、むしろ、私と一緒に今、館の裏手に来ていただければと思います。そちらにちょうどおあつらえ向きの庭がありますから。 男爵 [男爵は我が道を先に進み、無邪気さを装いながらゾフィーを手にひいてその右へ導こうと努める。肩越しに振り返って] とどまれ。今は都合が悪い。何にしても公証人を待たせるわけにはいかない。だいたい花嫁様への侮辱になるじゃないか。 オクタヴィアン [男爵の袖をつかんで] ちくしょうめ(サタンのそばにいるやつ)、太い人ですね(分厚い皮をお持ちですね)!だがこの扉は通しませんよ!今はっきりとあなたの面前で言いましょう。私に言わせれば、あなたはいかさま師で、持参金ハンター(持参金目当ての求婚者)で、こすっからいうそつきで、薄汚れた田舎者で、礼儀も敬意も持ち合わせない輩だ!そしてそうするほかないのならば、この場で教えてさしあげるまでだ! ゾフィー [男爵から身をもぎ放し、オクタヴィアンの後ろに飛び戻っている。彼らは左手、ほとんど扉の前に立つ。] 男爵 [二本の指を口に差し込み、甲高い「ピー」を一音鳴らす。] なんとウィーンの坊やは17歳でもう生意気な口をきくのか。 [中央の扉の方を振り返る] しかし神に賞賛を、あなたの前に立つこの男はこの街では知られていますぞ。それもずっと下から上は皇帝陛下まで!人は結局その人なりで、それを証明する必要はないのです。さあ話はここで終わりにして、そこの道を開けなさい。 [レルヒェナウの家僕たちが全員揃って中央の扉前に行進してくる。男爵は背後をちらりと見て彼らを確認する。彼は今やゾフィーとオクタヴィアンに向かって進み、すでにゾフィーと出口とを奪取せんと決心している。] 本当に残念ですな、もし後ろにいるうちの人間が… オクタヴィアン [激高して] おっと、あえてあなたの召使いたちを我々の戦いに巻き込もうというのですか。さあ、抜きなさい、さもなくばひどい目にあうぞ(神に恵みをかけてもらえ)! [剣を抜く] [レルヒェナウの人々は、すでに数歩前に出ていたが、この光景に幾分決心がつかなくなり、前進を止める。] 男爵 [一歩前に進んでゾフィーを取り押さえようとする] オクタヴィアン [彼を怒鳴りつけて] さあ、サタン、抜きたまえ!さもなくば刺し殺すぞ! ゾフィー ああ、神様!これからどうなってしまうのでしょう? 男爵 [少し退いて] 淑女の前ですぞ、こらっ!ばかなことをしなさるな! オクタヴィアン [怒り狂って彼に跳びかかる。] 男爵 [剣を抜き、ぎこちなく突くが、すぐさまオクタヴィアンの剣の先を上腕に受ける。] [レルヒェナウの人々が前方に走りよる。] 男爵 [剣を取り落としながら] 人殺し! 人殺し!私の血が、助けて!殺人者! 殺人者! 殺人者! [召使いたちが皆同時にオクタヴィアンに向かって突進する。彼は右に飛びのいて彼らを遠ざけながら、剣を電光石火のごとく振り回す。 司祭とヴァルツァッキとアンニナは男爵のもとに駆けつけ、彼を支えて、中央にある椅子の一つに座らせる。] 男爵 [イタリア人と召使いたちに囲まれて、観衆から遮られて] 私は血の気が多いんだ!医者を!布を!包帯をこちらへ!警察を!警察を!私は出血多量で死んでしまう、いち、にの、さんで!やつを押し止めろ!警察を!警察を!警察を! レルヒェナウ家のもの [その間に、決然とした風情を強めながらオクタヴィアンに強く迫る。] あいつを叩きのめせ!あいつを叩きのめせ!蜘蛛の巣をこちらへ、ツリガネタケ(止血綿)を!あいつから剣をひったくれ!この場であいつをぶち殺せ! [ファニナルの使用人全員が、女性の奉公人や料理人、厩務員まで、中央の扉からなだれ込んでくる。] アンニナ [使用人たちに、熱弁をふるって] あの若いカヴァリエ(紳士)と花嫁様が、お分かり?密かにすでにすっかりお親しくなってたの、お分かり? ファニナルの使用人 誰かが刺された?誰?あちらの人?あの知らない旦那が?どちらが?花婿が?決闘人をみんなで捕まえろ!どの人が決闘人?あちらの白い衣の方?誰?薔薇の騎士?一体なんのために?彼女のために?彼女のために!花嫁のために?情事のために!捕まった!ぶちのめされた!ちょっとお嬢様をごらんよ、ご覧よ、真っ青じゃないか!凄まじい憎しみだね!花婿が刺された! [ヴァルツァッキと司祭が男爵の上着を脱がせる。男爵は絶え間なくうめいている。] ゾフィー [左手前方] すべてがめちゃくちゃになってしまったわ!稲妻のように恐ろしかった。なんて無理やりだったのかしら!ただ彼の手を感じて、あの手が私に絡みつくのを!不安は何も感じない、痛みは何も感じない、ただ火を、彼のまなざしを、ずっと底まで、心臓に届くまで! オクタヴィアン [攻撃者を遠ざけながら] 僕のそばに来る者は、祈ることを覚えよ!ここで起きたことは僕が責任を取れる! レルヒェナウ家のもの [オクタヴィアンにかまうのをやめ、彼らのすぐ近くに立つ女中たちに手荒に襲いかかる。] 布をこちらへ!包帯を作れ!服からぼろ布を作れ!前へ、反抗するな、閣下のために布をこちらへ!布をこちらへ! [お目付け役が人々を押し分けて男爵のもとへやって来る。皆がぎちぎちにつめ合って彼を囲む。] 男爵 どんな血が流れるのも落ち着いて見ていられるが、ただ自分のだけは駄目なのだ! マリアンネ なんとお優しい旦那様!なんとひどいご災難!なんと激しい打撃を!なんという厄日! ゾフィー [オクタヴィアンに必死に呼びかける] 愛しい方! オクタヴィアン [ゾフィーに必死に呼びかける] 愛しい方! [ファニナルが左の扉から慌てて飛び込んで来る。その後ろから公証人と書記が続き、不安そうに扉のところに留まる。] アンニナ [左手前方、膝まずき、熱心にこちら側のファニナルへ] お若いカヴァリエ(紳士)と花嫁様が、お許しを、密かにすでにすっかりお親しくなっておられ、お許しを!私どもは男爵閣下様のためにもう一生懸命で、恐れ多くも現場でお捕まえいたしまして、お許しを! [レルヒェナウの人々は若くてかわいい女中たちの服を奪い取ろうという素振りを見せる。格闘、ファニナルが口を開くまで。] マリアンネ なんとひどいご災難!なんという厄日! 男爵 [うめく] おお、おお!おお、おお! [お目付け役を怒鳴りつける] もっと何かまともなことをせい、私の命を救え! [お目付け役は大急ぎで走り去り、少しして息を切らして布を背負って戻って来る。彼女の後ろから、二人の女中がスポンジとたらいを持って。彼女らは男爵を取り巻いて熱心に看護する。] [ゾフィーは父の姿を認めるや、舞台手前を右手前方に走り、オクタヴィアンの隣に立つ。オクタヴィアンはここで剣を鞘に収める。] ファニナル [初めは言葉を失っていたが、今や(驚いて)両手を頭の上で打ちあわせ、爆発する。] 婿殿!いかがなさったのです?我が主キリストよ!主が私の館にてこのようなことを起きさせるとは!医者を呼びに行かせろ!飛んで行かせろ!私の十頭の高価な馬を死ぬまで走らせろ!さても、私の家僕のうちに間に入れる者は一人もいなかったのか?!このためにウドの大木を大勢食わせているのか、私にこのような恥辱を、私の新しい街の館でかかせるために? [オクタヴィアンへ向かって] まったく閣下にはこれとは異なる作法を期待しておりましたのに! 男爵 [うめく] おお、おお!おお、おお! ファニナル [男爵に向かって] おお!うるわしい男爵様の血が、床の上に滴って! 男爵 おお、おお!おお、おお! ファニナル [オクタヴィアンに向かって] ああ、ちくしょうめ!なんという卑しい肉屋め。 男爵 (私は)なんともまったく若く激しやすい血をもっておるのです。止血できないのです!おお! ファニナル [オクタヴィアンにつかみかかって] 私は閣下の [怒りをかみつぶして] かしこきこちらへのご参席からは 男爵 [弱まりながら] おお!おお! ファニナル [激しく] 本当に別の喜びを期待しておりました。 オクタヴィアン [礼儀正しく] お許しください。この件については計り知れぬほど悲しく思っております。しかし私に罪はありません。よりふさわしい別の時に、閣下におかれましては、ことの経緯をきちんとお嬢様の口からお聞きください。 ファニナル [どうにか自分を抑えながら] そのようにぜひとも願いたいものです! ゾフィー [決心して] お言いつけの通りに、お父様。すべてお話いたします。あちらの殿方は、あるべきようには…あまりお振る舞いになりませんでした。 ファニナル [激高して] ええ、誰について話しているのだ?お前の許嫁様についてか?ぜひそうでないことを願うよ、私には認められないお作法だ。 ゾフィー [穏やかに] そうではありません。彼をそのように見なすことは決してありません。 ファニナル [どんどん更に激高して] 彼を見なすことはない? ゾフィー もうこれからは。このことについてどうか寛大なお許しを! ファニナル [はじめはぼんやりと自分に向かって] 彼を見なすことはない…もうこれからは。私に許せと!あそこに刺されて倒れている… [冷笑して] 彼女の隣に立っている。あの少年。 [弾けるように] 恥さらし!私の結婚が解消されてしまう。ヴィーデンやライムグルーベの [次第に怒りを増していく] 妬みやどもがみな出てくる!天よ!医者を。ひょっとして死んでしまったら。 [ゾフィーに対して、怒りの頂点で] あなたは彼と結婚するんだ! [医者が入場し、すぐに男爵のもとへ向かい、包帯をする。] ファニナル [オクタヴィアンに向かって、ロフラーノ伯爵に対する敬意から、無礼な態度を歯噛みしながらの慇懃に弱めながら] 閣下におかれましては、恐れ多くもお願い申し上げますが、どうか即刻ここよりご退却いただき、二度と決してお越しになりませんよう! [ゾフィーへ] よく聞きなさい!あなたは彼と結婚するのだ。もし彼が出血多量で死ぬようなことがあったら、あなたは死人の彼と結婚するのだ! [オクタヴィアンに、過度に慇懃に、あからさまなお辞儀をする。] [医者が安心させるような身振りで、けが人はまったく危険な状態などではないことを示す。 オクタヴィアンは自分の帽子を探す。帽子は家僕たちの足元に紛れ込んでしまっている。] [オクタヴィアンはとにかく行かねばならないが、なんとかゾフィーにもう一言伝えたい。とりあえずファニナルのお辞儀に同様の深い礼で応える。] [女中が跪いて彼に帽子を手渡す。] [怒ったファニナルは二度、三度とお辞儀し、オクタヴィアンもすぐに応える。] ゾフィー [以下の文言をなお言い急ぐ、オクタヴィアンに聞こえる間ずっと。お辞儀をしながら] あちらの殿方とは結婚いたしません、生きていようと死んでいようと!その前に私の部屋に閉じ籠ります! ファニナル ああ!閉じ籠もるがいい!うちには十分な人手があるんだ、彼らがお前を馬車に乗せるまでだ。 ゾフィー ならば馬車から飛び降ります、私を教会へ乗せていく時に! ファニナル [彼女とオクタヴィアンの間で、同じ動きをしながら。オクタヴィアンは一歩ずつ出口に近づいていくが、このような時にゾフィーから離れることができない。] ああ!ならば馬車から飛び降りる?そうか、では私はお前の隣に座り、お前を必ずつかんでいよう! ゾフィー では祭壇にて主任司祭に、はい、ではなく、いいえ、と答えます。 [この間に執事が人々を退出させる。舞台は空になる。ただレルヒェナウの人々だけが彼らの主人のそばに留まる。] ファニナル [同様の動きをしながら] ああ!はいではなくいいえと答えると。お前は修道院に押し込めてやる。今すぐにだ!行け!私の視界から出てゆけ!明日と言わずに今日だ!一生だ! ゾフィー どうかお許しください!でも悪い子にしたのではありません!今回だけはどうかお許しください! ファニナル [怒りのあまり耳をふさいで] 一生だ!一生だ! オクタヴィアン [急いで、低い声で] ただおとなしくして、愛しい方、全てについて!連絡します! [お目付け役がオクタヴィアンを遠ざかるように押す。] ファニナル 一生だ!一生だ! お目付け役 [右手にゾフィーを引っ張っていく] とにかくお父様の目の届かないところに行きましょう! [右手の扉の外へ彼女を引っ張っていき、扉を閉める] ファニナル [男爵のもとへ急ぐ] なんと喜ばしいことでしょう!閣下を抱擁せずにはおれません! 男爵 [抱擁で腕が痛んで] おお、おお!イエス様、マリア様! ファニナル [右手に向かって、怒りを新たにして] ふしだらめ!修道院行きだ! [中央の扉へ] 監獄だ!一生だ! [より弱く] 一生だ! 男爵 もうよい!もうよい!何か飲み物を一口! ファニナル ワインですか?ビールですか?ショウガ入りのヒポクラスですか? 医者 [びくびくと拒絶する身振りをする。] ファニナル [嘆いて] こんな殿様が、こんな殿様が、おいたわしい、ひどい目にあわれて!こんな殿様が…私の街の館で!娘は一刻も早くあなたと結婚いたします。私だって男です。 男爵 [ぐったりと] もうよい、もうよい! ファニナル [右手の扉へ、爆発的な怒りとともに] 私だって男だ! [男爵へ] ご好意とご寛容を感謝してお手にくちづけを。この家のものはすべてあなた様のものです。御用はなんなりと私が… [右手へ] 修道院ではよすぎる! [男爵へ] ご心配なさらずに。 [極めてへりくだって] 私が果たすべき弁償については了解しております。 [転げ出ていく。同様にお目付け役と女中たちも出て行く。二人のイタリア人は上述の出来事の間にすでに退出している。] 男爵 [自身の使用人たちと医者とのみになって] [すぐにそこへ一人の召使いが水差し一杯のワインを持って来て、男爵に給仕する。] ここに寝てるよ。カヴァリエ(紳士)の身になんでも起こりうるんだな、このウィーンという街では。 [自由に] ここは趣味じゃないよ。ここではあまりに多くが神の手に委ねられている。家のほうが好きだよ。 [飲もうとして体を動かすと痛みに襲われる] おお、おお!サタンめ!おお、おお!くそいまいましい小僧め!くちばしも黄色いのに剣なぞ振り回して。 [どんどん怒りを増して] イタリアの犬っころめ!いまにお前を引っ捕えてやる、引っ捕えて、引っ捕えて、犬小屋にお前を閉じ込めて、我が魂にかけて、鶏小屋に…豚小屋に…お前をいじめてやる!痛みに悶え苦しむがいい(あらゆる天使が歌うのを聞くがいい)! レルヒェナウ家のもの [レルヒェナウの使用人たちは、すぐにオクタヴィアンが出て行った扉の方角に非常に脅迫的かつ恐ろしげな姿勢を取る。くぐもった声で] お前を引っ捕えた時には、お前は机の下でぶっつぶれるのだ、待ってろ、お前を傷めつけてやる、イタリアのいかさま師め! 男爵 [給仕をしているファニナルの使用人に] おいちょっと注げ、早く! [医者が注いで、グラスを手渡す。] [次第に気分がよくなってきて] だいたい、笑ってしまうよ、こんなたった17歳の野郎が世界を想像する様には。まったく、私に背いていると考えているとは、ははは!実際は逆なのに!私は嬢ちゃんが反抗的にいきりたっているのを感じることこそ望んでいるのだ! [どんどんくつろいで] 世の中に、これほど私を燃え上がらせるものはないし、そして激しく若返らせてくれる…ちょうどよい強情と同じぐらい燃え上がらせてくれるのだ。 レルヒェナウ家のもの [くぐもった声で] 待ってろ、お前をぶちのめしてやる、イタリアのいかさま師め、待ってろ、お前をぶちのめしてやる、神の弾劾を受けるがいい! 男爵 お医者様、どうぞお先にお行きなさい!ベッドを用意してくれたまえ、 [すこしためらって] 混じりけなしの羽根布団でね!私も行きますが、まずもう一杯飲みます!どうぞその間先に行っていてください。 [二杯目を飲み干す] 羽根布団ね。 [医者は小姓とともに退出する。] [アンニナが控えの間を通って入ってきて、こっそりこちらに忍び寄る。手には手紙。] 男爵 食事まで二時間か。 [次第にくつろいで] 楽しみだな。 [独白、静かに] 僕なしでは、僕なしでは、毎日が君にはとても不安。僕となら、僕となら、どんな夜も君には長すぎない。 [アンニナは男爵の眼に入る位置に立ち、男爵にいわくありげに手紙を示して合図する。] 男爵 私に? アンニナ [近づいて] ご存じの方から。 男爵 それは誰のことだい? アンニナ [ぐっと近づいて] 内密にご本人に直接でなければお渡しできません。 男爵 外せ! [使用人たちは後ろに下がり、ファニナルの使用人からワイン瓶をたやすく取り上げ、飲み干す。] その書き付けを見せろ! [左手で手紙の封を破り、読もうとして、自分から出来る限り遠ざけようとする。] ポケットから眼鏡を探してくれ。 [彼女が探しにかかろうとすると、ひどく不信感を抱いて] いや!探すな。文字を読めるか?そら! アンニナ [手紙を受け取って読む] 「カヴァリエ様!明日の夜は暇です。あなたのことは気に入ったです。ただ侯爵夫人閣下の前では恥ずがしぐて、私はまだ若いですから。ご存知のマリアンデル、小間使いで恋する女。カヴァリエ様がまだ名前をまだお忘れでないといいです。お返事待ってます。」 男爵 [うっとりして] 返事を待っている!家にいるときのように、すべてのことがすらすら運んで、しかもまた別の味わいもある。 [極めて陽気に] 僕には本当にレルヒェナウ家の運がある。食事の後に来なさい、 [ひどく楽しげに] その後で返事を書面で渡そう。 アンニナ ご命令のままに、カヴァリエ様。使いの者のことをお忘れではありませんか? 男爵 [聞き流して、独白] 僕なしでは、僕なしでは、毎日が君にはとても長い。 アンニナ [よりしつこく] 使いの者のことをお忘れなく、閣下! 男爵 たくさんだ。僕となら、僕となら、どんな夜も君には長すぎない。 アンニナ [もう一度金銭を請求する身振りをする。] 男爵 それは後で、全部いっぺんにな。最後まですんでからだ。返事を待っている。今は出ていきなさい。あちらの私の部屋に書くものを運んでおきなさい、そうしたら返事を口述筆記させるから! アンニナ [退出。その際、男爵の背後で脅すような仕草をして、その吝嗇のためにじきに報いを受けるだろうことを示していく。] 男爵 [男爵は最後の一口を飲む。] どんな夜も君には長すぎない、どんな夜も君には長すぎない、君には長すぎない… [ゆったりといい気分で、使用人たちに伴われながら自分の部屋へ向かう。] 僕となら…僕となら…僕となら、どんな夜も君には長すぎない。 SOPHIE schmiegt sich ängstlich an Octavian. BARON Die Arme über die Brust gekreuzt, betrachtet sich die Gruppe. Unheilschwangere Pause. Eh bien, Mamsell, was hat Sie mir zu sagen? SOPHIE schweigt. BARON der durchaus nicht außer Fassung ist Nun, resolvier’ Sie sich! SOPHIE Mein Gott, was soll ich sagen Er wird mich nicht versteh’n! BARON gemütlich Das werden wir ja seh’n! OCTAVIAN einen Schritt auf den Baron zu Euer Liebden muss ich halt vermelden, dass sich in Seiner Angelegenheit was Wichtiges verändert hat. BARON gemütlich Verändert? Ei, nicht, dass ich wüsst’t! OCTAVIAN Darum soll Er es jetzt erfahren! Die Fräulein.... BARON Ei, Er ist nicht faul! Er weiss zu profitieren mit seinen siebzehn Jahr! Ich muss Ihm gratulieren! OCTAVIAN Die Fräulein.... BARON Ist mir ordentlich, ich seh’ mich selber! Muss lachen über den Filou, den pudeljungen! OCTAVIAN Die Fräulein BARON Ei, Sie ist wohl stumm und hat Ihn angestellt für ihren Advokaten! OCTAVIAN Die Fräulein.... er hält abermals inne, wie um Sophie sprechen zu lassen. SOPHIE angstvoll Nein, nein, Ich bring’ den Mund nicht auf, sprech Er für mich! OCTAVIAN entschlossen Die Fräulein - BARON ihm nachspottend Die Fräulein! Die Fräulein, die Fräulein, die Fräulein! ist eine Kreuzerkomödi wahrhaftig! jetzt echappier Er sich, sonst reißt mir die Geduld. OCTAVIAN sehr bestimmt Die Fräulein, Kurz und gut, die Fräulein mag Ihn nicht. BARON stets gemütlich Sei Er da ausser Sorg’. Wird schon lernen, mich mögen. auf Sophie zu Komm’ Sie da jetzt hinein, wird gleich an Ihrer sein, die Unterschrift zu geben. SOPHIE zurücktretend Um keinen Preis geh’ ich an Seiner Hand hinein! Wie kann ein Kavalier so ohne Zartheit sein! OCTAVIAN der jetzt zwischen den beiden andern und der Tür links steht, sehr scharf Versteht Er Deutsch? Das Fräulein hat sich resolviert; sie will Euer Gnaden ungeheirath’ lassen in Zeit und Ewigkeit! BARON Mancari! Jungfernred! ist nicht gehau’n und nicht gestochen. mit der Miene eines, der es eilig hat Verlaub Sie jetzt! nimmt sie bei der Hand OCTAVIAN sich breit vor die Tür stellend Wenn nur so viel in Ihm ist von einem Kavalier, so wird Ihm wohl genügen, was Er g’hört hat von mir. BARON tut, als hörte er ihn nicht, zu Sophie Gratulier’ Sie sich nur, dass ich ein Aug’ zudrück! Daran mag Sie erkennen, was ein Kavalier ist! Er macht Miene, mit ihr an Octavian vorbei zu kommen. OCTAVIAN schlägt an seinen Degen Wird doch wohl ein Mittel geben seines gleichen zu bedeuten! BARON Ei schwerlich, wüsste nicht! Er lässt Sophie nicht los und schiebt sie gegen die Tür vor. OCTAVIAN losbrechend Ich acht’ Ihn mit nichten für einen Kavalier. BARON mit Grandezza Wahrhaftig, wüsst’ ich nicht, dass Er mich respektiert, und wär’ Er nicht verwandt, es wär’ mir jetzo schwer, dass ich - mit Ihm - nicht übereinander käm’! er macht Miene, Sophie mit scheinbarer Unbefangenheit gegen die Mitteltür zu führen, nachdem die beiden Italiener ihm lebhafte Zeichen gegeben haben, diesen Weg zu nehmen. Komm Sie! Geh’n zum Herrn Vater dort hinüber! Ist bereits der nähere Weg! OCTAVIAN Ich hoff’, Er kommt vielmehr jetzt mit mir hinter’s Haus, ist dort ein recht bequemer Garten. BARON setzt seinen Weg fort, mit gespielter Unbefangenheit Sophie an der Hand nach jener Richtung zu führen bestrebt. über die Schulter zurück Bewahre. wär’ mir jetzo nicht genehm. Lass um Alls den Notari nicht warten. Wär’ gar ein Affront für die Jungfer Braut. OCTAVIAN fasst ihn am Ärmel Beim Satan, Er hat eine dicke Haut! Auch dort die Tür passiert Er mir nicht! Ich schrei’s Ihm jetzt in sein Gesicht ich acht’ Ihn für einen Filou, einen Mitgiftjäger, einen durchtriebenen Lügner und schmutzigen Bauer, einen Kerl ohne Anstand und Ehr’! Und wenn’s sein muss, geb’ ich Ihm auf dem Fleck die Lehr’! SOPHIE hat sich vom Baron losgerissen und ist hinter Octavian zurückgesprungen. Sie stehen links, ziemlich vor der Tür. BARON steckt zwei Finger in den Mund und tut einen gellenden „Pfiff“ Was so ein Bub’ in Wien mit siebzehn Jahr schon für ein vorlaut’ Mundwerk hat. er sieht sich nach der Mitteltür um. Doch Gott sei Lob, man kennt in hiesiger Stadt den Mann, der vor Ihm steht, halt bis hinauf zu kaiserlicher Majestät! Man ist halt, was man ist, und braucht’s nicht zu beweisen. Das lass’ Er sich gesagt sein und geb’ mir den Weg da frei. Die Lerchenau’sche Livree ist vollzählig in der Mitteltür aufmarschiert; der Baron vergewissert sich dessen durch einen Blick nach rückwärts. Er rückt jetzt gegen Sophie und Octavian vor, entschlossen, sich Sophiens und des Ausganges zu bemächtigen. Wär’ mir wahrhaftig leid, wenn meine Leut’ da hinten.... OCTAVIAN wütend Ah, untersteh’ Er sich, seine Bedienten hineinzumischen in unsern Streit. Jetzt zieh’ Er oder gnad’ Ihm Gott! er zieht Die Lerchenau’schen, die schon einige Schritte vorgerückt waren, werden durch diesen Anblick einigermassen unschlüssig und stellen ihren Vormarsch ein. BARON tut einen Schritt, sich Sophiens zu bemächtigen OCTAVIAN schreit ihn an Zum Satan, zieh’ Er, oder ich stech’ Ihn nieder! SOPHIE Ach Gott! was wird denn jetzt gescheh’n? BARON retiriert etwas Vor einer Dame, pfui! So sei Er doch gescheit! OCTAVIAN fährt wütend auf ihn los. BARON zieht, fällt ungeschickt aus und hat schon die Spitze von Octavians Degen im Oberarm. Die Lerchenau’schen stürzen vor. BARON Baron lässt den Degen fallen. Mord! Mord! Mein Blut, zu Hilfe! Mörder! Mörder! Mörder! Die Diener stürzen alle zugleich auf Octavian los. Dieser springt nach rechts hinüber und hält sie sich vom Leib, indem er seinen Degen blitzschnell um sich kreisen lässt. Der Almosenier, Valzacchi und Annina eilen auf den Baron zu, den sie stützen und auf einen der Stühle in der Mitte niederlassen. BARON von den Italienern und seinen Dienern umgeben und dem Publikum verstellt. Ich hab’ ein hitzig’ Blut! Um Ärzt’! um Leinwand! Verband her! Um Polizei! Um Polizei! Ich verblut’ mich auf eins, zwei, drei! Aufhalten den! Um Polizei! Um Polizei! Um Polizei! DIE LERCHENAUSCHEN indem sie mit mehr Ostentation als Entschlossenheit auf Octavian eindringen. Den haut’s z’samm! Den haut’s z’samm! Spinnweb her, Feuerschwamm! Reisst’s ihm den Spadi weg! Schlagt’s ihn tot auf’m Fleck. Die sämtliche Faninal’sche Dienerschaft, auch das weibliche Hausgesinde, Küchenpersonal, Stallpagen, sind zur Mitteltür hereingeströmt. ANNINA auf die Dienerschaft zu, haranguierend Der junge Kavalier und die Fräulein Braut, versteht’s? Waren im Geheimen schon recht vertraut, versteht’s? FANINALSCHE DIENERSCHAFT G’stochen is einer? Wer? Der dort? Der fremde Herr? Welcher? Der Bräutigam? Packt’s den Duellanten z’samm! Welcher is der Duellant? Der dort im weißen G’wand? Wer? Der Rosenkavalier? Wegen was denn? Wegen ihr? Wegen ihr! Wegen der Braut? Wegen der Liebschaft! Angepackt! Niederg’haut! Schaut’s nur die Fräulein an, schaut’s, wie sie blass is! Wütender Hass is! G’stochen der Bräutigam! Valzacchi und der Almosenier ziehen dem Baron, der fortwährend stöhnt, seinen Rock aus. SOPHIE links vorn Alles geht durch einand! Furchtbar war’s wie ein Blitz. wie er’s erzwungen hat! Ich spür’ nur seine Hand, die mich umschlungen hat! Ich verspür’ nichts von Angst, ich verspür nichts von Schmerz, nur das Feuer, seinen Blick durch und durch, bis ins Herz! OCTAVIAN indem er sich seine Angreifer vom Leibe hält Wer mir zu nah kommt, der lernt beten! Was da passiert ist, kann ich vertreten! DIE LERCHENAUSCHEN haben von Octavian abgelassen und gehen auf die ihnen zunächst stehenden Mägde handgreiflich los. Leinwand her! Verband machen! Fetzen aus’m G’wand machen! Vorwärts, keine Spanponaden, Leinwand her für Seine Gnaden! Leinwand her! Die Duenna bahnt sich den Weg auf den Baron zu; alle umgeben ihn in dichten Gruppen. BARON Ich kann ein jedes Blut mit Ruhe fliessen seh’n, nur bloß das meinig nicht! MARIANNE So ein fescher Herr! So ein groß Malheur! So ein schwerer Schlag! So ein Unglückstag! SOPHIE Octavian verzweifelt zurufend Liebster! OCTAVIAN Sophie verzweifelt zurufend Liebste! Faninal kommt zur Tür links hereingestürzt, hinter ihm der Notar und der Schreiber, die in der Tür ängstlich stehenbleiben. ANNINA links vorne, knixend und eifrig zu Faninal herüber Der junge Kavalier und die Fräulein Braut, Gnaden, waren im Geheimen schon recht vertraut, Gnaden! Wir voller Eifer für’n Herrn Baron Gnaden, haben sie betreten in aller Devotion, Gnaden! Die Lerchenau’schen machen Miene, sich der Gewänder der jüngeren und hübscheren Mägde zu bemächtigen, Handgemenge, bis Faninal beginnt. MARIANNE So ein groß’ Malheur! So ein Unglückstag! BARON stöhnend Oh, oh! Oh, oh! die Duenna anschreiend So tu Sie doch was gescheit’s, so rett’ Sie doch mein Leben! Die Duenna stürzt fort und kommt nach kurzer Zeit atemlos zurück, beladen mit Leinwand; hinter ihr zwei Mägde mit Schwamm und Wasserbecken. Sie umgeben den Baron mit eifriger Hilfeleistung. Sophie ist, wie sie ihres Vaters ansichtig wird, nach rechts vorn hinüber gelaufen, steht neben Octavian, der nun seinen Degen einsteckt. FANINAL anfangs sprachlos, schlägt nun die Hände überm Kopf zusammen und bricht aus Herr Schwiegersohn! Wie ist Ihm denn? Mein Herr und Heiland! Dass Ihm in mein’ Palais das hat passieren müssen! Gelaufen um den Medicus! Geflogen! Meine zehn teuren Pferd’ zu Tod gehetzt! Ja, hat denn Niemand von meiner Livree dazwischenfahren mögen?! Fütt’r ich dafür ein Schock baumlange Lackeln, dass mir solche Schand’ passieren muss in meinem neuchen Stadtpalais? auf Octavian zu, mit unterdrücktem Zorn Hätt’ wohl von Euer Liebden eines and’ren Anstand’s mich verseh’n! BARON stöhnend Oh, oh! Oh, oh! FANINAL zum Baron hin Oh! um das schöne freiherrliche Blut, was auf den Boden rinnt! BARON Oh, oh! Oh, oh! FANINAL gegen Octavian hin O pfui! so eine ordinäre Metzgerei. BARON Hab’ halt so ein jung’ und hitzig’ Blut. Ist nicht zum Stillen! Oh! FANINAL auf Octavian losgehend War mir von Euer Liebden verbissen hochgräflichen Gegenwart allhier BARON abnehmend Oh! Oh! FANINAL heftig wahrhaftig einer andern Freud’ gewärtig. OCTAVIAN höflich Er muss mich pardonnieren. Bin außer Massen sehr betrübt über den Vorfall. Bin aber außer Schuld. Zu einer mehr gelegenen Zeit erfahren Euer Liebden wohl den Hergang aus Ihrer Fräulein Tochter Mund. FANINAL sich mühsam beherrschend Da möcht’ ich recht sehr bitten! SOPHIE entschlossen Wie Sie befehlen, Vater. Werd’ Ihnen Alles sagen. Der Herr dort hat sich nicht so, - wie er sollt’, betragen. FANINAL zornig Ei, von wem red’t Sie da? Von Ihrem Herrn Zukünft’gen? Ich will nicht hoffen, wär’ mir keine Manier. SOPHIE ruhig Ist nicht der Fall. Seh’ ihn mit nichten an dafür. FANINAL immer zorniger Sieht ihn nicht an? SOPHIE Nicht mehr. Bitt’ Sie dafür um gnädigen Pardon! FANINAL zuerst dumpf vor sich hin Sieht ihn nicht an - Nicht mehr. Mich um Pardon! Liegt dort gestochen - höhnisch Steht bei ihr. Der Junge. ausbrechend Blamage! Mir auseinander meine Eh’. Alle Neidhammeln allmählich in immer größerer Wut von der Wieden und der Leimgruben auf! in der Höh! Der Medicus. Stirbt mir womöglich. auf Sophie zu, in höchster Wut Sie heirat’ ihn! Der Arzt tritt ein und begibt sich sofort zum Baron, um ihn zu verbinden. FANINAL auf Octavian zu, indem der Respekt vor dem Grafen Rofrano seine Grobheit zu einer knirschenden Höflichkeit herabdämpft Möcht’ Euer Liebden recht in aller Devotion gebeten haben, schleunig sich von hier zu retirieren, und nimmer wieder zu erscheinen! zu Sophie Hör’ Sie mich! Sie heirat’ ihn, und wenn er sich verbluten tät’, so heirat’ Sie ihn als Toter! er macht Octavian eine Verbeugung, übertrieben höflich, aber unzweideutig. Der Arzt zeigt durch eine beruhigende Gebärde, dass der Verwundete sich in keiner Gefahr befindet. Octavian sucht nach seinem Hut, der unter die Füsse der Dienerschaft geraten war. Octavian muss wohl gehen, möchte aber gar zu gerne Sophie noch ein Wort sagen; er erwidert zunächst Faninals Verbeugung durch ein gleich tiefes Kompliment. Eine Magd überreicht ihm knixend den Hut. Zweite und dritte Verbegung des wütenden Faninal, die Octavian prompt erwidert. SOPHIE beeilt sich das Folgende noch zu sagen, solange es Octavian hören kann. Heirat’ den Herrn dort nicht lebendig und nicht tot! Sperr’ zuvor in meine Kammer mich ein! FANINAL Ah! sperrst Dich ein! Sind Leut’ genug im Haus, die Dich in Wagen tragen werden. SOPHIE Spring’ aus dem Wagen noch, der mich zur Kirche führt! FANINAL mit dem gleichen Spiel zwischen ihr und Octavian, der immer einen Schritt gegen den Ausgang tut, aber von Sophie in diesem Augenblick nicht los kann. Ah! Springst noch aus dem Wagen? Na, ich sitz’ neben Dir und werde Dich schon halten! SOPHIE Geb’ halt dem Pfarrer am Altar Nein anstatt Ja zur Antwort! Der Haushofmeister indessen macht die Leute abtreten. Die Bühne leert sich. Nur die Lerchenau’schen Leute bleiben bei ihrem Herrn zurück. FANINAL mit dem gleichen Spiel Ah! Gibst Nein anstatt Ja zur Antwort. Ich steck’ Dich in ein Kloster. Stante Pede! Marsch! Mir aus meinen Augen! Lieber heut’ als morgen! Auf Lebenszeit! SOPHIE Ich bitt’ Sie um Pardon! Bin doch kein schlechtes Kind! Vergeben Sie mir nur dies eine Mal! FANINAL hält sich in Wut die Ohren zu Auf Lebenszeit! Auf Lebenszeit! OCTAVIAN schnell, halblaut Sei Sie nur ruhig, Liebste, um Alles! Sie hört von mir! Die Duenna stösst Octavian, sich zu entfernen. FANINAL Auf Lebenszeit! Auf Lebenszeit! DUENNA zieht Sophie mit sich nach rechts So geh’ doch nur dem Vater aus den Augen! zieht sie zur Türe rechts hinaus, schließt die Tür FANINAL eilt dem Baron entgegen Bin überglücklich! Muss Euer Liebden embrassieren! BARON dem bei der Umarmung der Arm wehgetan. Oh, oh, oh, oh! Jesus, Maria! FANINAL nach rechts hin, in neuer Wut Luderei! Ins Kloster! nach der Mitteltür Ein Gefängnis! Auf Lebenszeit! schwächer Auf Lebenszeit! BARON Is gut! Is gut! Ein Schluck von was zu trinken! FANINAL Ein Wein? Ein Bier? Ein Hippokras mit Ingwer? DER ARZT macht eine ängstlich abwehrende Bewegung. FANINAL jammernd So einen Herrn, so einen Herrn zurichten miserabel! So einen Herrn - in meinem Stadtpalais! Sie heirat’ ihn um desto früher! Bin Mann’s genug’. BARON matt Is gut, is gut! FANINAL nach der Tür rechts, in aufflammender Wut Bin Mann’s genug! zum Baron Küss’ Ihm die Hand für Seine Güt’ und Nachsicht. Gehört all’s Ihm im Haus. Ich lauf’, ich bring’ Ihm - nach rechts ein Kloster ist zu gut! zum Baron Sei’n außer Sorg’. sehr devot Weiß, was ich Satisfaktion Ihm schuldig bin. Geht schnell ab. Desgleichen gehen Duenna und Mägde ab. Die beiden Italiener sind schon während des Obigen fortgeschlichen. BARON mit seiner Dienerschaft und dem Arzt allein es kommt bald darauf ein Diener mit einer Kanne Wein und serviert dem Baron. Da lieg’ ich. Was einem Kavalier nit all’s passieren kann in dieser Wiener Stadt. frei Wär’ nicht mein Gusto hier. Da ist ein’s gar zu sehr in Gottes Hand. Wär’ lieber daheim. er will trinken, da macht er eine Bewegung, die ihm Schmerzen verursacht Oh, oh! Der Satan! Oh, oh! Sakerments verfluchter Bub’! Nit trocken hinter’m Ohr und fuchtelt mit’n Spadi. in immer größerer Wut Wällischer Hundsbub’ das! Dich sollt’ ich nur erwischen, erwischen, erwischen, in’ Hundezwinger sperr’ ich Dich ein, bei meiner Seel’, in’ Hühnerstall - in’ Schweinekofen - tät’ Dich couranzen! Sollst alle Engel singen hör’n! DIE LERCHENAUSCHEN Lerchenaus Diener nehmen sofort eine sehr drohende und gefährliche Haltung an mit der Richtung gegen die Tür, durch die Octavian abgegangen. gedämpft Wenn ich Dich erwisch’, Du liegst unterm Tisch, wart’, Dich richt’ ich zu, wällischer Filou! BARON zu dem Faninal’schen Diener, der aufwartet Schenk’ Er nur ein da, schnell! Der Arzt schenkt ihm ein und präsentiert den Becher. allmählich in besserer Laune Und doch, muss lachen, wie sich so ein Loder mit seinen siebzehn Jahr’ die Welt imaginiert meint, Gott weiß, wie er mich contreveniert, ha ha! umgekehrt ist auch gefahren! Möcht’ um all’s nicht, dass ich dem Mädel sein rebellisch’ Aufbegehren nicht verspüret hätt’! immer gemütlicher ’s gibt auf der Welt nichts, was mich so enflammiert und also vehement verjüngt - so enflammiert als wie ein rechter Trotz. DIE LERCHENAUSCHEN gedämpft Wart’, Dich hau’ i’ z’samm, wällischer Filou, wart’, Dich hau’ i’ z’samm, dass Dich Gott verdamm’! BARON Herr Medicus, verfüg’ Er sich voraus! Mach’ Er das Bett etwas zögernd aus lauter Federbetten! Ich komm’, erst aber trink’ ich noch! Marschier’ Er nur indessen. Den zweiten Becher leerend Ein Federbett. Der Arzt geht ab mit dem Leiblakai. Annina ist durch den Vorsaal hereingekommen und schleicht sich verstohlen heran, einen Brief in der Hand. BARON Zwei Stunden noch zu Tisch. immer gemächlicher Werd’ Zeitlang haben. vor sich, leise Ohne mich, ohne mich, jeder Tag Dir so bang. Mit mir, mit mir keine Nacht Dir so lang. Annina stellt sich so, dass der Baron sie sehen muss und winkt ihm geheimnisvoll mit dem Brief. BARON Für mich? ANNINA näher Von der Bewussten. BARON Wer soll damit g’meint sein? ANNINA ganz nahe Nur eigenhändig insgeheim zu übergeben. BARON Luft da! Die Diener treten zurück, nehmen den Faninal’schen ohne weiteres die Weinkanne ab und trinken sie leer. Zeig’ sie den Wisch! er reißt mit der Linken den Brief auf, versucht ihn zu lesen, indem er ihn sehr weit von sich weghält. Such’ Sie in meiner Tasch’ meine Brillen. sehr misstrauisch Nein! such’ Sie nicht. Kann Sie Geschriebenes lesen? Da! ANNINA nimmt den Brief und liest „Herr Kavalier! Den morgigen Abend hätt’ i frei. Sie ham mir schon g’fall’n, nur g’schamt hab’ i mi vor der fürst’lin Gnade, weil i noch gar so jung bin. Das bewusste Mariandel, Kammerzofel und Verliebte. Wenn der Herr Kavalier den Namen nit schon vergessen hat. I wart’ auf Antwort.“ BARON entzückt Sie wart’ auf Antwort! Geht all’s recht am Schnürl so wie z’Haus und hat noch einen andren Schick dazu. sehr lustig Ich hab’ halt schon einmal ein Lerchenauisch’ Glück. Komm’ Sie nach Tisch, sehr vergnügt geb’ Ihr die Antwort nachher schriftlich. ANNINA Ganz zu Befehl, Herr Kavalier. Vergessen nicht die Botin? BARON sie überhörend, vor sich Ohne mich, ohne mich jeder Tag Dir so lang. ANNINA dringlicher Vergessen nicht der Botin, Euer Gnade! BARON Schon gut. Mit mir, mit mir, mit mir keine Nacht Dir zu lang. ANNINA macht nochmals eine Gebärde des Geldforderns BARON zu Annina Das später, All’s auf einmal. Dann zum Schluss. Sie wart’ auf Antwort. Tret’ Sie ab indessen. Schaff’ Sie ein Schreibzeug in mein Zimmer hin dort drüben, dass ich die Antwort dann diktier! ANNINA geht ab, nicht ohne mit einer drohenden Gebärde hinter des Barons Rücken angezeigt zu haben, dass sie sich bald für seinen Geiz rächen werde. BARON tut noch einen letzten Schluck Keine Nacht dir zu lang, keine Nacht dir zu lang, dir zu lang - er geht, von seinen Leuten begleitet, langsam und behaglich seinem Zimmer zu mit mir - mit mir - mit mir keine Nacht dir zu lang. この日本語テキストは、 クリエイティブ・コモンズ・ライセンス の下でライセンスされています。@mmnakai Strauss,Richard/Der Rosenkavalier/III-1
https://w.atwiki.jp/sdvx/pages/5764.html
FIN4LE ~終止線の彼方へ~/ カモメサノエレクトリックオーケストラ The 6th KACオリジナル楽曲コンテストで入賞以上となったアーティストによる書き下ろしオリジナル曲 [EXH][MXM]最優秀賞に輝いたアーティストの書き下ろしだが、前回と異なって後半からのレーン消失は存在しない 同氏の「HE4VEN ~天国へようこそ~」と同じような形式の曲名となっている。アーティスト名も同じく「カモメサノエレクトリックオーケストラ」である。さらにBPMも同じく256である 配信後からエフェクト等に不具合が発生、同日昼頃に順次修正が行われた。不具合が修正されるまでは楽曲ジャケットのニア ノア登場演出も見ることができない状況だった [MXM]「WHITEOUT」と共にSDVXオリジナル曲の中で初のLv20。また、レーン消失ギミックが搭載されていないLv20の譜面も共に初となる。Lv20と設定されるのは「iLLness LiLin」(2017/03/17)以来約5ヶ月半ぶりとなる Lv CHAIN 譜面属性 BPM TIME Version Genre Illustrator Effect NOVICE 07 0544 256 IV22 SDVXオリジナル 海を越え君は至れり - "終止線の神使"ニア&ノア$蒼弐 PHQUASE phantom ADVANCED 15 1119 天高らかに響く喇叭の音 - "終止線の神使"ニア&ノア$蒼弐 EXHAUST 18 1633 手を引く双子に導かれ - "終止線の神使"ニア&ノア$蒼弐 MAXIMUM 20 2335 此世は神の国と成る - "終止線の神使"ニア&ノア$蒼弐 CHAIN数変更[MXM] 2082→2335(2021/02/17) + 難易度投票 NOVICE 選択肢 投票数 投票 詐称 0 強 0 中 0 弱 0 逆詐称 0 ADVANCED 選択肢 投票数 投票 詐称 0 強 3 中 1 弱 0 逆詐称 0 EXHAUST 選択肢 投票数 投票 詐称 1 強 4 中 1 弱 0 逆詐称 0 MAXIMUM 選択肢 投票数 投票 詐称 32 強 2 中 2 弱 0 逆詐称 1 攻略・解説 譜面・楽曲の攻略についてはこちらへどうぞ 見辛さ解消の為に改行や文頭の編集、不適切なコメントを削除することがあります 名前 コメント ※文頭に[ bgcolor(#aaf){NOV}]、[ bgcolor(#ffa){ADV}]、[ bgcolor(#faa){EXH}]、[ bgcolor(#888){MXM}]をコピー ペーストすると見やすくなります コメント 楽曲やイラストなどのコメントについてはこちらへどうぞ 11ヶ月経った2018/07/12にGGD氏がこの曲の[MXM]譜面をPUC達成した模様 -- (名無しさん) 2018-07-13 23 20 48 最後の強化ライオッツ地帯頭悪すぎるだろもう少しなんとかならなかったんか...? -- (名無しさん) 2018-09-10 01 06 04 名前 コメント すべてのコメントを見る
https://w.atwiki.jp/garucchi/pages/32.html
#blognavi Heute bin ich mit Noe zur Schule gelaufen. Unterwegs hat Noe einen wichtigen Zetteln verloren, deshalb bin ich zurückgegangen und hab Noe weitergehen gelassen. Als ich endlich mit dem Zetteln wieder zur Schule war, waren Alessa auf dem Flur leise geweint und die Mutti von Vic mit ihr gesprochen hat. Noe hat mir dort auf mich gewartet, und mit dem Zetteln hat sie wieder zum Klassenzimmern hineingesprungen. Ich weiss nicht, was es mit Alessa los ist. Was die Mutti von Vic Frau Fem. geredet hat ist das, dass Alessa weint, weil Vic Alessa gehauen hat, und das kann die Mutti von Vic nicht glauben. Aber für Frau Fem. ist alles egal, weil es sehr heiss ist und die Jungen sehr laut sind. Die Mutti von Vic hat mir erzahlt, dass Noe ihr geredet, "Vic hat Alessa nicht gehauen". Da gibt eine Augenzeugerin, so möchte diese Mutti sagen, oder. Ich habe nichts darüber wiedergesprochen, aber glaube ich das nicht. Als Noe mit Vic einen Streit gehabt, hat Vic nicht schlecht gesagt, aber am Ende hat sie Noe auf dem Kopf gehauen. So weiss ich, dass Vic jemanden hauen kann. Aber das kann die Mutti überhaupt nicht glauben und wissen. Ich denke, wenn wir die Erwachsene nicht gesehen haben, was passiert ist, dann sollen wir mit beiden Kindern reden und faire Behandlung machen. Heute kommt Alessa zu uns, dann frage ich Alessa, was es wirklich passiert ist. カテゴリ [schule] - trackback- 2006年07月26日 16 02 26 #blognavi
https://w.atwiki.jp/oper/pages/463.html
全一幕 (内庭。宮殿の背面と僕婢たちの住む下家の低い建物とで見切る。左手前寄り、汲み井戸の側に婢たち。その中に婢頭も交わっている。) 第一の婢 (水甕を持ちあげながら) エレクトラさまはどこだろうね。 第二の婢 ほんにあの方の時刻だわ なくなられた父御のために壁という壁が がんがんいうほどわめき立てる時刻だわ。 (エレクトラ、もう暗くなった下家の表廊下から走り出る。みなはふとその方をふり向く。エレクトラは片腕を顔にあてたまま、獣のようについと巣のなかへ飛び帰る。) 第一の婢 皆さん見たかい、ひいさまがわたしたちをみたあの目つきを。 第二の婢 毒のある目だ。野猫のような。 第三の婢 いつかもあそこに横になって、呻き声を立ててさ、 第一の婢 いつだって、お日さまが沈むと、横になってうめいているのさ。 第三の婢 そこへわたしたちは二人で行って、それもあんまりお傍へ行き過ぎた。 第一の婢 ひとに様子を見られたら、あの方はとても我慢はなさらない。 第三の婢 そうだよ、わたしたちは、あんまり傍へ行き過ぎたのだよ。 するとあの方は猫のように、ふうといううなり声を立ててさ。 「出で行け、蝿め、出て行け」と、どなった。 第四の婢 「糞蝿め、出て行け」ってね。 第三の婢 「わたしの傷にさわっておくれでない」こう言って、藁だわしを持って打ってかかるじゃないか。 第四の婢 「糞蝿め、出て行け」と。 第三の婢 「お前たちは苛責から甘味を吸い取る事はならないぞ。 痙攣の泡に舌鼓を打つことはならないぞ」と。 第四の婢 「行ってしまえ。這いずり込め」と、こうもわめいた。「脂っこいものを食べて、舌ったるいものを食べて、男を寝床に引きずり込め」とこうじゃないか。するとこの人は 第三の婢 わたしもまけてはいなかった。 第四の婢 この人はひいさまに遣り返したのだよ。 第三の婢 ああ、あたしはこう遣り返してやった、「はい、はい、あなたもおなかがお空きなら、御一緒に召上がれ。」ってね、するとあの人はいきなり跳ね起きて、恐しい目で睨みつけて、爪のように指をまげて、わたしたちの方へかかって来そうな風をしながら、「わたしはからだの中に隼をかっているのだぞ」と、どなるではないか。 第二の婢 で、お前さんは。 第三の婢 「まあ、それであなたはいつもいつも、腐れ肉の臭いのする中に這いつくばったり、古い死骸をほじくり返したりなさるのでございますね。」と、こう遣り返してやったわな。 第二の婢 ひいさまはするとなんて言っだの。 第三の婢 あの人は、ううとうなっただけで、隅っこへごろりとなった。 第一の婢 女王さまはなんと思し召して、あのような悪魔を御殿の中に野放しにして、勝手な真似をさせてお置きになるのだろうね。 第二の婢 御自分のお子だもの。 第一の婢 あれがわたしの子だったら、わたしはきっと、それはきっと、厳重に押し込めて置くのだけれど。 第四の婢 でもひいさまは、随分むごたらしい目に遭わされているとは思わないかい。ひいさまは犬に遣る食べ物を、お皿から食べているのではないかい。お前はまだ、王さまがあの方をお打ちになるところを見たことはなかったか。 第五の婢 (ごく若い娘。情の迫ったふるえ声で) わたしはひいさまのお前にひれふしておみ足に接吻したいと思うわ。 あの方はまさしく王さまのお胤ではないか。それがそんなはずかしい目をお忍びなさるとは。 わたしはあの方のおみ足に香油をぬってあげて、その後をわたしの髪の毛でふいてあげたい。 婢頭 おはいり。 (女をこづく) 第五の婢 世界中のどこをたずねたって、あの方ほど王族らしい方は一人もない。あの方は敷石の上でぼろにくるまって寝ていらしっても、それは誰だって、誰だって、ここの御殿のなかの誰だって、あの方をまともに見返せるものがあるものか。 婢頭 さあ、おはいりというに。 (左手前寄りの開いた低い扉の中へつき入れる) 第五の婢 (扉の中に押し入れられて) お前たちはみんな、あの方と同じ空気を吸うねうちもないものだ。 ああ、お前たちみんな、エレクトラさまにした悪事のむくいで首をしめられて、納屋の暗闇にぶら下げられてしまうがいいのだ。 婢頭 (扉をぴったり閉めて) お前さんたち聞いたかい。わたしたちがひいさまに何をした。 あの方はわたしたちと一緒に食事をさせれば卓の上の皿をはねとばしてしまうではないか、わたしたちの前で唾をはきかけて、わたしたちのことを牝犬だと言うではないか。 第一の婢 ほんにさ。あの人はいうのだ、 どんな屈従に馴らされた犬だってお前たち程の屈辱を受けはしないとか、お前たちは、水で、いつも新しい清水で、床についた人殺しの永劫な血を、洗い清めているのだとか 第三の婢 それから汚辱だ、とあの人は言う、昼に夜に新しくなって行く汚辱だ、それをせっせと隅っこで洗っている…と。 第一の婢 あの人は叫び立てる、お前たちのせっかくの肉体も、塵あくたの中に追いつかわれている中に硬ばってしまったと。 (婢たち水甕をかかえて、左手下家の中へはいりかける。) 婢頭 (婢たちのために戸を開けてやって) それからあの人は、わたしたちが子供を連れているのに出会うと、こういってどなり立てる、 まあ何がのろわしいといって、お前たちが階段に流れた血の中に、犬のように這いつくばいながら、この御殿のうちで、はらんで生ませた子供ほどの、のろわしいものがあるか。とこういうのだ。 さああの人はそういったか、いわなかったか。 婢たち (引っ込みかけて) 言ったとも、言ったとも。 婢頭 あの人はそういったか、いわなかったか。 婢たち (全員内に引っ込んで) 言ったとも、言ったとも。 一人の婢 (中で) あれ、みんながわたしをぶつ。 (婢頭はいる。扉がしまる。下家の中からエレクトラが出て来る。) エレクトラ 一人ぼっちだ。ああほんとうに一人ぼっちだ、 おとうさまは行っておしまいなさった、 つめたい穴のなかに追い込まれておしまいなさった。 (地に向って) アガメムノン!アガメムノン! どこにいらっしゃるのです、おとうさま。 あなたのお顔を仰むけて見せて下さる お力はないでしょうか。 今はあの時刻ですよ。わたしたちの時刻ですよ。 あの人たちがあなたな殺して、 あなたのお妃とあの男とが一つ寝を、 あなたの王さまの寝床に一つ寝をした時ですよ。 あの人たちはあなたをお湯殿で殺しました、 あなたのお血は目よりも高く上がりました。 あなたのお血でお湯がわき上がりました。 それから臆病者のあいつはあなたの肩をつかんで 部屋から外へ、 顔を前に、足をうしろにひきずって行きました、 あなたのお目は、開いたまま据わっていて、 奥をじっと見込んでいらっしゃいました。 あのままの姿であなたはもう一度帰っていらっしゃいます、 片足づつを踏み出して、きっとそこにお立ちなさいます。 二つの目を大きく見開いて、 紫色の王冠は額に大きくあいた傷口に 喰い入っています。 アガメムノン!おとうさま、 わたしはあなたのお顔が見とうございます。 今日はわたしを一人ぼっちにして下さいますな。 どうぞ昨日と同じように、あそこの塀のすみに、 影でなりとお姿をあなたの娘にお見せなすって下さいませ。 おとうさま、アガメムノン! あなたの日はやがて参りますぞえ。 星のめぐりから一切の時が流れて出るように 幾百人の咽喉から血があなたのお墓の上に流れ出すでしょう。 またはくつがえった水甕から水が流れ出るように、 つながれた人殺しどものからだから血が流れ出して、 それが怒濤にも激流にもなって、 あれらの命のなかの命は流れ出してしまうでしょう。 さてわたしたちはあなたのためにみ館にある乗馬どもを屠ります。 あれらを残らず、お墓の前まで追って行きます。 そこであれらは死を感じて、死の気息の中にいななきながら 死んで行くでしょう。 それからわたしたちはあなたのために猟犬どもを屠ります。 あれらは昔あなたのお足をなめたり、 あなたのお猟のお供をしたり、 あなたから食物を投げて戴いたのですから、 あなたへの御奉公には、血を流さねばならぬものでございます。 さてわたしたちは、あなたの息子のオレストと 二人の娘たちとお血を分けたわたしたち三人は、 万事を首尾よくなし遂げて、 血潮の煙からは、紫色の雲がたなびき、 それが日の近くまで昇って行った時、お血を分けたわたしたちは、 お墓のまわりをまわって舞踏をするでしょう。 (熱狂的な情念で) その時わたしは高く足を上げて、死骸の上を おどり越え、おどり越えしてやります。 さてわたしの舞踏ぶりを見るものは、 遠くからただわたしの舞踏する影だけを見るものは、 こう言うでしょう。 あれあれ大王のために今こそ盛んな饗宴を 骨肉の人々が開いている、 尊い御墓をめぐって、かほど王者らしい勝利の舞踏をおどる、 子供たちを持った大王はさても幸福な人であったと。 アガメムノン!アガメムノン! クリソテミス (エレクトラの妹、下家の扉口に立つ。) エレクトラ。 (エレクトラ夢中遊行者が名を呼ばれたようにクリソテミスを見回す。) エレクトラ ああ、その顔だ。 クリソテミス (扉口に釘づけにされたように突っ立つ。) わたしの顔がそんなにいやなものに見えますの。 エレクトラ お前何の用です。 さあお言い、お話し、はき出しておしまい、 それがすんだらすぐ行ってしまってお呉れ。 クリソテミス (ふせぐように両手を上げる) エレクトラ 何と思って手を上げるの。 そんな風におとうさまも両手をお上げなすった、 そこへ斧が打ちおろされて、おとうさまの肉をつんざいたのだ。 なんの用があるのだ、 おかあさまの娘が。 クリテムネストラの娘が。 クリソテミス あの人たちは何か恐ろしいことをたくらんでいるのよ。 エレクトラ あの二人の女がかい。 クリソテミス 誰がえ。 エレクトラ ふん、一人はわたしのおかあさまさ、 それからあのもう一人の女だよ、臆病者だよ、 ふん。エギストだよ、あのあっぱれな暗殺者だ、 あの男だ、寝床の中だけで勇士の名を揚げたあの男だよ。 その人たちが全体何をたくらむと言うのだい。 クリソテミス あの人たちはもう、日も月も光を見せぬ塔の中に、 お前を投げ込もうとしているのだよ。 エレクトラ (笑う) クリソテミス きっとあの人たちはそれをする。わたしはそれを聞いたのだもの。 エレクトラ それをどうしてお前が聞いたのだろうね。 クリソテミス 扉の傍でさ。エレクトラ。 エレクトラ まあこの家の中では、一枚の扉もお開けでないよ。 おさえ付けられるような気息、ああいやだ、 しめ殺される者のあえぎ、 そのほかにはなんにもこの部屋のなかにありはしない。 けして扉をお開けでない、 そこらをうそうそお歩きでない。 わたしのように地びたに座ったなり、 あの女とあの男の上に、死と審判の下るのを待っておいで。 クリソテミス わたしはお前のように座ったなり、 闇のなかをじっと見詰めていることは出来ないわ。 わたしは胸のなかに火が燃えているようだわ。 もうそれはしきりなしに家の中じゅう追い廻されているのだよ。 どの部屋にもいたたまらないのだよ、 それはこちらの敷居から次の敷居へと出て行かなければならないのだよ。ああ。段々の上がりおりにも絶えずわたしはうしろから呼びかけられているようで、わたしが出るその後から、がらんどうの部屋がわたしをじっと見ているようなのだよ。 そんなにもわたしは苦しい思をしている。 夜も昼も膝がふるえる。 喉をしめられているようだ。 わたしはもう体のどこもここも石になったようで、泣く事も出来ないわ。ねえさま、かわいそうだと思って下さい。 エレクトラ 誰をさ。 クリソテミス 鉄の槌でわたしというものを 大地に堅く打ち付けたのはお前です。 お前という人さえなかったら、 あの人たちもわたしをうっちゃっておいてくれたろう、 お前のにくみのために、 お前の止むことのない煩悩のために、 あの人達がふるえ戦いているのでなかったなら、 ああもう、それこそわたし達はこの牢屋からとうに解放されていたのですよ、ねえさま。 わたしはここから出たいのです。 わたしは毎晩、毎晩、もう死ぬ迄ここでは眠ることは出来ないわ。 でも死ぬ前に一度はわたしだって生きて見たい。 わたしの体のしなびないうちに、子供をわたしは持ちたいのですわ。それはあの人達の授けてくれる相手が、たとえ百姓男であろうとも、その男のために子供を産んでやります。 冬の夜嵐が小屋を吹き倒すような寒い夜な、夜な、 この体の暖みで、わたしは子供達を暖めてやります。 お前聞えて。物を言って下さいよ、ねえさま。 エレクトラ かわいそうな人間ね。 クリソテミス お前自分のこともわたしのことも思って下さいよ。 全体そんな苦しい思いをして何の役に立つと言うの。 おとうさまのためだというの。おとうさまと言って、それは死んだ人でしょう。にいさまは帰って来ない。 それをわたしたちはいつもいつも繋がれた小鳥のように止まり木の上にとまったなり、もうもう右に左に首を向けて見ても、 誰も人は来はしない、にいさまは来はしない、 にいさまの使も来やしない、 その使の使も来やしない、 もうもうなんにも来やしないのだ。 小刀で、その日その日があなたの顔にもわたしの顔にも 刻まれて行く、 その間によそでは日が上がっては沈んで、 わたしが痩せこけたその体を知っていた女までが、 いつかめでたく身重になり、 井戸の水をくみ上げるにも釣瓶が上がらぬ程になり、 やがて身二つになって重荷を下ろすと、 また井戸へ出て来て、 自分の体から甘い乳の汁をほとばしらせ、 自分を力にすがる一つの命を育んでやる、 見る見る子供は大きくなって行くのです。 そうです、わたしだって女だもの、 一人の女に定った運命にはついて行きたいのですわ。 生きていても生きがいのないよりはいっそ死んだ方がましですわ。 (はげしく泣き出す) エレクトラ 何をお前は吠えるのだい。 行ってしまえ。はいれ。あそこがお前のいる処だ。 騒ぎが始まった。 きっとあの人達が、お前のために、御婚礼のしたくをしているのかも知れない。駈けて歩く音がする。 家中が立ち騒いでいる。 お産の苦しみか、人殺しか。 それを枕に眠る死骸が足りなくなると、 あの人達はまた人殺しをせずばなるまい。 クリソテミス さあ、行って下さい。隠れて下さい。 おかあさまがお前を見ては悪い。 今日だけはおかあさまの前へ出ないで下さい。 おかあさまが目を光らすたんびに血がほとばしる。 おかあさまは夢を見ているのですよ。 (中で大勢やって来る足音が段々近くなる。) さあここから出て行って下さい。 ね、みんな廊下を通ってやって来ます。 みんなここへ出て来るのです。 おかあさまは夢を見る。 おかあさまは夢を見る。 どんな夢だかわたしは知らないけれど、 確かな話を召使の女から聞きました。 その話ではおかあさまは オレストにいさまの夢を見るのですって。 夢を見ながら まるで絞め殺される人のような声を立てるのですって。 (焚松と人影が扉の左手の廊下に一ぱいになる。) クリソテミス みんなもうやって来た。 おかあさまは女達残らずに焚松を持って先に立たせている。 犠牲に使う獣と肉切刀を後ろに引かせている。 ねえさま。 おかあさまがあれあの通り、体をふるわせておいでの時が 一番恐ろしい時だから、今日だけは行って下さい。 せめてこの一時だけは隠れていて下さい。 エレクトラ わたしは今不思議におかあさまと話をして見たい心が起っている。 (ぎらぎらとかがやいている窓について、せわしそうな行列が軋むように、またひきずるように進んで行く。獣を引き出す音、引きずる音、しずめた叱咤の声、急な息ぐるしい叫び声、ぴしりぴしりという鞭の音、引きもどす音、よろめき進む音。) クリソテミス わたしは聞きたくない。 (中庭の扉口から駈けてはいる。) (広い窓の中に王妃クリテムネストラの姿が現われる。その青白い、むくみ上がった顔はきらきらする焚松の光に照らされて、一層青白く猩々緋皮の上着と封映する。王妃は暗紫色の服を着たお側付きの侍女の肩によりかかって、宝石を鏤めた象牙の杖をついている。エジプト人のように黒い毛をうしろへかき上げ、直立した蛇のようなすべっこい顔をした黄いろづくめの侍女が、その裳裾を捧げている。王妃はいやが上に宝石の護符にかざられている。両腕には一ぱい腕輪をはめ、指は指輪でこわばっている。その目ぶたは途方もなく大きく見え、それを明けていることが彼女に取って恐いしい程の努力を要するように見える。エレクトラ、窓の方に顔を向けたまますっくと棒のように立ち上がる。クリテムネストラ、ふと目を見開く。憤怒にふるえながらつと窓際に寄り、杖を上げてエレクトラを指さす。) クリテムネストラ 何をお前はしようというのだ。 まあごらんあれを。まあ、あれをさ。 あの通り、ふくれ上がった鎌首を持ち上げて、 わたしに向って舌をはきかけるあのざまを。 それをわたしは家のなかに野放しにして置くのだ。 あれはあの目付でわたしを殺せると思っているのか知ら。 おお、神々さま、なぜあなたはそんなにわたくしの上にのしかかるようになさるのです。 なぜこんなにもわたくしを弱らせて下さるのです。 なぜ、わたくしの心の力を刈り取っておしまいなさるのです。 なぜわたくしはこの生きながらのむくろを荒野のようにさせて、 あのような醜草(しこぐさ)を心の奥にはびこらせ、しかもそれを 刈り取る力をわたくしに下さらないのでございましょう。永遠の神々さま、なぜわたくしはこんな目に遭うのでございましょう。 エレクトラ 神々ですと。 でもあなたは御自分がもう女神ではないの。 そのままがもう神さまではないの。 クリテムネストラ あれのいうことを聞きましたか。 あれの言うことがお前達には分かったかい。 お側付の侍女 あなたさまもやはり神々のお末だということでございましょう。 裳裾持の侍女 (つぶやく) たくらみがあって言うのだよ。 クリテムネストラ (クリテムネストラ重い目蓋を落しながら) いや、あの言葉がわたしにはなつかしく聞える。 もうそれは、久しく忘れていた言葉のように。 あれはわたしをよく知っている。 もっともあれが腹で何事をたくらんでいるかそれは知らないが。 (お側付の侍女と裳裾持の侍女と囁き合う。) エレクトラ (クリテムネストラの方へ歩み寄る) あなたはもうあなた自身ではありません。 毒虫が絶えずあなたにまとい付いています。 それがあなたの耳のはたで囁くと、あなたのお考がいつか二つに分れてしまって、あなたはうっとり気が遠くなる、まるで夢のなかにいる人のようになるのです。 クリテムネストラ わたしはおりて見よう。 お離し、わたしはあれと話しがして見たい。 (窓からはなれて、扉の中に姿を現す。そのわきにお側付の侍女が、二人のうしろに裳裾持の侍女が焚松を手に持って従う。) 今日はあれがそう厭でない。 お医者のようなことを言ってくれる。 お側付の侍女 あの方のおっしゃることは心とは裏うえでございますよ。 裳裾持の侍女 一語一句みんな嘘ですよ。 クリテムネストラ (むっとして) わたしは何も聞きますまい。 お前達のロからもれて来るものは、 エギストどのの息ばかりだ。 だから夜中に起された時、 お前達は、てんでに何かいつもと違ったことを言わないだろうか。 お前達は、 わたしの目蓋がふくれ上がっているとか、 わたしが肝臓の病気にかかっているとかわめかないだろうか。 それから 長い尖った嘴でわたしの生血を吸う悪魔を見たと、 仲間同士の耳に囁きはしないだろうか。 その跡がそれだと言って、わたしの体に残る古傷を指さないであろうか。そしてわたしはその言葉について犠牲に犠牲の獣を重ねて、屠りに屠りはしないであろうか。 お前達はいろいろに言い立てたり、あらがったり、 とうとうわたしを死にまで引きずり込むのではないか。 わたしはもう、聞きませぬ。 真実もあれば嘘もある。 それは真実などということは どんな人間だって言えるものではない。 あれがわたしに向ってわたしの耳に快いことを言ってくれるなら、 そのいうままをわたしは聞いてやる積りだ。 わたしの耳に快いことを言って呉れるなら、 それをいうのが娘であっても、何によらず快いことなら、 わたしは心の上にかかる膜を残らずめくり捨てて、 やさしい風をあてるのだよ。 どこから吹き込む風であろうとかまわない、 病人が池のほとりに佇みながら、 腫物の膿痕に夕方の冷たい風を あてるようなものさ。 それはなんでも、苦痛をやわらげたいと思う 心のほかはないのだよ。 わたしを置いてみんな行ってお呉れ。 (我慢がならないように杖を上げて、お側付と裳裾持の侍女に家の中にはいれという。ニ人はためらいながら扉の中にはいって行く。それとともに焚松の火も消える。ただ下家の中から表廊下を通して、弱い光が中庭のそこここに線を放射して、二人の女の上に落ちる。クリテムネストラ下りて来る。) クリテムネストラ わたしは夜もおちおち眠らないのだよ。 お前なにか夢を見ない工夫を知っておいでかい。 エレクトラ (側近く寄リながら) 夢を見るのだって、おかあさま。 クリテムネストラ 年を取ると夢を見るものだよ。 けれどそれは癒るものなのだよ。 何事にも儀式があるのだよ。 何につけても正しい儀式があるものなのだよ。 だからわたしは宝石を体につけている。 その石の一つ一つには確かに一つの力が備わっているのだからね。 わたしたちはただそれを利用する道を知らなければならない。 お前はきっと、それをわたしがどう利用すればいいか、 言おうと思えば言えるのですよ。 エレクトラ わたしが。おかあさま、わたしがですって。 クリテムネストラ そうだとも、お前がです。お前は賢い子だもの。 お前の頭には何もかもはっきり分かっている。 お前はわたしの為になることをたんと言うことができる筈だ。 それは言葉だけでは何にもならぬようなものだけれど。 では人間のつく呼吸は何だ。 昼となく夜となく わたしが目を見ひらいて寝ていると、 何物かきっとわたしの胸の上にしのび込むのだ。 それは言葉でもない、 痛みでもない、 それもわたしを圧しつけるようにはしない、 咽喉を絞め上げるのでもない、 それは何でもない、 決して夢の魔というものでもないのだよ。 それでいて、それが実に恐しい、 わたしの霊魂はいっそ縊り上げられてしまいたいほどに思うのだよ。節々という節々が死を叫び立てるようなのだよ。 そのくせわたしは生きている、病みついたことさえないのだ。 お前わたしの顔を見るね。 わたしは病人のように見えるかい。 人間は全体生きていながら、あざれて腐れて行くということがあるものかしら。人間はもう、まるで煩いもしないで倒れることがあるものかしら。衣類が虫のために蝕まれるように、 人間の心も蝕まれて行くものかしら。 それからわたしはうとうとと眠る。夢を見る、夢を見る、 骨の髄までとろけてしまった夢を見る。 ふと醒めてまたよろめき出る、 水時計はまだ十分の一しか落ちてはいない、 戸張の外にロを開けているのは 鉛色の朝ではない、 やはり相変らず扉の前に有明にのこる焚松の火だ。 それは生きているもののように、 気味わるく瞬きをしてわたしの寝顔をのぞいている焚松なのだ。 だがどうせ、こんな夢ももうおしまいにならずばなるまい。 だがその夢を終始送るものが誰にもせよ、 正しい血が流されると共に、どんな悪魔でもすぐ離れてしまわなければならないのだ。 エレクトラ どんな悪魔でもね。 クリテムネストラ それから地を這う、 空をとぶ、動物という動物の限りを刺絡して、 その血けむりの中に突っ立って、いつも血汐の紅の霧の中に住む 極界の人間たちのように眠らなければならぬとしても、 わたしはもう夢を見まいと思う。 エレクトラ 正しい血の犠牲が、斧の下に倒れたら、 その時こそあなたはもう夢を見ないのでしょう。 クリテムネストラ ではそれに捧げる聖められた獣には何を。 エレクトラ いいえ、聖められぬ獣です。 クリテムネストラ ではあそこにつないである獣かい。 エレクトラ いいえ、放し飼いにされているのです。 クリテムネストラ してどんな儀式で。 エレクトラ ふしぎな儀式でございます。 しかもそれは厳格に守られねばなりません。 クリテムネストラ ではお話し。 エレクトラ 推察はつきませんか。 クリテムネストラ ああ、だから聞くのだよ。 その犠牲の獣の名をお言い。 エレクトラ 一人の女。 クリテムネストラ (急いで) わたしの召使女の一人か、さあお言い、 子供か、娘か、 男を知った女か。 エレクトラ そう。知った女です。 そうですとも。 クリテムネストラ ではその犠牲をどうするのだ。時刻はいつだ。場所はどこだ。 エレクトラ どの場所でも、どの時刻でも、 昼でも夜でも。 クリテムネストラ その儀式をお話し。 それはどういう風にやるのだい。わたしは自分でそれを エレクトラ いいえ、こんどはあなたは網をもって、 斧をもって、猟に行くには及びません。 クリテムネストラ では誰が、誰がそれをやるのだ。 エレクトラ 一人の男です。 クリテムネストラ エギストかい。 エレクトラ (笑う) わたしはただ一人の男と言いました。 クリテムネストラ 誰だ。返事をおし。 この家のなかの誰かか。 それともよその他国者か。 エレクトラ (放心したように、地をじっと見詰めたまま) そう、そう、他国者。 けれど実はこの家の人。 クリテムネストラ 謎をおかけでない。 エレクトラ、話してお聞かせ。 わたしは今日お前が初めて強情でないのを見て 喜んでいるのだよ。 エレクトラ 弟を内へ入れてやっては下さいませんか、おかあさま。 クリテムネストラ あれのことをいうことをわたしは止めてあるではないか。 エレクトラ ではあなたはあの人が恐しいのですね。 クリテムネストラ 誰がそんなことを言いました。 エレクトラ でもおかあさま、その通りふるえているではありませんか。 クリテムネストラ 馬鹿者には誰もおじる。 エレクトラ どうして。 クリテムネストラ あれは吃ってロもきけないのだ、庭の上に犬と一緒に寝ころんで、 人と獣の差別さえつかないのだという。 エレクトラ あの子はあくまで健康です。 クリテムネストラ こうもいう。人はあれにむさくるしい住居を与えて、 外で獣と一緒に飼ってある。 エレクトラ まあ。 クリテムネストラ (目蓋を伏せて) わたしは度々、沢山のお金を送ってやったのだよ、 あの子をせめて王子らしく扱わせたいと思ったから。 エレクトラ 嘘です。 あなたがお金を送ったのは、あの人の首を絞めさせるためでした。 クリテムネストラ 誰がそんなことを言った。 エレクトラ わたしはそれをあなたの目付で読んだのです。 しかし同じあなたのその目付で、 あの人のまだ生きていることも知りました。 あなたは夜も昼も、あの人のことよりほかに何も考えていないことをも知りました。あの人が帰るということを知ってその恐しさにあなたの心臓の血が枯れたことも知りました。 クリテムネストラ 家出をしているもののことで、わたしが何の気をもむことがあろう。わたしはこの御殿の主人です。 門を守らせる家来も沢山ある。 そう、望めば、 昼でも夜でも、部屋の外に三人の得ものをもった番兵が、 大きな目を開いて番をしてくれるのだ。 それにもうこれでお前の本音は 吐かしてあるのだ。 お前は正しい犠牲を知っているといった、 わたしが用いる儀式のある事も言った、 お前がそれを自由の身ではいわぬというなら、 鎖につないでもいわせて見せよう。 腹がふくれていては言わぬというなら、 ひもじい目を見せても言わせて見せよう。 夢ぐらい止めようと思えばいつでも止められる。 夢見の悪いのに苦しみながら、 それをなおす工夫を知らぬのはとんだたわけ者。 わたしはもう一度睡眠を回復するために、誰の血を 流さねばならないのか、そのくらい分からなくてどうするものか。 エレクトラ (暗やみのなかから一とびにクリテムネストラに近づき、いよいよぴつたりと寄り添い、だんだん薄気味悪い様子を見せる) 誰の血が流されなければならないと。 猟人がかかって来れば 血を流すものはあなた御自分の頭ですよ。 あの人がずんずん部屋をあるいて行く音もきこえる、 寝床の戸張をあける音もきこえる。 眠っている犠牲の獣を誰がころす。 猟人はあなたにかかります。 おかあさまは金切声をあげてとびおきるけれど、 あの人はもううしろに廻っている。 猟人はあなたをこの館中追いまわす。 あなたが右の方へ逃げれば、そこには寝床がある。 左の方へ逃げれば、そこには湯が血のように泡立っている。 闇と焚松とは赤黒い死の網を あなたの頭の上に投げる。 (クリテムネストラ、言葉にいえない恐怖を感じて家の中に逃げ込もうとする。) 階段を下りて迫持を抜けて、次の迫持を、 また次の迫持を抜けてどこまでも猟人は追う。 わたしだよ。わたしだよ。それを見せたのはわたしだよ。 犬のようにわたしはおかあさまの踵にくっついて、どこか穴を見つけてかくれようとすると、わたしは横手からとびついて追い出してしまう、その中壁で道をのこらず断ち切られる。 するとそこのまっ暗闇の中に、おとうさまはおいでになる、 影のように、でも手足も、目の白味もよくわかる、 おとうさまは何とも思ってはいらっしゃらないが、 するだけはしなくてはね、で、わたしたちはあなたをおとうさまの すぐ足もとまで追いつめる。 あなたは叫び声を立てるでしょう、けれど空気は生れない叫び声を絞めつけてしまいます。そして声を得立てさせず、あなたを地の上に倒してしまうでしょう。 正気を失った人のように、あなたは首をのばします、刄の切尖が生命の玉座をふるわせるのを感じます、 けれどもあの人はその刄を差し控えます。 儀式はまだ済まないのですよ。 みんな静まり返っています。あなたは御自分の心臓の音が肋骨にひびくのが聞える位です、 この時がそれはあなたの前には、何年も長い暗黒の淵のように、続くでしょうが、 この時がちょうど、難船に逢った人達の絶望の叫びが雲の闇と死の闇を突きやぶる時の心持を思い知るために、あなたに与えられるでしょう。 この時が、ちょうど、牢屋のなかにつながれた人達、井戸の底から死の解放を求めて叫んでいる人達を羨むために、あなたに与えられるでしょう。 なぜというにあなたは、鉄火に赤く灼けた獣の腸の中にいるように自分自身の心につながれていて、その期になっても叫び声も立て得ないのです。 その時わたしはあなたの前に立つ、 そこであなたはこわばった目でわたしの顔に書かれたおそろしい言葉を読むのです。 あなたの霊魂は自分でかけたわなにかかって吊し上げられます。 がたりという音がして、斧が上から落ちて来ます。 そこでわたしはとうとう、あなたの死んだ姿をそこに立って見ることになるのです。そうなればもうあなたは夢も見ないでしょう。 そうなればもうわたしも夢を見る事がないでしょう。 そしてその後までまだ生き永らえている人達が、 歓びの声をあげて、自分たちの生命の万歳を歌うでしょう。 (エレクトラは狂気のような酣醉にひたり、クリテムネストラは苛責の前に怯えて喘ぎながら、二人は目と目とを見合わせて立つ。この瞬間家の中は明るくなって、お側付の侍女が走って来る。何事かクリテムネストラの耳にささやく。その言葉は初めは正常に理解されないらしく見える。だんだんに彼女は、しかし自分を回復して来る。彼女は目配せをする。「明りを」という。焚松を持った侍女が駈け出してくる、クリテムネストラのうしろに立つ。クリテムネストラが目配せをする、「もっと明りを」という。こうなると、彼女の表情はだんだんに変わって緊張が緩んで、悪意をもった勝利の誇にかわって行く。いよいよ沢山の侍女たちが出て来て、クリテムネストラのうしろにならぶ。やがて中庭は光に満ち、赤黄色の光は壁のまわりに溢れる。彼女は使者の女の口上を耳にささやかせつつ目は片時もエレクトラから離れない。もう首の根まで狂乱じみた歓喜に飽き足りながら、両手をば脅かすように、エレクトラに対して差し伸べる。その時お側付の侍女は彼女に落ち散った杖を拾って捧げる、杖と侍女の肩と両方にすがりながら、急ぎ足に貪欲らしく、階段の上に衣の裾を引き上げながら、彼女は家の中に駈け入る。焚松をもった侍女たち、追われるように、後について中に入る。) エレクトラ 一体何を言って来たのだろう。あの人は嬉しそうな様子をした。 ああ、この頭め。わたしには何も分からなくなった。 何を喜んでいるのだろうあの人は。 EINZIGER AKT Der innere Hof, begrenzt von der Rückseite des Palastes und niedrigen Gebäuden, in denen die Diener wohnen. Dienerinnen am Ziehbrunnen, links vorne. Aufseherinnen unter ihnen ERSTE MAGD ihr Wassergefäss aufhebend Wo bleibt Elektra? ZWEITE MAGD Ist doch ihre Stunde, die Stunde, wo sie um den Vater heult, dass alle Wände schallen. Elektra kommt aus der schon dunkelnden Hausflur gelaufen. Alle drehen sich nach ihr um. Elektra springt zurück wie ein Tier in seinen Schlupfwinkel, den einen Arm vor dem Gesicht ERSTE MAGD Habt ihr gesehn, wie sie uns ansah? ZWEITE MAGD Giftig wie eine wilde Katze. DRITTE MAGD Neulich lag sie da und stöhnte ― ERSTE MAGD Immer, wenn die Sonne tief steht, liegt sie und stöhnt. DRITTE MAGD Da gingen wir zu zweit und kamen ihr zu nah ― ERSTE MAGD sie hält's nicht aus, wenn man sie ansieht. DRITTE MAGD Ja, wir kamen ihr zu nah. Da pfauchte sie wie eine katze uns an. "Fort, Fliegen!", schrie sie, "fort!" VIERTE MAGD "Schmeissfliegen, fort!" DRITTE MAGD "Sitzt nicht auf meinen Wunden!" und schlug nach uns mit einem Strohwisch. VIERTE MAGD "Schmeissfliegen, fort!" DRITTE MAGD "Ihr sollt das Süsse nicht abweiden von der Qual. Ihr sollt nicht schmatzen nach meiner Krämpfe Schaum." VIERTE MAGD "Geht ab, verkriecht euch," schrie sie uns nach. "Esst Fettes, und esst Süsses und geht zu Bett mit euren Männern" schrie sie, und die ― DRITTE MAGD ich war nicht faul ― VIERTE MAGD die gab ihr Antwort! DRITTE MAGD Ja "wenn du hungrig bist," gab ich zur Antwort, "so isst du auch," da sprang sie auf und schoss grässliche Blicke, reckte ihre Finger wie Krallen gegen uns und schrie "Ich füttre mir einen Geier auf im Leib." ZWEITE MAGD Und du? DRITTE MAGD "Drum hockst du immerfort," gab ich zurück, "wo Aasgeruch dich hält und scharrst nach einer alten Leiche!" ZWEITE MAGD Und was sagte sie da? DRITTE MAGD Sie heulte nur und warf sich in ihren Winkel. ERSTE MAGD Dass die Königin solch einen Dämon frei in Haus und Hof sein Wesen treiben lässt. ZWEITE MAGD Das eigne Kind! ERSTE MAGD Wär' sie mein Kind, ich hielte, ich ― bei Gott! ― sie unter Schloss und Riegel. VIERTE MAGD Sind sie dir nicht hart genug mit ihr? Setzt man ihr nicht den Napf mit Essen zu den Hunden? Hast du den Herrn nie sie schlagen sehn? FÜNFTE MAGD ganz jung, mit zitternder erregter Stimme Ich will vor ihr mich niederwerfen und die Füsse ihr küssen. Ist sie nicht ein Königskind und duldet solche Schmach! Ich will die Füsse ihr salben und mit meinem Haar sie trocknen. DIE AUFSEHERIN Hinein mit dir! Stösst sie FÜNFTE MAGD Es gibt nichts auf der Welt, das königlicher ist als sie. Sie liegt in Lumpen auf der Schwelle, aber niemand, niemand ist hier im Haus, der ihren Blick aushält! DIE AUFSEHERIN Hinein! Stösst sie in die offene niedrige Tür links vorne FÜNFTE MAGD in die Tür geklemmt Ihr alle seid nicht wert, die Luft zu atmen, die sie atmet! O, könnt' ich euch alle, euch, erhängt am Halse, in einer Scheuer Dunkel hängen sehn um dessen willen, was ihr an Elektra getan! DIE AUFSEHERIN schlägt die Tür zu Hört ihr das? wir, an Elektra! die ihren Napf von unserm Tische stiess, als man mit uns sie essen hiess, die ausspie vor uns und Hündinnen uns nannte. ERSTE MAGD Was? Sie sagte keinen Hund kann man erniedern, wozu man uns hat abgerichtet dass wir mit Wasser und mit immer frischem Wasser das ewige Blut des Mordes von der Diele abspülen ― DRITTE MAGD "und die Schmach," so sagte sie, "die Schmach, die sich bei Tag und Nacht erneut, in Winkel fegen..." ERSTE MAGD "unser Leib," so schreit sie, "starrt von dem Unrat, dem wir dienstbar sind!" Die Mägde tragen die Gefässe ins Haus links DIE AUFSEHERIN die ihnen die Tür aufgemacht Und wenn sie uns mit unsern Kindern sieht, so schreit sie "nichts kann so verflucht sein, nichts, als Kinder, die wir hündisch auf der Treppe im Blute glitschernd, hier in diesem Haus empfangen und geboren haben." Sagt sie das oder nicht? DIE DIENERINNEN im Abgehen Ja! ja! DIE AUFSEHERIN Sagt sie das oder nicht? DIE DIENERINNEN Alle schon drinnen Ja, ja. DIE EINE innen Sie schlagen mich! Die Aufseherin geht hinein. Die Tür fällt zu. Elektra tritt aus dem Hause ELEKTRA Allein! Weh, ganz allein. Der Vater fort, hinabgescheucht in seine kalten Klüfte. gegen den Boden Agamemnon! Agamemnon! Wo bist du, Vater? Hast du nicht die Kraft, dein Angesicht herauf zu mir zu schleppen? Es ist die Stunde, unsre Stunde ist's! Die Stunde, wo sie dich geschlachtet haben, dein Weib und der mit ihr in einem Bette, in deinem königlichen Bette schläft. Sie schlugen dich im Bade tot, dein Blut rann über deine Augen, und das Bad dampfte von deinem Blut, da nahm er dich, der Feige, bei den Schultern, zerrte dich hinaus aus dem Gemach, den Kopf voraus, die Beine schleifend hinterher dein Auge, das starre, offne, sah herein ins Haus. So kommst du wieder, setzest Fuss vor Fuss und stehst auf einmal da, die beiden Augen weit offen, und ein königlicher Reif von Purpur ist um deine Stirn, der speist sich aus des Hauptes offner Wunde. Agamemnon! Vater! Ich will dich sehn, lass mich heute nicht allein! Nur so wie gestern, wie ein Schatten, dort im Mauerwinkel zeig dich deinem Kind! Vater! Agamemnon, dein Tag wird kommen! Von den Sternen stürzt alle Zeit herab, so wird das Blut aus hundert Kehlen stürzen auf dein Grab! So wie aus umgeworfnen Krügen wird's aus den gebunden Mördern fliessen, und in einem Schwall, in einem geschwollnen Bach wird ihres Lebens Leben aus ihnen stürzen ― und wir schlachten dir die Rosse, die im Hause sind, wir treiben sie vor dem Grab zusammen, und sie ahnen den Tod und wiehern in die Todesluft und sterben, und wir schlachten dir die Hunde, die dir die Füsse leckten, die mit dir gejagt, denen du die Bissen hinwarfst, darum müss ihr Blut hinab, um dir zu Dienst zu sein, und wir, wir, dein Blut, dein Sohn Orest und deine Töchter, wir drei, wenn alles dies vollbracht und Purpurgezelte aufgerichtet sind, vom Dunst des Blutes, den die Sonne nach sich zieht, dann tanzen wir, dein Blut, rings um dein Grab in begeistertem Pathos und über Leichen hin werd' ich das Knie hochheben Schritt für Schritt, und die mich werden so tanzen sehn, ja, die meinen Schatten von weiten nur so werden tanzen sehn, die werden sagen einem grossen König wird hier ein grosses Prunkfest angestellt von seinem Fleisch und Blut, und glücklich ist, wer Kinder hat, die um sein hohes Grab so königliche Siegestänze tanzen! Agamemnon! Agamemnon! CHRYSOTHEMIS die jüngere Schwester, steht in der Haustür Elektra! Elektra fährt zusammen und starrt zuerst wie aus einem Traum erwachend auf Chrysothemis ELEKTRA Ah, das Gesicht! CHRYSOTHEMIS steht an die Tür gedrückt Ist mein Gesicht dir so verhasst? ELEKTRA Was willst du? Rede, sprich, ergiesse dich, dann geh und lass mich! CHRYSOTHEMIS hebt wie abwehrend die Hände ELEKTRA Was hebst du die Hände? So hob der Vater seine beiden Hände, da fuhr das Beil hinab und spaltete sein Fleisch. Was willst du, Tochter meiner Mutter, Tochter Klytämnestras? CHRYSOTHEMIS Sie haben etwas Fürchterlichtes vor. ELEKTRA Die beiden Weiber? CHRYSOTHEMIS Wer? ELEKTRA Nun, meine Mutter und jenes andre Weib, die Memme, ei, Aegisth, der tapfre Meuchelmörder, er, der Heldentaten nur im Bett vollführt. Was haben sie denn vor? CHRYSOTHEMIS Sie werfen dich in einen Turm, wo du von Sonn' und Mond das Licht nicht sehen wirst. ELEKTRA lacht CHRYSOTHEMIS Sie tun's, ich weiss es, ich hab's gehört. ELEKTRA Wie hast denn du es hören können? CHRYSOTHEMIS An der Tür, Elektra. ELEKTRA Mach keine Türen auf in diesem Haus! Gepresster Atem, pfui! und Röcheln von Erwürgten, nichts andres gibt's in diesen Mauern. Mach keine Türen auf! Schleich nicht herum. Sitz an der Tür wie ich und wünsch den Tod und das Gericht herbei auf sie und ihn. CHRYSOTHEMIS Ich kann nicht sitzen und ins Dunkel starren wie du. Ich hab's wie Feuer in der Brust, es treibt mich immerfort herum im Haus, in keiner Kammer leidet's mich, ich muss von einer Schwelle auf die andre, ach! treppauf, treppab, mir ist, als rief' es mich, und komm ich hin, so stiert ein leeres Zimmer mich an. Ich habe soche Angst, mir zittern die Knie bei Tag und Nacht, mir ist die Kehle wie zugeschnürt, ich kann nicht einmal weinen, wie Stein ist Alles! Schwester, hab Erbarmen! ELEKTRA Mit wem? CHRYSOTHEMIS Du bist es, die mit Eisenklammern mich an den Boden schmiedet. Wärst nicht du, sie liessen uns hinaus. Wär nicht dein Hass, dein schlafloses, unbändiges Gemüt, vor dem sie zittern, ah, so liessen sie uns ja heraus aus diesem Kerker, Schwester! Ich will heraus! Ich will nicht jede Nacht bis an den Tod hier schlafen! Eh ich sterbe, will ich auch leben! Kinder will ich haben, bevor mein Leib verwelkt, und wärs ein Bauer, dem sie mich geben, Kinder will ich ihm gebären und mit meinem Leib sie wärmen in kalten Nächten, wenn der Sturm die Hütte zusammenschüttelt! Hörst du mich an? Sprich zu mir, Schwester! ELEKTRA Armes Geschöpf! CHRYSOTHEMIS Hab Mitleid mit der selber und mit mir! Wem frommt denn solche Qual? Der Vater, der ist tot. Der Bruder kommt nicht heim. Immer sitzen wir auf der Stange wie angehängte Vögel, wenden links und rechts den Kopf und niemand kommt kein Bruder ― kein Bote von dem Bruder, nicht der Bote von einem Boten. Nichts ― Mit Messern gräbt Tag um Tag in dein und mein Gesicht sein Mal und draussen geht die Sonne auf und ab, und Frauen, die ich schlank gekannt hab', sind schwer von Segen, mühn sich zum Brunnen heben kaum die Eimer, und auf einmal sind sie entbunden ihrer Last kommen zum Brunnen wieder und aus ihnen selber quillt süsser Trank und säugend hängt ein Leben an ihnen, und die Kinder werden gross ― Nein, ich bin ein Weib und will ein Weiberschicksal. Viel lieber tot als leben und nicht leben. Sie bricht in heftiges Weinen aus ELEKTRA Was heulst du? Fort, hinein! Dort ist dein Platz. Es geht ein Lärm los. Stellen sie vielleicht für dich die Hochzeit an? Ich hör sie laufen. Das ganze Haus ist auf. Sie kreissen oder sie morden. Wenn es an Leichen mangelt, drauf zu schlafen, müssen sie doch morden! CHRYSOTHEMIS Geh fort, verkriech dich! dass sie dich nicht sieht. Stell dich ihr heut' nicht in den Weg sie schickt Tod aus jedem Blick. Sie hat geträumt. Der Lärm von vielen Kommenden drinnen, allmählich näher Geh fort von hier. Sie kommen durch die Gänge. Sie kommen hier vorbei. Sie hat geträumt Sie hat geträumt, ich weiss nicht, was, ich hab' es von den Mägden gehört, sie sagen, dass sie von Orest, von Orest geträumt hat, dass sie geschrien hat aus ihrem Schlaf, wie einer schreit, den man erwürgt. Fackeln und Gestalten erfüllen den Gang links von der Tür. CHRYSOTHEMIS Sie kommen schon. Sie treibt die Mägde alle mit Fackeln vor sich her. Sie schleppen Tiere und Opfermesser. Schwester, wenn sie zittert, ist sie am schrecklichsten, geh ihr nur heut, nur diese Stunde geh aus ihrem Weg! ELEKTRA Ich habe eine Lust, mit meiner Mutter zu reden wie noch nie! An den grell erleuchteten Fenstern klirrt und schlürft ein hastiger Zug vorüber es ist ein Zerren, ein Schleppen von Tieren, ein gedämpftes Keifen, ein schnell ersticktes Aufschreien, das Niedersausen einer Peitsche, ein Aufraffen, ein Weitertaumeln CHRYSOTHEMIS Ich will's nicht hören. Stürzt ab durch die Hoftür In dem breiten Fenster erscheint Klytämnestra. Ihr fahles, gedunsenes Gesicht, in dem grellen Licht der Fackeln, erscheint noch bleicher über dem scharlachroten Gewand. Sie stützt sich auf eine Vertraute, die dunkelviolett gekleidet ist, und auf einen elfenbeinernen, mit Edelsteinen geschmückten Stab. Eine gelbe Gestalt, mit zurückgekämmtem schwarzem Haar, einer Egypterin ähnlich, mit glattem Gesicht einer aufgerichteten Schlange gleichend, trägt ihr die Schleppe. Die Königin ist über und über bedeckt mit Edelsteinen und Talismanen, die Arme sind voll von Reifen, ihre Finger starren von Ringen. Die Lider ihrer Augen scheinen übermässig gross und es scheint ihr eine furchtbare Anstrengung zu kosten, sie offen zu halten. Elektra richtet sich hoch auf. Klytämnestra öffnet jäh die Augen, zitternd vor Zorn tritt sie ans Fenster und zeigt mit dem Stock auf Elektra KLYTÄMNESTRA Was willst du? Seht doch, dort! so seht doch das! Wie es sich aufbäumt mit geblähtem Hals und nach mir züngelt! und das lass ich frei in meinem Hause laufen! Wenn sie mich mit ihren Blicken töten könnte! O Götter, warum liegt ihr so auf mir? Warum verwüstet ihr mich so? warum muss meine Kraft in mir gelähmt sein, warum bin ich lebendigen Leibes wie ein wüstes Gefild und diese Nessel wächst aus mir heraus, und ich hab' nicht die Kraft zu jäten! Warum geschieht mir das, ihr ew'gen Götter? ELEKTRA Die Götter! bist doch selber eine Göttin! bist, was sie sind. KLYTÄMNESTRA Habt ihr gehört? habt ihr verstanden, was sie redet? DIE VERTRAUTE Dass auch du vom Stamm der Götter bist. DIE SCHLEPPENTRÄGERIN zischend Sie meint es tückisch. KLYTÄMNESTRA Klytämnestras schwere Augenlider fallen zu Das klingt mir so bekannt. Und nur als hätt ich's vergessen, lang und lang. Sie kennt mich gut. Doch weiss man nie, was sie im Schilde führt. Die Vertraute und die Schleppträgerin flüstern miteinander ELEKTRA nähert sich langsam Klytämnestra Du bist nicht mehr du selber. Das Gewürm hängt immerfort um dich. Was sie ins Ohr dir zischen, trennt dein Denken fort und fort entzwei, so gehst du hin im Taumel, immer bist du als wie im Traum. KLYTÄMNESTRA Ich will hinunter. Lasst, lasst, ich will mit ihr reden. Sie geht vom Fenster weg und erscheint mit ihren Begleiterinnen in der Türe von der Türschwelle aus Sie ist heute nicht widerlich. Sie redet wie ein Arzt. DIE VERTRAUTE Sie redet nicht, wie sie's meint. DIE SCHLEPPENTRÄGERIN Ein jedes Wort ist Falschheit. KLYTÄMNESTRA auffahrend Ich will nichts hören. Was aus euch herauskommt, ist nur der Atem des Aegisth. Und wenn ich nachts euch wekke, redet ihr nicht jede etwas andres? Schreist nicht du, dass meine Augenlider angeschwollen und meine Leber krank ist, und winselst nicht du ins andre Ohr, dass du Dämonen gesehen hast mit langen spitzen Schnäbeln, die mir das Blut aussagen? zeigst du nicht die Spuren mir an meinem Fleisch, und folg' ich dir nicht und schlachte, schlachte, schlachte Opfer um Opfer? Zerrt ihr mich mit euren Reden und Gegenreden nicht zu Tod? Ich will nicht mehr hören das ist wahr und das ist Lüge. Was die Wahrheit ist, das bringt kein Mensch heraus. Wenn sie zu mir redet, was mich zu hören freut, so will ich horchen, auf was sie redet. Wenn einer etwas Angenehmes sagt, und wär' es meine Tochter, wär es die da, will ich von meiner Seele alle Hüllen abstreifen und das Fächeln sanfter Luft, von wo es kommen mag, einlassen, wie die Kranken tun, wenn sie der kühlen Luft, am Teiche sitzend, abends ihre Beulen und all ihr Eiterndes der kühlen Luft preisgeben abends, und nichts andres denken, als Linderung zu schaffen. Lasst mich allein mit ihr. Ungeduldig weist sie mit dem Stock die Vertraute und die Schleppträgerin ins Haus. Diese verschwinden zögernd in der Tür. Auch die Fackeln verschwinden und nur aus dem Innern des Hauses fällt ein schwacher Schein durch den Flur auf den Hof und streift hie und da die Gestalten der beiden Frauen Klytämnestra kommt herab KLYTÄMNESTRA Ich habe keine guten Nächte. Weisst du kein Mittel gegen Träume? ELEKTRA näher rückend Träumst du, Mutter? KLYTÄMNESTRA Wer älter wird, der träumt. Allein es lässt sich vertreiben. Es gibt Bräuche. Es muss für alles richtige Bräuche geben. Darum bin ich so behängt mit Steinen. Denn es wohnt in jedem ganz sicher eine Kraft. Man muss nur wissen, wie man sie nützen kann. Wenn du nur wolltest, du könntest etwas sagen, das mir nützt. ELEKTRA Ich, Mutter, ich? KLYTÄMNESTRA Ja, du! denn du bist klug. In deinem Kopf ist alles stark. Du könntest vieles sagen, was mir nützt. Wenn auch ein Wort nichts weiter ist! Was ist denn ein Hauch! und doch kriecht zwischen Tag und Nacht, wenn ich mit offnen Augen lieg', ein Etwas hin über mich, es ist kein Wort, es ist kein Schmerz, es drückt mich nicht, es würgt mich nicht, nichts ist es, nicht einmal ein Alp, und dennoch es ist so fürchterlich, dass meine Seele sich wünscht, erhängt zu sein, und jedes Glied in mir schreit nach dem Tod, und dabei leb' ich und bin nicht einmal krank; du siehst mich doch seh' ich wie eine Kranke? Kann man denn vergehn, lebend, wie ein faules Aas? kann man zerfallen, wenn man garnicht krank ist? zerfallen wachen Sinnes, wie ein Kleid, zerfressen von den Motten? Und dann schlaf' ich und träume, träume! dass sich mir das Mark in den Knochen löst, und taumle wieder auf, und nicht der zehnte Teil der Wasseruhr ist abgelaufen, und was unter'm Vorhang hereingrinst, ist noch nicht der fahle Morgen, nein, immer noch die Fackel vor der Tür, die grässlich zuckt wie ein Lebendiges und meinen Schlaf belauert. Diese Träume müssen ein Ende haben. Wer sie immer schickt ein jeder Dämon lässt von uns, sobald das rechte Blut geflossen ist. ELEKTRA Ein jeder! KLYTÄMNESTRA Und müsst' ich jedes Tier, das kriecht und fliegt, zur Ader lassen und im Dampf des Blutes aufsteh'n und schlafen gehn wie die Völker des letzten Thule in blutroten Nebel ich will nicht länger träumen. ELEKTRA Wenn das rechte Blutopfer unter'm Beile fällt, dann träumst du nicht länger. KLYTÄMNESTRA Also wüsstest du, mit welchem geweihten Tier ― ELEKTRA Mit einem ungeweihten! KLYTÄMNESTRA Das drin gebunden liegt? ELEKTRA Nein! es läuft frei. KLYTÄMNESTRA Und was für Bräuche? ELEKTRA Wunderbare Bräuche, und sehr genau zu üben. KLYTÄMNESTRA Rede doch! ELEKTRA Kannst du mich nicht erraten? KLYTÄMNESTRA Nein, darum frag' ich. Den Namen sag des Opfertiers. ELEKTRA Ein Weib. KLYTÄMNESTRA hastig Von meinen Dienerinnen eine sag! ein Kind? ein jungfäuliches Weib? ein Weib, das schon erkannt vom Manne? ELEKTRA Ja! erkannt! das ist's! KLYTÄMNESTRA Und wie das Opfer? und welche Stunde, und wo? ELEKTRA An jedem Ort, zu jeder Stunde des Tags und der Nacht. KLYTÄMNESTRA Die Bräuche sag! Wie brächt' ich's dar? ich selber muss ― ELEKTRA Nein. Diesmal gehst du nicht auf die Jagd mit Netz und mit Beil. KLYTÄMNESTRA Wer denn? wer brächt es dar? ELEKTRA Ein Mann. KLYTÄMNESTRA Aegisth? ELEKTRA lacht Ich sagte doch ein Mann! KLYTÄMNESTRA Wer? gib mir Antwort. Vom Hause jemand? oder muss ein Fremder herbei? ELEKTRA zu Boden stierend, wie abwesend Ja, ja, ein Fremder. Aber freilich ist er vom Haus. KLYTÄMNESTRA Gib mir nicht Rätsel auf. Elektra, hör mich an. Ich freue mich, dass ich dich heut einmal nicht störrisch finde. ELEKTRA Lässt du den Bruder nicht nach Hause, Mutter? KLYTÄMNESTRA Von ihm zu reden hab' ich dir verboten. ELEKTRA So hast du Furcht vor ihm? KLYTÄMNESTRA Wer sagt das? ELEKTRA Mutter, du zitterst ja! KLYTÄMNESTRA Wer fürchtet sich vor einem Schwachsinnigen. ELEKTRA Wie? KLYTÄMNESTRA Es heisst, er stammelt, liegt im Hofe bei den Hunden und weiss nicht Mensch und Tier zu unterscheiden. ELEKTRA Das Kind war ganz gesund. KLYTÄMNESTRA Es heisst, sie gaben ihm schlechte Wohnung und Tiere des Hofes zur Gesellschaft. ELEKTRA Ah! KLYTÄMNESTRA mit gesenkten Augenlidern Ich schickte viel Gold und wieder Gold, sie sollten ihn gut halten als ein Königskind. ELEKTRA Du lügst! Du schicktest Gold, damit sie ihn erwürgen. KLYTÄMNESTRA Wer sagt dir das? ELEKTRA Ich seh's an deinen Augen. Allein an deinem Zittern seh' ich auch, dass er noch lebt. Dass du bei Tag und Nacht an nichts denkst als an ihn. Dass dir das Herz verdorrt vor Grauen, weil du weisst er kommt. KLYTÄMNESTRA Was kümmert mich, wer ausser Haus ist. Ich lebe hier und bin die Herrin. Diener hab ich genug, die Tore zu bewachen, und wenn ich will, lass ich bei Tag und Nacht vor meiner Kammer drei Bewaffnete mit offenen Augen sitzen. Und aus dir bring' ich so oder so das rechte Wort schon an den Tag. Du hast dich schon verraten, dass du das rechte Opfer weisst und auch die Bräuche, die mir nützen. Sagst du's nicht im Freien, wirst du's an der Kette sagen. Sagst du nicht satt, so sagst du's hungernd. Träume sind etwas, das man los wird. Wer dran leidet und nicht das Mittel findet, sich zu heilen, ist nur ein Narr. Ich finde mir heraus, wer bluten muss, damit ich wieder schlafe. ELEKTRA mit einem Sprung aus dem Dunkel auf sie zu, immer näheran ihr, immer furchtbarer anwachsend Was bluten muss? Dein eigenes Genick, wenn dich der Jäger abgefangen hat! Ich hör ihn durch die Zimmer gehn, ich hör ihn den Vorhang von dem Bette heben Wer schlachtet ein Opfertier im Schlaf! Er jagt dich auf, schreiend entfliehst du. Aber er, er ist hinterdrein, er treibt dich durch das Haus! willst du nach rechts, da steht das Bett! nach links, da schäumt das Bad wie Blut! das Dunkel und die Fakkeln werfen schwarzrote Todesnetze über dich ― Klytämnestra von sprachlosem Grauen geschüttelt Hinab die Treppen durch Gewölbe hin, Gewölbe und Gewölbe geht die Jagd Und ich, ich, ich, ich, ich, die ihn dir geschickt, ich bin wie ein Hund an deiner Ferse, willst du in eine Höhle, spring ich dich von seitwärts an. So treiben wir dich fort, bis eine Mauer Alles sperrt, und dort ― im tiefsten Dunkel, doch ich seh ihn wohl, ein Schatten, und doch Glieder und das Weisse von einem Auge doch, da sitzt der Vater, er achtet's nicht, und doch muss es geschehn, zu seinen Füssen drücken wir dich hin. Du möchtest schreien, doch die Luft erwürgt den ungebornen Schrei und lässt ihn lautlos zu Boden fallen, wie von Sinnen hälst du den Nacken hin, fühlst schon die Schärfe zukken bis an den Sitz des Lebens, doch er hält den Schlag zurück die Bräuche sind noch nicht erfüllt. alles schweigt, du hörst dein eignes Herz an deinen Rippen schlagen diese Zeit ― sie dehnt sich vor dir wie ein finstrer Schlund von Jahren ― diese Zeit ist dir gegeben zu ahnen, wie es Scheiternden zu Mute ist, wenn ihr vergebliches Geschrei die Schwärze der Wolken und des Tods zerfrisst, diese Zeit ist dir gegeben, alle zu beneiden, die angeschmiedet sind an Kerkermauern, die auf dem Grund von Brunnen nach dem Tod als wie nach Erlösung schrei'n ― denn du, du liegst in deinem Selbst so eingekerkert, als wär's der glühnde Bauch von einem Tier von Erz ― und so wie jetzt kannst du nicht schrein! da steh' ich vor dir, und nun liest du mit starrem Aug' das ungeheure Wort, das mir in mein Gesicht geschrieben ist erhängt ist dir die Seele in der selbst- gedrehten Schlinge, sausend fällt das Beil, und ich steh' da und seh' dich endlich sterben! Dann träumst du nicht mehr, dann brauche ich nicht mehr zu träumen, und wer dann noch lebt, der jauchzt und kann sich seines Lebens freun! Sie stehn einander, Elektra in wilder Trunkenheit, Klytämnestra grässlich atmend vor Angst, Aug' in Aug'. In diesen Augenblick erhellt sich die Hausflur. die Vertraute kommt hergelaufen. Sie flüstert Klytämnestra etwas ins Ohr. Diese scheint erst nicht recht zu verstehen. Allmählich kommt sie zu sich. Sie winkt Lichter! Es laufen Dienerinnen mit Fackeln heraus, und stellen sich hinter Klytämnestra. Sie winkt Mehr Lichter! Nun verändern sich ihre Züge allmählich und die Spannung weicht einem bösen Triumph. Es kommen immer mehr Dienerinnen heraus, stelle sich hinter Klytämnestra, so dass der Hof voll von Licht wird undrotgelber Schein um die Mauern flutet. Klytämnestra lässt sich die Botschaft abermals zuflüstern und verliert dabei Elektra keinen Augenblick aus dem Auge. Ganz bis an den Hals sich sättigend mitwilder Freude, streckt Klytämnestra die beiden Hände drohend gegen Elektra. Dann hebt ihr die Vertraute den Stock auf und, auf beide sich stützend, eilig, gierig, an den Stufen ihr Gewand aufraffend, läuft sie ins Haus. Die Dienerinnen mit den Lichtern,wie gejagt, hinter ihr drein ELEKTRA Was sagen sie ihr denn? sie freut sich ja! Mein Kopf! Mir fällt nichts ein. Worüber freut sich das Weib? Strauss,Richard/Elektra+/2